AAS Inside und die „Faszination Unihockey“

Das Stichwort „Faszination Unihockey“ begleitet Emmanuel Hofer schon lange. Denn er ist einer der vier Mitbegründer des Vereins und immer noch aktiv im Vorstand. Was die wenigsten von ihm wissen: „Ich trainiere für mein Comeback“. 

Zurück zum Stichwort und in die Vergangenheit. Emmanuel nimmt in der Luzerner Zeitung in der Ausgabe vom 28. September 1999 Stellung zu genau diesem Stichwort (von Patrick Pons).

„Unihockey ist ein Zukunftsgerichteter Sport […]. Das Spiel ist schnell, dynamisch und mit der Verbreitung des Grossfeldunihockeys kommen spielerische und taktische Finessen zusätzlich zur geltung. Unihockey bietet Spektakel. […] Die Unihockeyszene ist erfolgshungrig und selbstkritisch. Die gemachte Arbeit und die erzielten Erfolge werden stetig hinterfragt. Nur so ist es möglich, dass der Unihockeysport sich weiter etablieren kann“ 

Was Hofer dazumal zum Unihockey sagte, trifft auch heute noch auf die Unihockeyszene und Ad Astra zu.  Das Spiel in der vergangenen NLA Saison war schnell und man hatte das Gefühl Sarnen tat sich schwer. Aber auch in der aktuellen Situation ist es wichtig aus den Erfahrungen zu lernen und die Erkenntnisse in unsere Arbeit umzusetzen. Unihockey sorgt auch aktuell immer wieder für Spektakel. Sei es „das Wunder von Neuenburg“ oder der Aufstieg von Sarnen in die NLB und anschliessend in die NLA.

Nun ist aber Schluss mit dem Spoilern des Interview. Viel Spass beim weiterlesen.

 

Emmanuel Hofer

Name: Emmanuel Hofer

Spitzname: Mani, Mänu, Höfi

Geburtsdatum: 5. Januar 1971

Geburtsort: Sarnen

Beruf: Mfa, EMHO Management AG

Team und Position: Club 1989 / «Präsident» 

Rückennummer: #10 auf dem Kleinfeld, #18 auf dem Grossfeld

Meine Rolle im Verein: Dies und das; im Moment Finanzchef / Vorstand

Bei Ad Astra seit: immer

Vorherige Vereine: FC Lungern

Motto: „Das Beste kommt noch“

 

 

 

Marc Eggimann: Emmanuel: Du bist langjähriger Präsident und Mitbegründer von Ad Astra Sarnen, ist die momentane Situation (mit der Corona-Pandemie) die schwierigste Prüfung die der Verein je erlebt hat?

Emmanuel Hofer:

Es gab in den letzten 30 Jahren immer wieder herausfordernde Zeiten und Situationen. Ob das jetzt die schwierigste Prüfung ist oder nicht, will ich gar nicht beurteilen. Viel wichtiger scheint mir, zu was wir jetzt fähig als Verein sind. Aber ja natürlich, wir stehen besonders finanziell gegenwärtig vor sehr grossen Herausforderungen. Es fehlen uns in dieser Saison Einnahmen im mittleren fünfstelligen Bereich. Wir rechnen aus mit Mindereinnahmen in der nächsten Saison.

Hast du dich schon für das JAASS Turnier am Samstag angemolden?  (Anmeldung)

 

 

Marc Eggimann: Denkst du, es gibt in all dem Leid was wir zurzeit erfahren auch Chancen die wir unbedingt nutzen sollten und wenn ja, welche?

Emmanuel Hofer:

Getreu meinem Motto bin ich überzeugt, dass wir gestärkt aus der aktuellen Situation kommen werden. In solchen Situationen gilt es erst recht nach Vorne zu schauen, kreativ zu sein und gemeinsam nach Lösungen suchen. Jammern und Trübsal zu blasen bringt uns nicht weiter. Aber die letzten drei Monate haben uns gezwungen, gewisse Dinge kritisch zu hinterfragen. Was mich besonders gefreut hat, war die grosse Solidarität von vielen Trainern, Spielern, Gönnern, Sponsoren, Partner etc. und deren Bereitschaft dem Verein entgegen zu kommen. Ich hoffe sehr, dass dieser Spirit anhält, denn es braucht auch in der kommenden Saison einen besonderen Effort von allen.

 

Marc Eggimann: Der letztjährige Aufstieg in die NLA ist ja zweifelsohne der grösste Erfolg in der Vereinsgeschichte. Ich hatte das Gefühl Ad Astra tat sich sehr schwer auf und teilweise auch neben dem Feld. War die erste Saison in der NLA auch die schwierigste in der Vereinsgeschichte?

Emmanuel Hofer:

Wir haben tatsächlich sehr viel Lehrgeld bezahlt. Aber es hat uns auch die Augen geöffnet und aufgezeigt, wo wir als Verein besser werden müssen. Die Frage ist mehr, was wir aus den Erfahrungen unserer ersten NLA Saison mitnehmen und wie es uns gelingt, die Erkenntnisse in unsere Arbeit umzusetzen.

Was mich besonders gefreut hat, war wie die Fans bis zum Schuluss hinter der Mannschaft gestanden sind und immer noch zahlreich unsere Spiele besucht haben. Diese grosse Wertschätzung ist Motivation für die kommenden Herausforderungen.

 

Marc Eggimann: Was sind die grössten Unterschiede von der NLA zur NLB?

Emmanuel Hofer:

Die Gegner in der NLA sind stärker, schneller und spielen mit mehr Druck 😊. Du musst bei jedem Spiel zu jeder Zeit 100% oder mehr geben. Die Vereine sind in der Regel professioneller. In der NLB konnten wir immer mit einem gesunden Selbstbewusstsein auftreten. In der NLA waren und sind wir der Underdog. Das war für uns eine neue Rolle, an die wir uns gewöhnen mussten. Und nicht wenige haben uns den Abstieg gewünscht und prophezeien uns diesen in der nächsten Saison. Das allein ist Motivation genug für die nächste Saison alles zu geben.

Auch solche Bilder aus der vergangenen Saison wollen wir wieder sehen und motivieren sowohl Spieler, als auch Zuschauer alles zu geben. (Foto: Simon Abächerli)

 

 

Marc Eggimann: Du führst ja neben deinem Engagement bei Ad Astra noch mehrere eigene Firmen. Kommst du neben deinen vielen Engagements in Beruf und bei Ad Astra selber auch noch dazu, Sport zu treiben und wenn ja, welchen?

Emmanuel Hofer:

Ja natürlich. Ich bin 1 bis 2 Mal pro Woche auf dem Mountain Bike und versuche 2 – 3 pro Woche auf dem Hometrainer mich fit zu halten. Am Montag ist Unihockeytraining mit der SESKA (vor Corona) und am Wochenende gibt es ab und zu auch eine Bergwanderung. Das war mindestens während dem Lockdown so. 😊 Ich hoffe, dass ich dieses Programm einigermassen beibehalten kann.

 

Marc Eggimann: Zum Schluss noch eine philosophische Frage: Was sind die nächsten grossen Ziele von Ad Astra Sarnen bzw. wohin führt der Weg noch…bis zu den Sternen?

Emmanuel Hofer:

Der nächste Schritt ist der konsequente Auf- und Ausbau der Juniorenabteilung und die Etablierung des Regionalen Leistungszentrums. Wir müssen unbedingt breiter werden und das Trainingsangebot noch besser den unterschiedlichen Ansprüchen, sowohl bezüglich Quantität wie Qualität, anpassen. Dabei denke ich nicht nur an die Leistungsteams sondern auch an den Breitensport. Jede/r soll Unihockey im Rahmen ihrer / seiner Ressourcen spielen können. Je erfolgreicher unsere erste Mannschaft spielt, desto einfacher wird es in der Juniorenarbeit sein. Ich bin fest davon überzeugt, dass unser NLA Team in der kommenden Saison den nächsten Schritt nach Vorne machen wird und den Ligaerhalt souverän schaffen wird.

Und irgendwann werden wir in der Dreifachfachhalle in Sarnen Wiler, GC oder Köniz schlagen. Irgendwann wird ein in Sarnen ausgebildeter Junior mit der Schweizer Herrennationalmannschaft Gold an den Weltmeisterschaften holen und irgendwann werde ich den Meisterpokal in die Luft stemmen dürfen…

Wie Emmanuel sagt ist der Auf- und Ausbau der Juniorenabteilung ein sehr wichtiger Punkt. (Unihockkeylager Disentis 2019, Foto: Simon Abächerli)

 

 

Ausgewählt für die nächste Ausgabe:

Nachdem Emmanuel vor langer Zeit von Patrick Pons interviewt wurde, kommt spätestens jetzt die Retourkutsche. Patrick erzählt uns nächsten Monat im Interview, was Ihm der 30. April 2016 bedeutet und wieso er den Job als Trainer der Schweizer Nationalmannschaft ablehnte. Vielleicht erfahren wir ja sogar, wann er als Trainer zurück nach Sarnen kommen wird.

Patrick Pons bei einem Interview für den Livestream von Ad Astra Sarnen.

Patrick Pons bei einem Interview für den Livestream von Ad Astra Sarnen. (Foto: Simon Abächerli)