Neustart mit neuem Coach
Dez17

Neustart mit neuem Coach

Der Tscheche Tomas Chrapek (40) gibt am Sonntag gegen Köniz seinen Einstand als Trainer der NLA-Unihockeyaner von Ad Astra Sarnen. Er versucht, neue Ideen einzubringen.   (Peter Birrer | Luzerner Zeitung) Mitte November rechnet Tomas Chrapek damit, das Geschehen vorderhand nur als aufmerksamer Beobachter zu verfolgen. Bei NLB-Verein Unihockey Langenthal Aarwangen (ULA) ist der Trainer nach etwas mehr als vier Jahren freigestellt worden, aber eine lange Pause legt er dann doch nicht ein. Weil sich die Verantwortlichen von NLA-Club Ad Astra Sarnen bei ihm melden. Zwei Wochen zuvor haben sie Mikael Öhman entlassen, nun suchen sie einen neuen Coach. Chrapek freut sich über das Interesse, aber er lässt ein paar Tage verstreichen, bis er zusagt.   Er benötigt die Zeit, um sich klar darüber zu werden, was dieses Engagement an Aufwand mit sich bringt. Er lebt und arbeitet in Langenthal, bislang profitierte er von kurzen Wegen, wenn es um den Sport ging. Aber der Reiz, die Bühne der NLA zu betreten, ist gross, seine Liebe zum Unihockey grenzenlos. Also signalisiert er Bereitschaft, das Amt zu übernehmen, zunächst einmal bis Ende dieser Saison. «Bis dahin sehen wir, wie das funktioniert», sagt Chrapek, «und ob der Club und ich überhaupt zusammenpassen.» Nun fährt er pro Woche bis zu vier Mal nach Sarnen, das bedeutet jedes Mal: 80 Kilometer hin, 80 wieder zurück.   2010 holt er an der WM Bronze mit Tschechien In seiner Heimat Tschechien entdeckt er früh schon den Sport. Ostrava, die drittgrösste Stadt des Landes, hat einiges zu bieten: Dank Banik Ostrava ist der Fussball populär, und Vitkovice ist ein Verein in der höchsten Eishockey-Liga. Einen hohen Stellenwert geniesst auch das Unihockey. Tomas Chrapek kickt als Kind gerne, aber ihn zieht es in die Halle: Aus ihm wird ein Unihockeyaner, ein erfolgreicher dazu. Der Verteidiger bringt es in die Nationalmannschaft, mit der er im Jahr 2010 an der WM in Finnland Bronze erringt. Im Spiel um Platz 3 besiegen die Tschechen die Schweiz 9:3. Damals ist Chrapek bereits im Ausland engagiert – in der NLA beim UHC Grünenmatt im Emmental. Nach drei Saisons wechselt er zu Langenthal Aarwangen in die NLB, beendet zwei Jahre später seine Karriere als Spieler und fängt als Trainer an. Zunächst assistiert er während zweier Jahre den Coach bei Grünenmatt, bevor er selber bei ULA einsteigt. Bis dieses Engagement Mitte November 2021 zu Ende geht. Chrapek investierte immer schon viel in seine Leidenschaft, sei es als Spieler oder danach als Trainer. Aber nie verdiente er damit Geld. In Tschechien schätzte er sich glücklich, wenn er in seiner Aktivzeit das Equipment nicht selber bezahlen musste. Auch in der Schweiz war er stets darauf angewiesen, einer...

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Der Hans Dampf von Ad Astra
Nov18

Der Hans Dampf von Ad Astra

Noch ein Spiel steht für Ad Astra Sarnen vor der WM-Pause auf dem Programm. In Sarnen hofft man, dass mit dem Unterbruch wieder etwas Ruhe einkehrt.   (Luzerner Zeitung) Ad Astra Sarnen hat turbulente Wochen hinter sich. Anfang November vermeldeten die Obwaldner, dass der Vertrag mit Headcoach Mikael Öhman aufgelöst wurde und sich der Verein per sofort vom Schweden trennt. Die Verantwortlichen waren somit gefordert, der Mannschaft rasch eine Nachfolgelösung zu präsentieren. Dank der (Re-)Aktivierung von dem Verein nahestehenden Fachpersonen gelang es, innert Kürze eine Übergangslösung zu installieren, welche den bestehenden Staff um Philippe Giesser unterstützt. Das Ziel der Sportkommission war jedoch klar: Bis spätestens zur Nationalmannschaftspause soll klar sein, wer das Team als Headcoach bis zum Ende der Saison übernimmt. Knapp drei Wochen nach dem Knall steht die WM-Pause vor der Tür. Zuvor steht noch das Spiel gegen den UHC Thun auf dem Programm. Das Brünig-Derby ist gleichzeitig das letzte Heimspiel der Sarner im Jahr 2021.   Ad Astra zeigt aufsteigende Tendenz Besonders gefordert in den letzten Wochen war Philippe Giesser. «Ich kam mir teilweise vor wie der Hans Dampf in allen Gassen», bestätigt der 41-jährige. Der gebürtige Langenthaler ist seit 2012 bei Ad Astra ehrenamtlich tätig und hat derzeit verschiedenste Hüte auf. «Einerseits bin ich im Vorstand und habe in dieser Rolle die Sportkommission unterstützt, um für unser Fanionteam eine möglichst gute Lösung im Coaching und der Betreuung neben dem Feld organisieren zu können. Daneben bin ich vom Athletik-Trainer fast ungeplant zum Assistenz-Trainer geworden. Gegipfelt hat diese Entwicklung mit der Ernennung zum Headcoach im letzten Spiel gegen Winterthur», so Giesser mit einem Schmunzeln. «Dank der grossen Unterstützung von ausgewiesenen Unihockey-Experten aus Vereins-nahen Kreisen, konnten wir gemeinsam ein positives Resultat realisieren. Ich mag zwar zuletzt gegen Winterthur formell der Headcoach gewesen sein, dieses Ergebnis war aber vielmehr ein Gemeinschaftswerk als das Verdienst von mir.»   So konnte Ad Astra nach acht punktelosen Spielen in Folge endlich wieder mal etwas Zählbares einfahren. «Den einen Punkt konnten wir mitnehmen, darüber kann ich mich mit etwas Distanz zum Spiel durchaus freuen. Aber die Enttäuschung über die zwei vergebenen Punkte ist trotzdem da. Es hat extrem wenig gefehlt zum Vollerfolg in Winterthur. Das fuchst schon», gibt Giesser zu. Betrachtet man die letzten Resultate von Ad Astra, ist allgemein eine leichte Aufwärtstendenz erkennbar. «Unsere Leistungen zuletzt waren grundsätzlich in Ordnung. Defensiv haben wir unsere Sache ganz ordentlich gemacht. Aber wir schiessen derzeit zu wenig Tore, darum war unsere Punkteausbeute in den letzten engen Spielen sehr mager», so Giesser.   Vorfreude auf ruhigere Zeiten Nach der «struben Zeit» ist Philippe Giesser nicht unglücklich darüber, dass fast ein Monat ohne Ernstkampf bevorsteht. An Ferien denkt...

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Im Übergangs-Modus zurück zum Erfolg?
Nov12

Im Übergangs-Modus zurück zum Erfolg?

Vor dem Auswärtsspiel gegen den HC Rychenberg ist bei Ad Astra Sarnen noch nicht klar, wer die Mannschaft als Headcoach bis zum Ende der Saison betreut. Knapp daneben ist auch vorbei. In etwa so lautete die ernüchternde Bilanz von Ad Astra Sarnen am letzten Wochenende. Sowohl gegen den UHC Uster, als auch gegen Waldkirch-St. Gallen waren die Obwaldner nahe dran und lagen zwischenzeitlich in Führung, mussten am Ende jedoch das Feld nach 60 Minuten als Verlierer räumen. Der langersehnte Punktezuwachs blieb somit aus, die Niederlagenserie wurde noch länger. Vor der Nationalmannschafts-Pause – im Dezember findet die Weltmeisterschaft in Helsinki statt – bestreiten die Sarner noch zwei Spiele. Neben den Spielern ist aufgrund der Freistellung von Trainer Mikael Öhman in diesen Tagen insbesondere die Sportkommission von Ad Astra gefordert. «Für die nächsten Wochen haben wir eine Lösung gefunden und der Mannschaft präsentiert. Patrick Pons, Patrick Schaller und Christof Ming unterstützen den bestehenden Staff kurzfristig in dieser Phase. Die drei kennen sowohl die Liga als auch die Mannschaft gut und sind somit kurzfristig eine sehr gute Lösung. Es ist nun die Aufgabe der Sportkommission schon bald eine Lösung präsentieren zu können, die bis mindestens Ende Saison Bestand hat. Gespräche mit Kandidaten sind im Gang», weiss Neo-Sportchef Roman Schöni zu berichten.   Am Sonntag wird Ad Astra Sarnen somit mit einem Übergangs-Staff nach Winterthur zum Auswärtsspiel gegen den HC Rychenberg reisen. Grund zur Zuversicht dürfte den Sarnern geben, dass sie diesen Gegner im Hinspiel im September zum Saisonauftakt zuhause besiegen konnten. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Ad Astra Sarnen (@adastrasarnen) Hinweis: NLA Meisterschaft, Runde 11: HC Rychenberg Winterthur – Ad Astra Sarnen| Sonntag, 14.11.2021, 15:00 Uhr, AXA Arena Winterthur Das Spiel kann gegen Vorweisen des Corona-Zertifikats live in der Halle oder kostenlos im Livestream auf swissunihockey.tv verfolgt...

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Unruhe an der Bande vor wichtigen Spielen
Nov04

Unruhe an der Bande vor wichtigen Spielen

Keine einvernehmliche Trennung: Ad Astra entlässt Mikael Öhman. Der Trainer des Sarner NLA-Unihockeyklubs ist aus «disziplinarischen Gründen» suspendiert worden. Und das mitten in der Saison kurz vor einer sehr wichtigen Doppelrunde.   (Peter Birrer | Luzerner Zeitung) Im Juli erst kam Mikael Öhman in die Schweiz. Für den Schweden war es eine Rückkehr in das Land, in dem er vor der Jahrtausendwende schon einmal Trainer gewesen war, damals bei Lok Reinach. Der 49-Jährige unterschrieb einen Vertrag bei Ad Astra und unlängst schwärmte er noch von den Bedingungen im Verein, davon, dass er sich in Sarnen bestens aufgehoben fühle, «wie in einer Familie. Das ist ein fantastischer Klub».   Aber nun ist dieses Kapitel – ziemlich überraschend und äusserst abrupt – zu Ende: Öhman ist nicht mehr Trainer der Obwaldner, er hat seine Arbeit bei einer Holzbaufirma niedergelegt und ist bereits zurück in seine Heimat gereist. Offenbar möchte er die Trennung so darstellen, dass diese in «gegenseitigem Einvernehmen» erfolgt sei. Aber die Klubleitung von Ad Astra ist gegenteiliger Ansicht und hat auch nicht vor, das für sich zu behalten. Präsident André Küchler führt «disziplinarische Gründe» an, die zur Suspendierung geführt hätten. Was das konkret bedeutet? Darauf will er nicht näher eingehen: «Das muss als Erklärung genügen. Wir haben unsere Argumente, warum wir so gehandelt haben. Wir wehren uns nur gegen die Darstellung, dass wir uns einvernehmlich getrennt haben.»   «Enttäuscht, dass es so weit kommen musste» Küchler hat sehr turbulente, unangenehme Tage hinter sich, Tage mit vielen Sitzungen und Gesprächen. «Wir haben ihn mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung standen, unterstützt. Aber geholfen hat es nichts. Wir mussten eingestehen, dass die Zusammenarbeit leider nicht fortgeführt werden kann.» Und: «Unterschiedliche Auffassungen von professionellem Verhalten und unserer Zusammenarbeit haben uns zu diesem Schritt gezwungen. Wir sind enttäuscht, dass es überhaupt so weit kommen musste.» André Küchler selber hatte die Hoffnung, ja Überzeugung, mit Öhman einen exzellenten Ausbildner gefunden zu haben. Einen Trainer, der es schaffen würde, die Talente von Ad Astra zu fördern und auf ein so hohes Niveau zu bringen, dass der Klub bis in zwei Jahren deutlich besser aufgestellt sein würde. Umso frustrierender ist für ihn der Schnitt, wenngleich er noch einmal betont: «Es gab keine Alternative dazu.»   Doppelrunde mit einer Interimslösung Sportlich, das ist Fakt, ist Ad Astra Sarnen bislang nicht im gewünschten Tempo vorangekommen. Der Start gelang mit zwei Siegen zwar, aber danach folgten sechs Niederlagen in Serie – und das, obwohl mit Alexander Rudd im Sommer ein Spieler von Weltklasseformat verpflichtet werden konnte. Interimistisch übernehmen nun die Nachwuchstrainer Magnus Hedlund und Michal Rybka die Mannschaft, die an diesem Wochenende eine Doppelrunde absolviert: Am Samstag trifft...

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Der unbekannte Schwede übertrifft die Erwartungen
Okt29

Der unbekannte Schwede übertrifft die Erwartungen

Oliver Forslind hat bei Ad Astra Sarnen eingeschlagen. Trotz den Toren des jungen Schweden stottert der Motor der Obwaldner jedoch derzeit   (Luzerner Zeitung) Von den vier schwedischen Neuzuzügen, welche Ad Astra Sarnen auf diese Saison hin tätigte, war er die grosse Unbekannte: Oliver Forslind. Dank seines jungen Alters – Forslind feierte erst im September seinen 20. Geburtstag – kann der flinke Stürmer noch mit einer Juniorenlizenz spielen und belastet darum das Ausländer-Kontingent von Ad Astra nicht. «Er hat genau unser Profil erfüllt, nach welchem wir gesucht haben», kommentierte Sarnens Sportchef Gianluca Amstutz den Transfer Forslinds im Sommer. «Wir haben einen abschlussstarken Flügelstürmer gesucht, der für das eine oder andere Tor gut ist.» Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Ad Astra Sarnen (@adastrasarnen) Nach den ersten sieben Meisterschaftsspielen lässt sich festhalten: Forslind hat die Erwartungen mehr als nur erfüllt. Mit sieben Treffern ist er gemeinsam mit Superstar Alexander Rudd Ad Astras bester Torschütze. Und dies trotz einer hartnäckigen Verletzung am Fuss, welche der schmächtige Schwede noch immer nicht ganz auskuriert hat. «Meine Aufgabe ist es, so viele Tore wie möglich zu schiessen. Bis jetzt gelingt mir das ganz gut», kommentiert Forslind seine bisherigen Auftritte im Stile eines Routiniers. Obwohl Sarnens Headcoach Micke Öhman Forslind aus Schweden bereits kannte, zeigt er sich positiv überrascht ab den Leistungen seines Schützlings: «Oliver ist mir in Schweden in den Spielen gegen sein Ex-Team einige Male aufgefallen. Ich wusste, dass er ein talentierter junger Spieler ist. Aber dass er dies so schnell auch in einem fremden Land in der höchsten Liga unter Beweis stellen kann, habe ich nicht erwartet.» Neben Forslinds Torgefährlichkeit, streicht Öhman insbesondere dessen Zweikampfstärke als grosse Qualität heraus: «Oliver ist trotz seiner Postur sehr hartnäckig in den Duellen Mann gegen Mann. Ihm gelingt es oft, in der offensiven Zone Bälle zu gewinnen oder zu halten, was ihn sehr wertvoll für die Mannschaft macht.» Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Ad Astra Sarnen (@adastrasarnen)   Zum ersten Mal weg von der Familie Für Forslind war der Wechsel in die Schweiz ein grosser und mutiger Schritt: Erstmals wohnt er nicht mehr zuhause bei den Eltern. «Eine grosse Umstellung für mich», wie Forslind zugibt. Ganz alleine gestellt ist er in der Zentralschweiz jedoch nicht. Zusammen mit seinen Landsmännern Alexander Rudd und Erik Oweling bildet er in Sarnen eine Wohngemeinschaft. «Alex und Erik sind beides sehr lustige Typen und mittlerweile auch gute Freunde von mir. Wir haben viel Spass zusammen und lachen oft», weiss Forslind zu berichten. Auf die Dienstleistungen seiner Mutter kann Forslind in der Fremde nicht mehr zählen. «Aber Erik macht sich als...

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