1:1 in der Playoff-Serie um den Aufstieg: Ad Astra Obwalden darf weiter hoffen

Die Obwaldner Unihockeyaner sind in den Auf-/Abstiegsspielen gegen den UHC Uster auf Kurs.

 

(Michael Wyss | Luzerner Zeitung) Nur ein Jahr nach dem Abstieg klopft Ad Astra Obwalden wieder an der Tür zur NLA. In der Aufstiegs-/Abstiegsbarrage gegen das oberklassige Uster steht es Unentschieden nach zwei Spielen. «Wir spielten ohne jeglichen Druck, mit viel Selbstvertrauen und einer gewissen Leichtigkeit, begünstigt durch die Siegesserie der letzten Wochen», sagt der 26-jährige Center Markus Furrer nach dem Spiel am Samstag. «Darin sehe ich auch den Grund, weshalb wir den Sieg im Startspiel gegen Uster feiern konnten.»

Zum Auftakt sorgte der auf dem Papier klare Aussenseiter aus Obwalden vor heimischer Kulisse mit einem 9:8-Spektakelsieg für die erste grosse Überraschung. Der Ausgang dieses Duells stand bis kurz vor Schluss auf Messers Schneide. «Es war ein Spiel mit vielen guten, offensiven Aktionen. Wir haben uns nicht versteckt, sondern mitgespielt und auch gezeigt, dass wir uns diese Barrage verdienen», so der Ennetbürger Furrer.

 

Ad Astra hat «positiven Druck»

Der B-Ligist bewies damit, dass er Qualität hat und ein bissiger Gegner in dieser Best-of-7-Serie sein wird. Zwischenzeitlich führten die Obwaldner mit 6:2 (23. Minute), später zeigte die Anzeige eine 8:4-Führung (47.). Der Mist war zu diesem Zeitpunkt aber nicht geführt. Uster schaffte bis zur 58. Minute dann auch den Anschluss zum 7:8. Furrer: «Die Spannung war zu diesem Zeitpunkt definitiv zurück. Doch wir haben uns nicht verunsichern lassen, nach der Aufholjagd des Gegners, und waren mental stark genug.» Valentin Egli machte mit dem viel umjubelten Treffer zum 9:7 (59.) alles klar. Usters erneuter Anschlusstreffer 39 Sekunden vor Schluss bedeutete nur noch Resultatkosmetik.

Ad Astra-Topskorer Isak Stöckel (vorne) im Duell mit Usters Pascal Schmuki (Foto: André Düsel)

 

Beflügelt durch die Führung in der Serie, reisten die Obwaldner am Sonntag zum Auswärtsspiel nach Uster. Doch die Zürcher reagierten und siegten mit 9:3. «Die Leistungen vom Vortag konnten wir nicht mehr abrufen», sagt Furrer. Die Zürcher waren klar besser und dominierten die Obwaldner, die nicht den besten Tag erwischt hatten. «Wir haben beim Auftakt gezeigt, dass wir mit Kampfgeist und Willen etwas bewegen können. Wir müssen uns wieder Chancen erarbeiten, taktisch clever spielen und im Kollektiv überzeugen, dann kommt es in den nächsten Partien gut», ist der 20-jährige Ballwiler Stürmer Patrick Müller zuversichtlich. «Wir haben einen positiven Druck, daraus müssen wir wieder Profit schlagen. Denn diese Spiele sind für uns das Dessert. Das soll aber nicht heissen, dass wir uns auf den Lorbeeren ausruhen. Wir wollen die Serie spannend halten und Uster fordern.»

Uster jubelt, Ad Astra muss einen weiteren Gegentreffer einstecken (Foto: André Düsel)

 

Kommunikationschef von Ad Astra, Jonas Höltschi, ist zufrieden mit dem Start: «Es steht 1:1 nach dem ersten Wochenende, das lässt sich sehen.» Weiter geht es am Samstag (18 Uhr, Sarnen) mit Spiel Nummer drei. Ad Astra kann vor Heimpublikum wieder vorlegen. Vielleicht spielt der Heimvorteil das Zünglein an der Waage in dieser Serie mit dem frenetischen Publikum in Sarnen. Aber will Ad Astra überhaupt aufsteigen? Präsident Roger Berchtold sagte kürzlich: «Wenn wir Uster in dieser Serie besiegen, haben wir einen Platz in der höchsten Liga verdient. Sollten wir verlieren, beenden wir die Saison erhobenen Hauptes und freuen uns über eine äusserst gelungene Spielzeit.»

 

Ad Astra Obwalden – UHC Uster 9:8 (5:2, 1:2, 3:4)

Dreifachhalle, Sarnen. 324 Zuschauer. SR Etter/Mutzner.

Tore: 5. Arnet (Gallati) 0:1. 8. Odermatt (Gianluca Durrer) 1:1. 10. Edholm (Eberhardt) 2:1. 12. Hänseler (Kulmala) 2:2. 14. Eberhardt (Markus Furrer) 3:2. 16. Gino Durrer (Egli) 4:2. 19. Edholm 5:2. 23. Stöckel (Muff) 6:2. 35. Prazan (Schmuki/Ausschluss Odermatt) 6:3. 38. Anis (Kulmala) 6:4. 43. Arvidsson (Markus Furrer) 7:4. 47. Edholm (Stöckel/Ausschluss Pfister) 8:4. 49. Gallati (Kulmala) 8:5. 56. Prazan (Kulmala/Ausschluss Birchmeier) 8:6. 58. Anis (Prazan/Ausschluss Birchmeier) 8:7 59. Egli (Edholm/Ausschluss Birchmeier!) 9:7 (ins leere Tor). 59:21 Bolliger (Kulmala) 9:8 (Uster ohne Torhüter).

Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Ad Astra plus Matchstrafe gegen Birchmeier. 3mal 2 Minuten gegen Uster.

Ad Astra: Britschgi; Edholm, Lingg; Gino Durrer, Egli; Schwab, Kramelhofer; Stöckel, Müller, Arvidsson; Eberhardt Markus Furrer, Muff; Mischa Furrer, Gianluca Durrer, Odermatt; Kucera, Barmettler, Ming.

Uster: Brütsch; Prazan, Thalmann, Gallati, Schmuki, Bolliger, Hänseler, Jean-Luc Klöti, Ledergerber, Helbling, Karlsson, Schläpfer, Kreienbühl, Anis, Yves Klöti, Arnet, Pfister, Kulmala, Jurkulak, Anderegg.

Bemerkungen: 33. Timeout Uster. Gino Durrer (Ad Astra) und Prazan (Uster) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

 

UHC Uster – Ad Astra Obwalden 9:3 (2:1, 3:1, 4:1)

Buchholz, Uster. 375 Zuschauer. SR Anderegg/Röder.

Tore: 2. Muff 0:1. 13. Schmuki (Prazan) 1:1. 17. Jean-Luc Klöti (Anis) 2:1. 19:47 Prazan (Kulmala/Ausschluss Odermatt) 3:1. 22. Kulmala (Bolliger) 4:1. 28. Karlsson (Schmuki/Ausschluss Pfister!) 5:1. 39. C. von Wyl (Stöckel) 5:2. 44. Anis (Jean-Luc Klöti) 6:2. 47. Pfister (Prazan) 7:2. 50. Anis (Bolliger/Ausschluss C. von Wyl) 8:2. 56. Ledergerber (Schmuki) 9:2. 59:42 Stöckel (Egli) 9:3.

Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Uster. 3mal 2 Minuten gegen Ad Astra.

Uster: Brütsch; Prazan, Thalmann, Gallati, Schmuki, Bolliger, Hänseler, Jean-Luc Klöti, Ledergerber, Helbling, Karlsson, Schläpfer, Kreienbühl, Anis, Yves Klöti, Arnet, Pfister, Kulmala, Jurkulak, Anderegg.

Ad Astra: Britschgi; Lingg, C. von Wyl; Gino Durrer, Egli; Schwab, Kramelhofer; Stöckel, Arvidsson, Edholm; Eberhardt Markus Furrer, Muff; Basil von Wyl, Gianluca Durrer, Odermatt; Mischa Furrer, Kucera.

Bemerkungen: Stöckel (Ad Astra) und Schmuki (Uster) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

Link: Flickr | weitere Fotos vom Spiel von André Düsel