Ärgerliche Heimniederlage im Spitzenkampf

Ad Astra Obwalden holt in der Doppelrunde nach der WM-Pause drei von sechs möglichen Punkten. Den Spitzenkampf gegen den UHC Thun am Sonntag verlieren die Obwaldner zuhause mit 4:5.

 

(Obwaldner Zeitung) Die Reaktion von Fredrik Edholm nach Spielschluss am Sonntagabend sprach Bände: Der Schwedische Topskorer warf verärgert seinen Stock durch die Halle. Was war geschehen? In Unterzahl agierend bot sich Edholm weniger als eine Minute vor der Sirene unbedrängt die Gelegenheit, den Ball zu klären und wertvolle Zeit verstreichen zu lassen. Stattdessen blieb sein Klärungsversuch am Gegenspieler hängen, der Treffer zum 4:5 war die Folge. In den verbleibenden 21 Sekunden waren die Obwaldner zu keiner Reaktion mehr fähig, sodass die Thuner drei wertvolle Punkte mit ins Gepäck für die Rückreise packen konnten und die Mehrheit der über 300 Zuschauer in der gut gefüllten Sarner Dreifachhalle etwas konsterniert nach Hause ging.

Fredrik Edholm: Matchwinner am Samstag, Pechvogel am Sonntag (Foto: André Düsel)

 

Niederlage der Kategorie «vermeidbar»

«Wir müssen uns heute an der eigenen Nase nehmen», ärgerte sich Verteidiger Marcel Kramelhofer nach der Partie. «Die Art und Weise, wie diese Niederlage zu Stande gekommen ist, nervt definitiv.» Für den 30-Jährigen, welcher am Sonntag anstelle des angeschlagenen Markus Furrer die Captainbinde trug, waren die Gründe für die Niederlage schnell gefunden: «Einerseits war unser Powerplay heute ungenügend, andererseits haben wir mit dummen Eigenfehlern den Thunern mindestens drei Tore geschenkt.» Ein Blick auf das Telegramm bestätigt die Einschätzung Kramelhofers: Gleich deren sechs Mal wurde ein Thuner auf die Strafbank geschickt. Die Folge einer eher überharten Linie der beiden Deutschen Schiedsrichter, welche das Heimteam definitiv nicht benachteiligte. Kapital schlagen konnten die Obwaldner daraus aber nur ein einziges Mal: Topskorer Edholm traf nach 26. Minuten zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich. Das Prädikat «klassisches Powerplay-Tor» verdiente dieser Treffer jedoch nicht. Die Überzahlformation des Heimteams bekundete viel Mühe mit dem aggressiven Unterzahlspiel der Berner, sodass es bei diesem einen Überzahltor blieb. Mehr noch: In Unterzahl holten die Gäste kurz vor der zweiten Pause einen Penalty heraus, welchen der Tscheche Pluhar souverän gegen den eingewechselten Torhüter Lars Birchmeier verwertete. Ein Knackpunkt in diesem Spitzenkampf: Statt mit einer Führung für Ad Astra ging es mit dem Spielstand von 3:3 in die Garderobe.

Gino Durrer und Torhüter Mario Britschgi bringen den Ball gemeinsam unter Kontrolle (Foto: André Düsel)

 

Die Gäste ihrerseits erwiesen sich bei ihren zwei Überzahlgelegenheiten als effizient: Beide Male resultierte ein Treffer aus dem Ausschluss gegen einen Obwaldner. Zuletzt beim anfänglich beschriebenen Siegestor zum 4:5 in der Schlussminute. Ein ebenfalls wichtiger Faktor beim Sieg der Gäste war Torhüter Emilien Aubert: Mit seinen zahlreichen Paraden verhinderte er das eine oder andere Tor und strahlte zudem viel Sicherheit aus. «Wir hatten heute gefühlt mehr Spielanteile, aber Thun war effizienter und hat sich darum den Sieg verdient.»

Trotz der Niederlage im Spitzenkampf verbleibt Ad Astra auf Tabellenrang 1. Die Thuner sind dank dem Sieg den Obwaldnern jedoch auf die Pelle gerückt, die es ihrerseits verpasst haben, für Etwas Luft an der Tabellenspitze zu sorgen. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am nächsten Sonntag im Heimspiel gegen den UHC Grünenmatt (19:00 Uhr, Dreifachhalle Sarnen).

 

Ad Astra Obwalden – UHC Thun 4:5 (1:2, 2:1, 1:2)

Dreifachhalle, Sarnen. 305 Zuschauer. SR Potthoff/Dilger.

Tore: 6. Odermatt (Gianluca Durrer) 1:0. 12. Papousek 1:1. 19. Graber (Wiedmer/Ausschluss Egli) 1:2. 26. Edholm (B. von Wyl/Ausschluss Würz) 2:2. 32. Kramelhofer (Arvidsson) 3:2. 38. Pluhar 3:3 (Penalty). 44. Pluhar 3:4. 58. Edholm (B. von Wyl) 4:4. 59:39 Graber (Ausschluss Muff) 4:5.

Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Ad Astra. 6mal 2 Minuten gegen Thun.

Ad Astra: Britschgi; Lingg, Muff; Gino Durrer, Kramelhofer; Burri, Barmettler; Eberhardt, Arvidsson, Edholm; B. von Wyl, Müller, Egli; Kucera, Gianluca Durrer, Odermatt.

Thun: Aubert; Grunder, Remo Küenzi, Bärtschi, Jost, Dario Küenzi, Jost, Lehto, Ruch, Wölfli, Aebersold; Baumann, Bolliger, Bieri, Pluhar, Wiedmer, Würz, Graber, Schwendimann, Zimmermann, Papousek.

Bemerkungen: Ad Astra ohne Birchmeier, Boschung und Markus Furrer (alle Ersatz). 57. Timeout Ad Astra. Gino Durrer (Ad Astra) und Aubert (Thun) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

Die Tabelle der Herren NLB nach 10 gespielten Runden (Swiss Unihockey)

 

Auswärtssieg gegen Altendorf am Samstag

Bereits am Samstag stand Ad Astra nach der dreiwöchigen WM-Pause ohne Ernstkampf in Pfäffikon im Einsatz. Gegen Altendorf setzten sich die Obwaldner nach einer zähen Partie mit 3:5 durch. Dabei sah es zunächst nicht nach einem weiteren Sieg für Ad Astra aus: Nach den ersten 20 Minuten führte das Heimteam mit 2:0. Randnotiz: Bei beiden Treffern sass ein Obwaldner auf der Strafbank.

Die Wende leitete das Duo Gino Durrer und Basil von Wyl ein: Zwei Mal legte von Wyl für Durrer auf, sodass das Spiel nach 47. Minuten wieder ausgeglichen war. Dann war Fredrik Edholm an der Reihe: Mit einem lupenreinen Hattrick innerhalb von weniger als zehn Minuten entschied er das Spiel zu Gunsten der Zentralschweizer.

 

RD March-Höfe Altendorf – Ad Astra Obwalden 3:5 (2:0, 0:1, 1:4)

Turnhalle Weid, Pfäffikon SZ. 100 Zuschauer. SR Amstutz/Gestach.

Tore: 15. Damian Fässler (Piittisjärvi/Ausschluss Schwab) 1:0. 19:56 Liikka (Kolari/Ausschluss Egli) 2:0. 22. Gino Durrer (B. von Wyl) 2:1. 47. Gino Durrer (B. von Wyl) 2:2. 50. Edholm (Stöckel) 2:3. 58. Edholm (Stöckel) 2:4. 59:09 Edholm 2:5. 59:39 Winteler (Widmer) 3:5.

Strafen: Keine gegen Altendorf. 3mal 2 Minuten gegen Ad Astra.

Altendorf: Fleischmann; Marco Fässler, Bisig, Züger, Cortinovis, Mächler, Diethelm, Kolari, Damian Fässler, Diethelm; Wittenwiler, Widmer, BArgetzi, Zellweger, Franzen, Brunner, Hindermann, Piittisjärvi, Liikka, Winteler.

Ad Astra: Britschgi; Lingg, Schwab; Muff, Gino Durrer; Kramelhofer, Barmettler; Edholm, Arvidsson, Stöckel; B. von Wyl, Markus Furrer, Egli; Odermatt, Müller, Eberhardt.

Bemerkungen: Ad Astra ohne Birchmeier, Gianluca Durrer, Kucera und Kürschner (alle Ersatz). 28. Timeout Altendorf. Damian Fässler (Altendorf) und Britschgi (Ad Astra) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

Link: Flickr | weitere Fotos vom Spiel von André Düsel