Zug United erteilt Ad Astra eine Lektion

Das Zentralschweizer-Derby der NLA-Unihockeyaner verläuft einseitig: Zug United kommt zu einem mühelosen 11:3-Sieg gegen die Sarner.

 

(Peter Birrer | Luzerner Zeitung) Am Vortag weiss Tomas Chrapek nicht so recht, mit welchen Erwartungen er nach Zug fahren soll. Der 40-Jährige hat am Wochenende bei seinem Einstand als Trainer von Ad Astra zwiespältige Eindrücke gewonnen. Die Sarner verloren in Köniz 2:5 – und das nach einer 2:1-Führung bis zur 43. Minute. Chrapeks Urteil: «Der Gegner war besser, er hat sich diesen Sieg verdient.» Aber er sagt eben auch: «Meine Spieler haben vorbildlich gekämpft. Das macht Mut.» Also formuliert er nicht eine Erwartung, sondern einen Wunsch für den Abend gegen Zug United: «Es wäre schön, wenn wir mit einem Erfolgserlebnis in die Weihnachtspause gehen könnten.»

Die Coaches von Ad Astra hatten einiges zu besprechen (Foto: Michael Peter)

 

Aber kaum hat das Derby in der Stadthalle Zug begonnen, sinken die Chancen, dass Chrapek und sein Team beschenkt werden. Nach 99 Sekunden bringt Andrea Menon die Einheimischen mit einem raffinierten Schuss in Führung, 22 Sekunden später doppelt Adrian Furger nach. Die Zuger reihen nun Treffer an Treffer: Nochmals Furger, der erst 18-jährige Julian Nigg mit seiner NLA-Torpremiere, Severin Nigg und Alexander Larsson erhöhen bis zu ersten Pause auf 6:0.

 

Chrapeks Kritik: «Start total verschlafen»

Diesem Wirbel hat Ad Astra nicht viel entgegenzusetzen. Die beste Möglichkeit bietet sich Oliver Forslind in der 20. Minute, als er nur die Latte trifft. Bezeichnend ist, wie der Gegenzug endet: mit einem Zuger Tor fünf Sekunden vor Schluss des ersten Abschnitts. «Wir haben den Start total verschlafen», sagt Chrapek hinterher.

Das Bild, das United abgibt, ist ein ganz anderes als zuletzt gegen Waldkirch-St. Gallen: Da war das 3:5 die logische Quittung für eine schlicht ungenügende Leistung. Nun präsentieren sich die Zuger in vorzüglicher Spiellaune – aggressiv in den Zweikämpfen, schnörkellos im Abschluss – und legen im ersten Drittel die Basis für einen ungefährdeten Sieg.

Entschlossen fahren sie zunächst fort und schiessen durch Alexander Hallén das siebte Tor. Danach lässt es der Gastgeber eine Spur gemächlicher angehen, was automatisch dazu führt, dass Ad Astra die Partie etwas ausgeglichener gestalten kann. Doch das 1:7 von Dario Eberhardt auf Vorarbeit von Alexander Rudd ist alles, was die Sarner an Zählbarem zustande bringen. Das letzte Spiel des Jahres bleibt eine einseitige Angelegenheit. Hallén und Colin Khan sorgen für das 8:1 und 9:1, bevor Hallén an seinem 28. Geburtstag mit seinem dritten Treffer das «Stängeli» perfekt macht.

Devin Rüegger (links) und Andreas Ming (rechts) stellen die Mauer (Foto: Michael Peter)

 

Ruokonens Urteil: «Wir können es noch besser»

Das Publikum wird gut unterhalten. Zuerst fallen zwei Tore für die Sarner, dann ist Silvan Maurer nach 58 Minuten für den Schlusspunkt besorgt. 11:3 gewinnen die Zuger, deren Trainer Antti Ruokonen zusammenfasst: «Es war eine solide Vorstellung von uns. Wir haben die Lehren aus dem Match gegen Waldkirch-St. Gallen gezogen.» Aber es ist nicht so, dass er den Sieg überbewerten würde: «Wir können es noch besser. Es liegt eine Steigerung drin.» Immerhin fliegt Ruokonen nun mit einem guten Gefühl für sechs Tage in seine Heimat Finnland.

Unterwegs sein wird auch Chrapek. Und der Sarner Coach hat genug Zeit, um sich Gedanken darüber zu machen, wie er Ad Astra ein anderes Gesicht geben kann: Er fährt über die Festtage in seine tschechische Heimat Ostrava und wird mit dem Auto pro Weg zehn Stunden oder mehr unterwegs sein. «Wir müssen unsere Spielweise ändern», sagt er, «wichtig ist, dass wir mehr in Ballbesitz sind. Gegen Zug war das gar nicht gut.» Klar ist ihm nach seinen ersten zwei Spielen: «Wir haben eine komplizierte Aufgabe zu lösen.»

Julian Lingg (am Ball) erzielte den 2. Sarner Trefffer (Foto: André Düsel)

 

Zug United – Ad Astra Sarnen 11:3 (6:0, 1:1, 4:2)

Stadthalle Herti, Zug. 200 Zuschauer. SR Roth/Colacicco.

Tore: 2. Menon (Andri Flütsch) 1:0. 3. Furger (Larsson) 2:0. 8. Furger (Larsson) 3:0. 12. Julian Nigg (Arnold) 4:0. 17. Severin Nigg (Staub) 5:0. 20. Larsson (Hallén) 6:0. 24. Hallén (Mock) 7:0. 34. Eberhardt (Rudd) 7:1. 41. Hallén (Larsson) 8:1. 44. Khan (Uhr) 9:1. 47. Hallén (Larsson) 10:1. 52. Lingg (Ming) 10:2. 54. Rizzi (Cornel von Wyl) 10:3. 58. Maurer (Menon) 11:3.

Strafen: Keine gegen Zug. 1mal 2 Minuten gegen Sarnen.

Zug: Schälin; Uhr, Mock; Staub, Neidhart; Menon, Schelbert; Hallén, Larsson, Furger; Julian Nigg, Severin Nigg, Arnold; Maurer, Stocker, Andri Flütsch; Khan, Tobias Flütsch, Knüsel.

Sarnen: Britschgi (ab 20. Amrein); Kramelhofer, Hagert; Läubli, Cornel von Wyl; Höltschi, Ming; Rudd, Furrer, Forslind; Sommerhalder, Basil von Wyl, Rizzi; Rüegger, Lingg, Odermatt; Dubacher, Bitterli, Eberhardt; Durrer, Burri.

Bemerkungen: Sarnen ohne Oweling (krank), M. Schöni und Boschung (beide verletzt), sowie Durot (abwesend). Neidhardt (Zug) und Eberhardt (Sarnen) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

Links:

Alle Tore in der Zusammenfassung:

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