Der Hans Dampf von Ad Astra

Noch ein Spiel steht für Ad Astra Sarnen vor der WM-Pause auf dem Programm. In Sarnen hofft man, dass mit dem Unterbruch wieder etwas Ruhe einkehrt.

 

(Luzerner Zeitung) Ad Astra Sarnen hat turbulente Wochen hinter sich. Anfang November vermeldeten die Obwaldner, dass der Vertrag mit Headcoach Mikael Öhman aufgelöst wurde und sich der Verein per sofort vom Schweden trennt. Die Verantwortlichen waren somit gefordert, der Mannschaft rasch eine Nachfolgelösung zu präsentieren. Dank der (Re-)Aktivierung von dem Verein nahestehenden Fachpersonen gelang es, innert Kürze eine Übergangslösung zu installieren, welche den bestehenden Staff um Philippe Giesser unterstützt. Das Ziel der Sportkommission war jedoch klar: Bis spätestens zur Nationalmannschaftspause soll klar sein, wer das Team als Headcoach bis zum Ende der Saison übernimmt.

Knapp drei Wochen nach dem Knall steht die WM-Pause vor der Tür. Zuvor steht noch das Spiel gegen den UHC Thun auf dem Programm. Das Brünig-Derby ist gleichzeitig das letzte Heimspiel der Sarner im Jahr 2021.

 

Ad Astra zeigt aufsteigende Tendenz

Besonders gefordert in den letzten Wochen war Philippe Giesser. «Ich kam mir teilweise vor wie der Hans Dampf in allen Gassen», bestätigt der 41-jährige. Der gebürtige Langenthaler ist seit 2012 bei Ad Astra ehrenamtlich tätig und hat derzeit verschiedenste Hüte auf. «Einerseits bin ich im Vorstand und habe in dieser Rolle die Sportkommission unterstützt, um für unser Fanionteam eine möglichst gute Lösung im Coaching und der Betreuung neben dem Feld organisieren zu können. Daneben bin ich vom Athletik-Trainer fast ungeplant zum Assistenz-Trainer geworden. Gegipfelt hat diese Entwicklung mit der Ernennung zum Headcoach im letzten Spiel gegen Winterthur», so Giesser mit einem Schmunzeln. «Dank der grossen Unterstützung von ausgewiesenen Unihockey-Experten aus Vereins-nahen Kreisen, konnten wir gemeinsam ein positives Resultat realisieren. Ich mag zwar zuletzt gegen Winterthur formell der Headcoach gewesen sein, dieses Ergebnis war aber vielmehr ein Gemeinschaftswerk als das Verdienst von mir.»

Philippe Giesser verfolgt das Geschehen hinter der Bande (Foto: Hans Mischler)

 

So konnte Ad Astra nach acht punktelosen Spielen in Folge endlich wieder mal etwas Zählbares einfahren. «Den einen Punkt konnten wir mitnehmen, darüber kann ich mich mit etwas Distanz zum Spiel durchaus freuen. Aber die Enttäuschung über die zwei vergebenen Punkte ist trotzdem da. Es hat extrem wenig gefehlt zum Vollerfolg in Winterthur. Das fuchst schon», gibt Giesser zu. Betrachtet man die letzten Resultate von Ad Astra, ist allgemein eine leichte Aufwärtstendenz erkennbar. «Unsere Leistungen zuletzt waren grundsätzlich in Ordnung. Defensiv haben wir unsere Sache ganz ordentlich gemacht. Aber wir schiessen derzeit zu wenig Tore, darum war unsere Punkteausbeute in den letzten engen Spielen sehr mager», so Giesser.

 

Vorfreude auf ruhigere Zeiten

Nach der «struben Zeit» ist Philippe Giesser nicht unglücklich darüber, dass fast ein Monat ohne Ernstkampf bevorsteht. An Ferien denkt der passionierte Gastronom trotzdem nicht: «Zunächst gilt es, gegen Thun einen Vollerfolg einzufahren und mit einem guten Gefühl in die Pause zu gehen.» Und dann freut sich Giesser darauf, mit dem Team und dem neuen Chef an der Bande, der bald bekannt sein soll, in Ruhe und konzentriert arbeiten zu können. Dann wieder in seiner angestammten Rolle als Athletik- und Assistenz-Trainer. «Wir hatten zuletzt viele unerwünschte Nebenschauplätze. Es wäre schön, wenn wir uns endlich wieder vollends auf den Sport konzentrieren könnten. In diesem Team schlummert noch einiges an Potential, das wir bislang nicht wirklich ausschöpfen konnten.»

 

Im Hinspiel gegen Thun gelang es Ad Astra, dieses Potential abzurufen. 8:3 besiegten die Sarner damals ihre Kontrahenten von der anderen Seite des Brünigs. «Das Resultat war am Ende etwas klarer als der Spielverlauf», gibt Giesser zu. «Nichts desto trotz sollte uns die Erinnerung an dieses Spiel ein gutes Gefühl für den Samstag geben.» Etwas, das die Sarner gerne mitnehmen würden in die nächsten Wochen.

 

Hinweis:

NLA Meisterschaft, Runde 12: Ad Astra Sarnen – UHC Thun | Samstag, 20.11.2021, 17:00 Uhr, Dreifachhalle, Sarnen

Das Spiel kann gegen Vorweisen des Corona-Zertifikats live in der Halle oder kostenlos im Livestream auf swissunihockey.tv verfolgt werden.

 Im Anschluss an die Partie findet ab 19:30 das Ad Astra-Jassturnier statt. Alle Infos dazu inkl. Anmeldeformular gibt es hier.