Roman Schöni: „Einfacher wird es bestimmt nicht“

(Luzerner Zeitung) Heute startet Ad Astra Sarnen mit dem Auswärtsspiel bei GC Unihockey (18:00 Uhr, Sporthalle Hardau) in die neue Saison. Captain Roman Schöni spricht über die bevorstehenden Herausforderungen.

 

Was ist in der zweiten NLA-Saison mit Ad Astra Sarnen anders als im Vorjahr?

Auf den ersten Blick grundsätzlich nicht viel. Im Kader hatten wir nur wenig Veränderungen und die Gegner sind immer noch dieselben. Wir werden auch in diesen Jahr Aussenseiter sein und um den Ligaerhalt kämpfen müssen.

 

Ist der Ligaerhalt das erklärte Saisonziel?

Ja. Der Ligaerhalt in der letzten Saison war zumindest halbwegs ein Geschenk, das können wir nicht verleugnen. Richtig freuen konnten wir uns über dieses Geschenk allerdings nicht. Jetzt gilt es umso mehr zu beweisen, dass wir nicht wie die Jungfrau zum Kind gekommen sind, sondern dass wir zurecht in der NLA spielen. Unter dem Strich heisst dies, dass wir in dieser Saison den Ligaerhalt auf dem sportlichen Weg sichern wollen.

 

Corona hat in den vergangenen Monaten ziemlich vieles in unserem Alltag verändert. Welche Auswirkungen hatte das Virus auf die Vorbereitung für die neue Saison?

Die Pause nach dem letzten Ernstkampf bis zum ersten Training mit dem Team war etwas länger als in den Vorjahren. Aussergewöhnlich war zudem, dass wir die neue Saison offiziell mit einem Zoom-Meeting starteten. In meiner doch auch schon ein paar Jahre alten Karriere habe ich das noch nie erlebt. Ebenso neu war, dass wir das Training zunächst in Kleingruppen von maximal fünf Spielern in Angriff nahmen. Während zwei Wochen absolvierten wir unsere Einheiten in diesen Gruppen, unter Anleitung der Coaches. Erst so gegen Ende Mai, als die Regelungen gelockert wurden, durften wir wieder regelmässig mit dem gesamten Team trainieren. Über das ganze Team gesehen, hatte diese Situation positive Auswirkungen auf den Fitness-Zustand. Vermutlich lässt sich dies aber nicht nur auf Corona zurückführen.

Roman Schöni im Zweikampf mit dem Grasshopper Daniel Steiger (Foto: Fabrice Duc)

 

Worauf wollen Sie ansprechen?

In erster Linie führe ich dies darauf zurück, dass jeder von uns in der letzten Saison erkannt hat, wie wichtig der physische Zustand jedes einzelnen Spielers in dieser Liga ist. Die Athletik ist ein wichtiger Hebel, welchen wir bewusst betätigen, um einen Schritt nach vorne zu machen. Im Vergleich zur Stocktechnik und dem Spielverständnis sind in diesem Bereich Fortschritte schneller sichtbar. Hinzu kommt, dass wir durch Veränderungen im Staff neue Inputs erhalten haben in Form von neuen Trainings-Schwerpunkten und Übungen. Körperlich sind wir besser gewappnet für die neue Saison als vor Jahresfrist, würde ich behaupten.

 

Wie lautet Ihre Einschätzung in Bezug auf die Faktoren Taktik und Technik?

Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, zeigten sich im letzten Jahr bei uns Defizite punkto Stocktechnik und Ballkontrolle im Vergleich mit den anderen NLA-Teams. Dies aufzuholen, passiert nicht einfach in ein paar Trainings sondern ist das Ergebnis vieler Schichten mit Stock und Ball. Nichts desto trotz haben unsere Coaches auch hier bewusst den Hebel angesetzt. Taktische Elemente haben wir wie auch in anderen Jahren erst so gegen Anfang Juli bewusst trainiert. Leider hatten wir nicht allzu viele Gelegenheiten, um diese Elemente in Vorbereitungsspielen zu testen.

 

Sie sprechen es an: Ad Astra hat in diesem Jahr lediglich vier Vorbereitungsspiele absolviert. Warum nicht mehr?

Anders als im Vorjahr nahmen wir dieses Jahr nicht an einem Vorbereitungsturnier teil. Zwei Testspiele gegen das NLB-Team Ticino Unihockey mussten wir absagen, weil die verschärften Corona-Richtlinien im Campo Sportivo in Tenero dies verboten. Wir haben darum unser Trainingsweekend im Tessin kurzfristig storniert und stattdessen in der Heimat abgehalten. So kommt es, dass wir lediglich vier Testspiele absolviert haben.

 

Ein Testspiel trugen Sie gegen Unihockey Basel Regio aus. Denjenigen Gegner, auf welchen Sie in den Abstiegsspielen getroffen wären. War das mehr als nur ein Freundschaftsspiel?

Ja und nein. Ich persönlich war definitiv motivierter als vor einem «gewöhnlichen» Testspiel. Schliesslich wollten wir beweisen, dass wir besser sind als Basel. Allerdings lässt sich diese Situation trotz allem nicht wirklich mit einer Serie beweisen, in welcher es um die Ligazugehörigkeit geht. Für uns war das Spiel jedoch eine gute Gelegenheit, um definitiv einen Schlussstrich unter die letzte Saison zu ziehen. Mit dem Sieg ist uns dies gelungen, ab jetzt blicken wir nach vorne und freuen uns auf die neue Saison.

 

Das Startprogramm meint es nicht gerade gut mit dem meistgenannten Abstiegskandidaten: Los geht es auswärts gegen GC, eine Woche später folgt das Heimspiel gegen SV Wiler-Ersigen. Ist dieser Spielplan mit dem happigen Start ein Nachteil?

Das würde ich nicht behaupten. Wir spielen so oder so gegen jedes Team in der Qualifikation zwei Mal. Die Reihenfolge ist dabei höchstens sekundär. Und gerüstet sein müssen wir für jeden Gegner in dieser Liga. Wir mussten letztes Jahr am eigenen Leib erfahren, dass uns kein einziger Punkt geschenkt wird. Einfacher wird es in diesem Jahr bestimmt nicht. Immerhin bringen wir jetzt die Erfahrung aus einer Saison NLA mit. Dies wird uns helfen, genau so wie die Unterstützung unserer Fans, auf die wir auch in diesem Jahr zählen.

Hinweis:

  • Die Zuschauerkapazität in der Hardau für das Spiel gegen GC ist auf 300 MatchbesucherInnen beschränkt.
  • Zutritt in die Halle erhält nur, wer sich ein Ticket online gekauft hat. Es gibt keinen Ticketverkauf vor Ort.
  • Tickets können ganz einfach unter diesem Link bestellt werden.
  • Wie gewohnt können all unsere Spiele auch bequem von zuhause aus vor dem Bildschirm verfolgt werden auf swissunihockey.tv.

 

Wir freuen uns über eure Unterstützung!