HII – Für die Geschichtsbücher gespielt und gewonnen!

Es ist geschafft! Wir stehen nach 18. Partien dort, wo wir hingehören: Auf dem 1. Platz der Gruppe 3 in der 2. Liga Grossfeld! Nachdem wir uns während der ganzen Saison mit Superlativen zurückgehalten haben und uns in Bescheidenheit übten, ändert sich ab jetzt alles! Wir werden uns einmal quer durch die Geschichte schreiben, denn wir haben nichts anderes als das gemacht: Geschichte geschrieben!

Beginnen wir 218 vor Christus. Hannibal schnappt sich 50’000 Soldaten, 9’000 Reiter, 37 Kriegselefanten und überquert von der iberischen Halbinsel aus die Alpen bis nach Italien. Ähnlich erging es uns in der Saison 2014/2015. 15 Sarner und  15 Kägiswiler Unihockeyspieler entschieden sich, gemeinsame Sache zu machen und überwanden von da an regelmässig, mal in die eine, mal in die andere Richtung, die grosse Schliere, die kleine Schliere und die Kreuzstrasse. Jedes Mal ein physischer und vor allem psychischer Kraftakt. Was damals noch niemand ahnen konnte: Es sollte die Geburtsstunde einer neuen Unihockeydynastie sein!

Was folgte, war die Ruhe vor dem Sturm, Rom wurde schliesslich auch nicht an einem Tag erbaut. Eine erste epochale Zäsur geschah im Jahr 2016/2017, vergleichbar mit der Entdeckung Amerikas 1492, wenn letztere auch weniger bedeutsam war. Damals machte sich der kastilische Seefahrer Cristoforo Colombo auf, einen neuen Weg nach Indien zu suchen. Im Glauben, einen viel schnelleren Seeweg von Europa bis zum indischen Subkontinent gefunden zu haben, landete er am 12. Oktober 1492 auf der Insel Guanahani, heute besser unter dem Namen Bahamas bekannt. Mit der Entdeckung der «Neuen Welt» brach in der eurozentristischen Weltgeschichte eine neue Epoche an: Die Neuzeit. Für uns brach diese Neuzeit am 26. März 2017 an. An diesem geschichtsträchtigen Datum entschieden wir die Auf-/Abstiegsserie gegen den UHC Genève für uns und wir hiessen uns selber in der 2. Liga willkommen!

 

Was dann für Europa die industrielle Revolution war, waren für uns die Jahre 2017/2018 und 2018/2019. Im Europa des 18. und 19. Jahrhunderts fand eine tiefgreifende und dauerhafte Umgestaltung der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse statt. Schlagwörter dieser Zeit waren: Industrialisierung, Kapitalismus, Fordismus, Effizienz, Arbeiterklasse, Kommunismus. Wir nutzten unsere beiden ersten Saisons in der 2. Liga, um uns von den Festlichkeiten des Aufstieges zu erholen und um uns in diesen neuen Sphären erst einmal in Ruhe umzusehen. Schlagwörter dieser Zeit waren (und sind es teilweise immer noch): Schiessdölf, Abklatschä, Smirnoff-Ex-Wältmeischter, alles M*****f******, Hooligans, Scho wieder gwunnä. Im Bewusstsein, dass die 2. Liga für uns regeltechnisch die höchstmögliche zu spielende Liga ist, entwickelten wir eine uns ganz eigene Selbstverständlichkeit, mit welcher wir von nun an Spiel für Spiel in Angriff nahmen: Wir gewinnen nicht, weil wir müssen, sondern weil wir können!

Nach fünf gemeinsamen Saisons, in welchen wir eigentlich nur den Weg nach oben kannten, sollte die Unihockeydynastie vom Herre II nun seine Krönung erleben! Eine Krönung, die jene von Queen Elizabeth II. im Jahr 1953 in den Schatten stellen sollte. Die goldene Generation war bereit, zuzuschlagen! Pelé und seine Brasilianer? Kindergarten. Bykow, Chomutov und die Sbornaja? Ein Haufen Amateure. Michael Jordan und das amerikanische „Dream Team“? Esoterische Traumfänger. Nun waren wir an der Reihe! Mit einer nonchalanten Leichtigkeit und offensivem Feuerwerk spielten wir uns in die Herzen der Zuschauerinnen und Zuschauer. Unsere augenzwinkernde Ernsthaftigkeit ist legendärer als Maradonas Hand Gottes. Unser Erfolg ist grösser und ehrlicher als der wirtschaftliche Aufstieg der Schweiz vom Bauernstaat zu einem der führenden Finanzplätze dieser Welt. Unser Ruhm reicht weiter als der blaue Dunst von Winston Churchills Zigarre. Unser Gruppensieg ist bedeutsamer als der Sieg der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Sonderbundkantone. Unsere Freude ist ausgelassener als die feiernden Holländer an der Euro 2008. Das von uns Erreichte ist geschichtsträchtiger als die Einführung des 1. August als schweizweiter Feiertag.

Francis Fukuyama propagierte 1992 das Ende der Geschichte! 28 Jahre später ist es da. Francis, you’re welcome!

 

 

s’ Herre II 2019/2020: Patrick Küng, Roland Arregger, Tobias Lengen, Benjamin Huser, Benjamin Haas, Björn von Rotz, Denis Schürmann, Dominik Imfeld, Fabian Barmettler, Florian Gehrig, Gabriel Hottiger, Jakob Wintsch, Laurent Aeppli, Luca Beroggi, Lukas Abächerli, Martin Odermatt, Matthias Bucheli, Fabian Britschgi, Ramon Flühler, Alex Bitterli, Reto Berwert, Markus Furrer, Daniel Gnos, Robin Durrer, Roger Christen, Roman von Wyl, Sandro Abächerli, Sandro von Wyl, Martin Schäli, Tim Lustenberger, Tino Kiser, Gianluca Amstutz, Roman Zurmühle, Lukas Furrer, Christian Isler, Manuel Rossacher

 

 

 

Vipers InnerSchwyz II – Ad Astra Sarnen II 6:8 (4:3, 2:1, 0:4)

MZG, Rothenthurm. 33 Zuschauer. SR Dittli/Hanke.

Tore: 5. B. von Rotz (T. Kiser) 0:1. 6. R. Christen (G. Amstutz) 0:2. 7. L. Rickenbacher (A. Kistler) 1:2. 10. L. Jurcik 2:2. 13. R. Zurmühle (B. von Rotz) 2:3. 13. J. Schuler (C. Purtschert) 3:3. 15. C. Zurfluh 4:3. 24. L. Jurcik 5:3. 31. L. Jurcik (J. Schuler) 6:3. 33. M. Odermatt (R. Zurmühle) 6:4. 47. F. Barmettler (P. Küng) 6:5. 48. M. Odermatt (B. von Rotz) 6:6. 49. M. Odermatt (B. von Rotz) 6:7. 60. M. Odermatt 6:8.

Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Vipers. 3mal 2 Minuten gegen Sarnen.

Vipers: R. Fernandes, L. Kisi; L. Jurcik, S. Schuler, P. Lindauer, L. Rickenbacher, R. Carletti, S. Bär, S. Schnüriger, A. Kistler, S. Laube, D. Schilter, C. Purtschert, P. Zehnder, S. Fassbind, A. Bünter, F. Kopecky, C. Zurfluh, J. Schuler

Sarnen: M. Bucheli; B. von Rotz, B. Haas, G. Amstutz, F. Barmettler, T. Lengen, L. Abächerli, R. Arregger, R. Flühler, P. Küng, M. Odermatt, R. Christen, C. Isler, M. Schäli, T. Lustenberger, T. Kiser, R. Zurmühle, L. Beroggi