AAS Inside: Interview mit Andy Hess

Wie bringt man einen Nidwaldner dazu, nach Obwalden aus zu wandern? Im Falle von André Hess war es unter anderem der Sport. 1999 startete somit einen weiteren Abschnitt in der langen Unihockeykarriere von Andy, dieses mal im Kanton Obwalden. Was ihn seit nun mehr als 20 Jahren mit Ad Astra Sarnen verbindet, ist einiges. Unter anderem gehören dazu viele Spieler, welche er auf seinem Weg als Trainer begleiten durften und teilweise aktuell noch in der ersten Mannschaft bei Sarnen spielen. Aber auch viele schöne Erlebnisse, wie mehr als 10 Juniorenlager in Oberwald,… verbinden ihn weiterhin mit dem Verein Ad Astra.

 

André Hess

Name: André Hess

Spitzname: Andy, 13er, Fatpipe-Andy, N-Dee

Geburtsdatum und Ort: 8. Juni 1975, Stans (NW)

Job und Arbeitgeber: Administrator Sport auf der Abteilung Sport Obwalden

Rückennummer: #13

Meine Rolle im Verein: Passiv-Mitglied / Zuschauer

Bei Ad Astra seit: 1999

Vorherige/Nachherige Vereine: UHC Buochs/PowerWave Buochs-Ennetbürgen, UHC Ennetbürgen, UHC Sharks Kägiswil-Alpnach, GC Unihockey, Zug United

Motto: „Wenn du 7 Tore erzielen kannst dann gewinnst du Spiele, wenn du nur 3 zustande bringst wird es eng.“

 

 

 

 

Oliver Imfeld: Andy, du kamst als Spieler von Buochs zu Sarnen. Wann war das und was waren deine Beweggründe?

Andy Hess: Ich kam als Trainer nach Sarnen 1999. – Roggi Isler hat mich angerufen und gesagt: „Andy komm nach Sarnen. Entweder als Assistenztrainer der 1. Mannschaft oder TK-Chef!“ Ich habe mich für ersteres entschieden.

Als Spieler kam ich einige Jahre später ins neue Herren II nach Sarnen.

Der Beweggrund als Trainer war es, dass ich in Nidwalden wo ich aufgewachsen bin, die Chance nicht hatte auf dem Grossfeld tätig zu sein.

Als Spieler waren die Beweggründe vor allem auch, alles unter einem Vereins-Dach zu machen. Das machte das Koordinieren der Termine etwas einfacher. Der Einstieg aufs Grossfeld kam dann einfach noch dazu.

Andy Hess (Hinten 2. von rechts) als Assistenztrainer in der Saison 2000/01. (Bild: Wochenblatt Juni 2000)

 

 

Oliver Imfeld: Du hast früh eine Trainerkarriere eingeschlagen, erzähl uns davon.

Andy Hess: Im letzten Lehrjahr 1995 habe ich die J+S-Leiterausbildung in Stans gemacht. Und bin nach der RS in Buochs eingestiegen. Und bin seither als Trainer tätig.

Oli Imfeld lernte ich übrigens erst so richtig am J+S-Leiter 2 in Frenkendorf 1997 kennen.

Andy, der 13er, als Leiter im Unihockeylager 2006 in Oberwald

 

 

Oliver Imfeld: Was waren deine Stationen nach Sarnen und was waren die Unterschiede zu Sarnen?

Andy Hess: Ich wollte nach zwei Jahren Herren 1. Liga und U21B in Sarnen etwas neues starten und habe zwei Jahre lang den Grossfeldeinstieg von PowerWave Buochs-Ennetbürgen als Trainer begleitet. – Danach führte mich der Weg zu Ad Astra zurück nach Sarnen in die U18 Inter, später auch in neue U16 und 1 Jahr auch in die Damen NLB. Danach wollte ich eigentlich aufhören, konnte mich aber dem reizvollen Angebot von GC Unihockey auf höchstem Niveau Junioren auszubilden nicht entziehen. Und später auch als ich bei Zug United gelandet bin war dies der Anreiz und Anspruch.
Unterschiede waren/sind natürlich sicherlich in infrastruktureller Hinsicht und allgemein struktureller vorhanden. Es ist ein Unterschied, ob ein Team aus 30 Kandidaten zusammengestellt werden kann oder ob es sich aus den 10-15 Spieler, welche Spielberechtigt sind in dieser Alterskategorie, ergibt.

Bei beiden Engagement bei diesen auswärtigen „Grossclubs“ konnte ich auch mithelfen die Strukturen mitzuprägen. Und natürlich mit Spielern zusammenarbeiten, die inzwischen in NLA-Teams spielen und auch Nationalspieler sind.

 

Oliver Imfeld: Du bist auch als J+S-Experte tätig, auf was achtet ihr bei den J+S Kursen besonders und wie stufst du das Niveau der Schweizer Trainer ein?

Andy Hess: In unseren J+S-Leiterkursen geht es uns vor allem darum den Trainern Rüstzeug mitzugeben, um eine Mannschaft gut trainieren und führen zu können. Dazu soll er die Möglichkeiten sehen, wie er als Trainer weiterkommen und wo er Inputs bekommen kann.

Generell wird ein Schweizer Trainer jedoch immer noch eher unterschätzt, meist sind wir aber auch selber zu Bescheiden. Deshalb ist es zuweilen schade, wie viele ausländische Trainer in der Schweiz tätig sind. Nach meiner Erfahrung wird die Kenntnis der Schweizer Mentalität von manch einem ausländischen Übungsleiter zu Anfang unterschätzt.

Nicht nur neben, sondern auch auf dem Feld war Andy bei Sarnen tätig. (Bild: Simon Abächerli)

 

 

Oliver Imfeld: Du arbeitest auch bei der Abteilung Sport Obwalden, wie wichtig ist Ad Astra für den Sport in Obwalden?

Andy Hess: Ad Astra ist einer der grössten Vereine im Kanton Obwalden. Mit der 1. Mannschaft verfügt Ad Astra um ein Zugpferd, dass mittlerweile in der Region gut bekannt ist. Auf den jüngeren Juniorenstufen sind sehr viele Kinder dem Unihockey-Virus erlegen. Was allgemein von unserer Seite her sehr geschätzt wird. Ich glaube Ad Astra hat aktuell die grösste Challenge diese Kinder und Jugendlichen bis zur Nationalligamannschaft respektive der ersten Damenmannschaft heranzuführen.

 

Oliver Imfeld: Wie unterstützt die Abteilung Sport Ad Astra finanziell? Werden die J+S-Gelder in Zukunft unter Druck kommen oder eher erhöht?

Andy Hess: Ad Astra wird über das Programm Jugend und Sport des Bundes unterstützt. Dieses läuft über unsere Abteilung Sport Obwalden.

Von Seite Bund hat man die Weichen so gestellt, dass die J+S-Gelder langfristig gesichert sein sollten, auch wenn dort das Geld mit der Öffnung auf zusätzliche/neue Sportarten auf mehr Teilhaber verteilt wird. Zusätzlich profitiert Ad Astra auch indirekt vom den J+S-Leiter Aus- und Weiterbildungen welche auch vom Programm unterstützt werden.

Ad Astra bekommt zudem auf Antrag, über die dem Kanton Obwalden zur Verfügung stehenden Swisslos-Gelder, Unterstützungsbeiträge für Infrastruktur (Hallenmieten) und grössere Materialanschaffungen wie andere Vereine auch. Zudem hat der Kanton einmalig im Rahmen der möglichen Mittel einen grösseren Betrag an die Trainingshalle vergeben können.  

Ad Astra ist immer noch einer der grössten Hallennutzer der Dreifachturnhalle. Auch da ist der Kanton Obwalden nach Möglichkeit behilflich wenn es darum geht wie z.Bsp. bei den baulichen Massnahmen für die Videowand etc.

 

Weiter geht es im Januar mit einigen Fragen an „den Schleifer“ Hubi Flüeler. Er ist schon eine lange Zeit der Konditionstrainer der ersten Mannschaft und hat somit sicher gute Geschichten aus den Trainings auf lager.

Hubi (2. von links) mit dem Herren Team der Saison 2016/17