Ein vergessenes Talent meldet sich zurück

In der zweiten Mannschaft von Ad Astra Sarnen in die Saison gestartet, hat sich Markus Furrer in den letzten Wochen überraschend einen Platz im Fanionteam der Obwaldner erkämpft. Geht es nach dem Nidwaldner, soll das keine Momentaufnahme bleiben.

 

(Obwaldner Zeitung) Wer in den letzten Wochen die Telegramme der Spiele von Ad Astra Sarnen aufmerksam gelesen hat und zu den Szene-Kennern gehört, dem dürfte ein Name aufgefallen sein: Markus Furrer. Zu Saisonbeginn spielte der 23-jährige Center noch wie vorgesehen in der zweiten Mannschaft der Sarner, mittlerweile läuft er regelmässig für das NLA-Team von Ad Astra auf und spielt mit seinen Teamkollegen gegen die besten Teams der Schweiz. Ein persönlicher Aufstieg, der selbst für den Nidwaldner überraschend kommt: „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass ich zu diesem Zeitpunkt regelmässig im Fanionteam spielen darf.“ Dass die Sarner selbst von Furrers Werdegang überrascht sein dürften, zeigt die Tatsache, dass sein Portrait auf der Vereinswebsite erst seit kurzem aufgeschaltet ist – wenn auch noch ohne Foto.

Ein aktuelles Portrait-Foto von Markus Furrer fehlt, dafür gibt es ein umso aktuelleres von ihm im Einsatz auf dem Feld (Foto: Simon Abächerli)

 

„Jetzt oder nie“-Mentalität

Ganz aus dem Nichts kommt die Berufung Furrers in die erste Mannschaft jedoch nicht: Vom Verletzungspech geplagt, waren die Obwaldner gezwungen, die Lücken im Matchblatt mit fähigen Spielern aus den eigenen Reihen aufzufüllen. Fündig wurden die Coaches bei Markus Furrer in der zweiten Mannschaft. „Kusi hat schon in der Vorbereitung ab und zu mit uns trainiert und brachte den Willen mit, den Aufwand deutlich zu intensivieren und uns in dieser schwierigen Situation zu unterstützen. Ihn für die Spiele aufzubieten, war der logische Schritt“, so Assistenz-Trainer Roger Hänni. Im Heimspiel gegen GC Unihockey war Furrer Ende September erstmals mit dabei, wenn auch nur auf der Bank. Ein Wochenende später gegen Floorball Köniz durfte Furrer erstmals von Beginn weg ran. Und weil er seine Sache offensichtlich gut machte, stand er in allen folgenden Partien auf dem Feld – teilweise sogar im Über- und Unterzahlspiel. „Dass Kusi Talent hat, ist uns nicht erst seit gestern bewusst. Im Vergleich zu anderen Jahren bringt er jetzt auch den notwendigen Biss mit“, so Hänni. Dass ihm der fehlende Biss in den vergangenen Jahren im Weg stand, um den Sprung in die erste Mannschaft zu schaffen, ist sich Furrer bewusst: „Ich habe in den Vorjahren jeweils einen Teil der Vorbereitung mit dem Fanionteam absolviert, war jedoch nie richtig mit voller Überzeugung mit dabei. Trotzdem habe ich nie richtig damit abgeschlossen, für die erste Mannschaft zu spielen. Vor dieser Saison habe ich mir darum gesagt: Jetzt oder nie. Die Situation mit den verletzten Spielern hat mir persönlich dabei sicher in die Karten gespielt. Ich habe jedoch nicht vor, meinen Platz wieder abzugeben, wenn alle zurück sind. Ich bin gekommen, um zu bleiben“, meint der Nidwaldner selbstbewusst.

Markus Furrer bejubelt seinen Treffer im Spiel gegen die Tigers Langnau (Foto: Simon Abächerli)

 

Das Selbstvertrauen Furrers kommt nicht von ungefähr. In den bislang sieben NLA-Spielen konnte sich der Mittelstürmer drei Tore und zwei Vorlagen gutschreiben lassen. Ein mehr als nur akzeptabler Wert – besonders wenn man bedenkt, dass die Offensive der Sarner noch nicht richtig in Fahrt gekommen ist. Auch zum bislang einzigen Sieg von Ad Astra gegen die Tigers Langnau trug Furrer mit einem Tor massgeblich bei. Dass er trotz dieses sehr guten Zwischenzeugnisses nicht überheblich wird, kauft man dem ruhigen und sympathischen Zeitgenossen sofort ab. Furrer: „Erst mal muss ich mich über längere Zeit beweisen, dann schauen wir weiter.“ Macht er so weiter, wird Furrers Rolle im Fanionteam jedoch bald eine andere sein, als diejenige, welche seit Kurzem im Spielerportrait auf der Vereinswebsite festgehalten ist. Die Entwicklung vom „Quoten-Nidwaldner“ zum wichtigen Eckpfeiler in der Mannschaft ist für das fast vergessen gegangene Talent jedenfalls in vollem Gange.

 

Ad Astra trifft auf Waldkirch-St. Gallen

Der Wiederauftakt nach der Natipause ist Ad Astra Sarnen missglückt. Mit 3:6 unterlagen die Obwaldnern Chur Unihockey am vergangenen Wochenende und waren hinterher enttäuscht, weil der Gegner in Reichweite schien. Mit dem UHC Waldkirch-St. Gallen treffen die Obwaldner am Samstag (18:00 Uhr, Sporthalle Tal der Demut, St. Gallen) auf einen Gegner, welcher in dieser Spielzeit die erstmalige Playoff-Qualifikation anstrebt. Nach gutem Saisonstart haben die Ostschweizer zuletzt drei Niederlagen in Folge einstecken müssen. Dass die Aufgabe für die Sarner trotzdem eine schwierige, wird belegt das Resultat aus einem Vorbereitungsspiel zwischen den beiden Teams, wo Ad Astra dem nächsten Gegner deutlich unterlag.