Die rote Laterne bleibt in Sarnen

Im intensiv geführten Kellerduell gegen den UHC Thun zieht Ad Astra Sarnen am Sonntagabend knapp mit 5:7 den Kürzeren. Schon tags steckten die Sarner gegen Floorball Köniz eine Niederlage ein.

 

(Obwaldner Zeitung) Vor dem Aufeinandertreffen der noch punktelosen Kellerkinder, dem UHC Thun und Ad Astra Sarnen, stand eine Frage im Raum: Welches der beiden Teams wird den ersten Saisonsieg einfahren und die rote Laterne dem Gegner überreichen? Der Rahmen stimmte für dieses Duell: Über 500 Zuschauer wohnten der Partie in der Thuner MUR-Halle bei und sorgten für eine gute Stimmung. Und sie wurden für ihr Kommen mit einer ausgeglichenen und spannenden Partie belohnt.

Nachdem die Sarner bis Spielmitte zwei Mal auf den Thuner Führungstreffer reagieren konnten und das Spielgeschehen jeweils wieder ausglichen, gingen die Berner in der 36. Spielminute erstmals mit zwei Toren in Führung: Götti war bei einem Freistoss vor dem Tor der Gäste der Abwehr weggeschlichen und überwand Britschgi mit einem Direktschuss zum 4:2.

 

Sarner Aufholjagd bleibt unbelohnt

Ad Astra war somit im Schlussabschnitt gefordert, wollten sie die Rückreise nach Sarnen mit Punkten im Gepäck antreten. Eine Reaktion folgte auch: Markus Furrer traf in der 43. Minute nach einem Getümmel vor dem Tor von Körner zum 4:3 und brachte die Hoffnung in die Reihen der Sarner zurück. Im Zuge dieses Treffers spielten sich die Sarner Chance um Chance heraus. Die Belohnung in Form des Ausgleichs gelang Markström drei Minuten später mit seinem zweiten persönlichen Treffer. Als Captain Roman Schöni in der 48. Minute vor dem Tor kühlen Kopf bewahrte und zum 4:5 einschob, roch es gar nach dem Auswärtssieg. „Wir haben in dieser Phase statt überlegt zu agieren und die Balance auf dem Feld zu bewahren zu stark den sechsten Treffer gesucht“, nervte sich Roman Schöni nach Spielschluss. Die Folge davon war hart für die Obwaldner: Mit zwei erfolgreich vorgetragenen Konterangriffen in der 50. und 53. Minute drehten die Thuner die Partie. Trotz einer Überzahlsituation und dem Anrennen ohne Torhüter wollte Ad Astra der Ausgleich nicht mehr gelingen, sodass am Ende die Thuner die ersten drei Punkte bejubelten. „Es ist sehr ärgerlich, wie wir uns in den letzten zehn Minuten die Butter nochmals vom Brot nehmen lassen. Die Punkte lagen auf dem Tablett bereit und wir haben sie nicht mitgenommen“, so Schöni.

 

UHC Thun – Ad Astra Sarnen 7:5 (1:1, 3:1, 3:3)

MUR, Thun. 511 Zuschauer. SR Schuler/Sprecher.

Tore: 5. Rehor (Simek) 1:0. 10. Markström (Dubacher) 1:1. 22. Simek (Rehor) 2:1. 24. Zurmühle (Markström) 2:2. 34. Rehor (Götti/Ausschluss R. Schöni) 3:2. 36. Götti (Simek) 4:2. 43. Ma. Furrer 4:3. 46. Markström 4:4. 48. R. Schöni (von Rotz) 4:5. 50. Saurer 5:5. 53. Bühler 6:5. 59:30 Baumann 7:5 (ins leere Tor)

Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Thun. 1mal 2 Minuten gegen Sarnen.

Thun: Körner; Götti, Kummer, Graber, Zimmerman, Saurer, Y. Bärtschi, Wüthrich; Simek, Rehor, Mendrek; Bühler, Ammann, Baumann, Scheuner, Widmer, Bach, L. Bärtschi, Küenzi.

Sarnen: Britschgi; Höltschi, Markström; Läubli, Berchtold; Kramelhofer; von Rotz, Zurmühle, R. Schöni; B. von Wyl, M. Schöni, Durot; Dubacher, Ma. Furrer, J. von Wyl.

Bemerkungen: Sarnen ohne Amrein, Gnos, Bitterli und Muff (alle Ersatz), Boschung, Liikanen, Savinainen und C. von Wyl (alle verletzt), sowie Kunelius (abwesend). 45. Timeout Thun. 53. Timeout Sarnen. Sarnen ab 59. mehrheitlich ohne Torhüter und mit 6. Feldspieler. Bühler (Thun) und Zurmühle (Sarnen) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

 

Die Tore und Schlüsselszenen vom Spiel gegen den UHC Thun:

 

Enttäuschte Sarner Gesichter nach der Niederlage gegen Köniz (Foto: Simon Abächerli)

 

 

30 Minuten Licht, 30 Minuten Schatten

Etwas mehr als die Hälfte der Partie gegen Köniz war vorüber, als in der Sarner Dreifachhalle am Samstagabend nochmals Hoffnung aufkeimte. Roman Schöni und Robin Markström hatten bei einem Freistoss die Verteidigung der Könizer überlistet und der Schwede traf zum 1:3-Anschlusstreffer. Keine Minute später stellte Müller für die Könizer den alten Drei-Tore-Vorsprung wieder her. Die Antwort der Sarner, folgte jedoch ebenfalls postwendend: Kramelhofer traf per Weitschuss mit seinem ersten Saisontor zum 2:4. Das Heimteam hatte in dieser Phase weitere gute Gelegenheiten auf einen Torerfolg, liess diese jedoch ungenutzt aus. Umso ärgerlicher, dass die Gäste vor dem zweiten Seitenwechsel noch ein fünftes Mal trafen. Ledergerber versenkte einen Prellball volley, Amrein im Tor der Sarner war die Sicht verdeckt. „Im Mitteldrittel zeigten wir gutes Unihockey, vom Schlussdrittel kann man dies jedoch nicht behaupten“, meinte Kramelhofer. Mit dieser Aussage nahm er vorneweg, dass Ad Astra die eingehandelte Hypothek im letzten Abschnitt nicht mehr aufholen konnte. Im Gegenteil: Eine Strafe gegen Basil von Wyl nutzte die Powerplay-Formation der Berner früh im Schlussdrittel zum 2:6 aus. Damit war die Hoffnung auf ein Comeback des Heimteams früh schon im Keim erstickt. Die Gegentore sieben, acht und neun fielen allesamt in den letzten fünf Minuten, als die Sarner ein wenig auseinanderbrachen. „Das darf uns nicht passieren“, ärgerte sich Kramelhofer. „Zurzeit kassieren wir viel zu viele Gegentore. So wird es sehr schwierig, zu Punkten zu kommen.“ Auch wenn am Ende das Toreschiessen für die Könizer etwas gar einfach gemacht wurde – die Entscheidung war zu diesem Zeitpunkt schon längstens gefallen. Schon im Startdrittel zogen die Berner mit drei Längen davon. Die Sarner waren zwar gut ins Spiel gestartet, brachten aber nichts Zählbares zu Stande. Ein offensichtliches Manko der Obwaldner im Vergleich zur Konkurrenz: Sie benötigen zu viele Chancen, um Tore zu erzielen.  „Das ist in der Tat so“, bestätigt Kramelhofer. „Daran müssen wir definitiv arbeiten.“ Eines ist offensichtlich: Die Arbeit wird den Sarnern generell nicht so schnell ausgehen.

 

Ad Astra Sarnen – Floorball Köniz 2:9 (0:3, 2:2, 0:4)

Dreifachhalle Sarnen. 462 Zuschauer. SR Bühler/Bühler.

Tore: 9. Hutzli (Müller) 1:0. 17. Nordh (Müller) 2:0. 18. Ruh (Pillichody) 0:3. 33. Markström (R. Schöni) 1:3. 34. Müller (Hutzli) 1:4. 35. Kramelhofer (Läubli) 2:4. 38. Ledergerber (Pillichody) 2:5. 43. Hutzli (Bolliger/Ausschluss B. von Wyl) 2:6. 55. Pillichody (Michel) 2:7. 56:21 Ledergerber (Pillichody) 2:8. 56:28 Willfratt 2:9 (Penalty).

Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Sarnen. 1mal 2 Minuten gegen Köniz.

Sarnen: Amrein; Höltschi, Markström; Kunelius, Berchtold; Läubli, Kramelhofer; von Rotz, Zurmühle, R. Schöni; B. von Wyl, M. Schöni, Durot; Dubacher, Ma. Furrer, J. von Wyl.

Köniz: Cy. Haldemann; Castrischer, Müller; Ce. Haldemann, Herzog; Hirschi, Münger; Bolliger, Hutzli, Nordh; Ruh, Ledergerber, Pillichody; Saner, Schmocker, Baumann; Michel, Willfratt.

Bemerkungen: Sarnen ohne Britschgi (Ersatz), Boschung, Liikanen, Savinainen und C. von Wyl (alle verletzt). Comebacks von Zurmühle und von Rotz im Fanionteam von Sarnen. 55. Timeout Sarnen. Höltschi (Sarnen) und Pillichody (Köniz) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

 

Die Tore und Schlüsselszenen vom Spiel gegen Floorball Köniz:

Weitere Fotos vom Spiel (von Simon Abächerli) gibt es auf unserer Facebook-Seite.