Ad Astra vertraut auf vierfache Finnen-Power

Gleich vier Finnen wirken in dieser Saison für Ad Astra Sarnen. Einer davon ist Headcoach Eetu Vehanen, drei können mit Toren auf dem Feld zum Erfolg der Sarner beitragen. Wobei dies zumindest für einen der beiden Neuzuzüge nicht die Hauptaufgabe sein wird.

 

(Luzerner Zeitung) Im Jahr 2011 machte ein gewisser Eetu Eronen den Anfang. Als erster Finne streifte sich der Verteidiger das rot-schwarz gestreifte Shirt von Ad Astra Sarnen über. Nach einer Saison, gekrönt vom Aufstieg in die NLB, ging Eronen schweren Herzens zurück in die Heimat. Dank der guten Erfahrungen mit Eronen machten sich in den Folgejahren weitere Finnen auf den Weg nach Sarnen. So auch sein jüngerer Bruder Tatu, welcher nach einem „Angewöhnungsjahr“ bei Floorball Thurgau 2015 nach Sarnen wechselte. Vier Saisons bei Ad Astra und über 100 Meisterschafts-Tore später, zog der Finne nach dem Aufstieg in die NLA als krönendes Ende jedoch einen Schlussstrich unter seine Karriere und machte Platz für einen neuen ausländischen Verstärkungsspieler.

 

Savinainen geholt als Center der ersten Formation
Den Transfer von Eronens Nachfolger im Angriff von Ad Astra fädelte ausgerechnet sein Bruder Eetu ein. Seit einigen Jahren vermittelt er finnische Unihockeyaner in die Schweiz. So auch Kaapo Savinainen, welcher in Sarnen seine zweite Saison in der NLA absolvieren wird. Der 26-Jährige absolvierte die letzte Saison beim UHC Uster und erreichte mit den Zürchern die Playoff-Qualifikation. „Persönlich bin ich grundsätzlich sehr zufrieden mit der letzten Saison. Es gefiel mir sehr gut in Uster und ich konnte mit meinen Fähigkeiten das Team verstärken“, blickt Savinainen zurück.

Kaapo Savinainen bei seinem ersten Einsatz im Shirt von Ad Astra im Cup gegen Inwil-Baar (Foto: Michael Peter)

Einen Skorerpunkt pro Partie verbuchte der spielstarke Center im vergangenen Jahr. Trotzdem teilten ihm die Verantwortlichen in Uster gegen Ende der Saison mit, dass sie nicht mehr mit ihm planen würden. „Unser Problem im vergangenen Jahr war, dass wir zu wenig Tore schossen“, analysiert Savinainen. Die Ustermer wollten sich darum mit einem torgefährlichen Flügel verstärken, da sie auf der Center-Position hinter Savinainen gut genug besetzt waren. „Somit passte mein Profil nicht überein mit dem, was sie wollten“, urteilt Savinainen nüchtern und ohne Groll gegen seinen Ex-Club. Savinainens Pech war Ad Astras Glück: Nach den Abgängen der drei Angreifer Abegg, Eronen und Zurmühle war Sportchef Gianluca Amstutz auf der Suche nach einem spielstarken Mittelstürmer. „Kaapo war unser Wunschtransfer. Mit seiner Ruhe am Ball und seiner Übersicht ist er definitiv eine Verstärkung auf der Center-Position“, freut sich Amstutz über den Neuzuzug.

 

Kunelius mit einer Doppelrolle
Als Verstärkung gleich im doppelten Sinne wurde Jaska Kunelius, der zweite neue Finne, nach Sarnen geholt. Der 34-Jährige soll mit seiner Routine die Hintermannschaft des NLA-Teams verstärken und gleichzeitig die U14- und U16-Junioren von Ad Astra trainieren. Anfang August stiess der redselige Finne zum Team, bereits eine Woche später bestritt er im Cup seinen ersten Ernstkampf im neuen Dress – und erzielte gleich einen treffer. „Jeder erzielt gerne Tore, aber dies ist definitiv nicht meine Hauptaufgabe“, meint Kunelius darauf angesprochen mit einem Lächeln auf den Lippen. „Vielmehr will ich mit solidem Handwerk dazu beitragen, dass unsere Defensive stabil ist. Auf dem Feld bin ich bereit, die dreckige Arbeit zu erledigen. Mein Ziel ist, dass niemand gerne gegen mich spielt. Ist dies der Fall, habe ich einen grossen Teil meines Auftrags erledigt“, so Kunelius.

Obwohl er Tore schiessen nicht als seine Hauptaufgabe sieht, trifft er doch gelegentlich: Jaska Kunelius (Foto: Michael Peter)

Ad Astra Headcoach Eetu Vehanen hält grosse Stücke von seinem Landsmann: „Jaska ist ein grundsolider Verteidiger. Fast noch wichtiger für uns: Er bringt grosse Leadership-Qualitäten mit. Diese sieht man vor allem auch in den Trainings und in der Garderobe.“

 

Hinweis:

Anlässlich des Saisonauftakt-Spiels gegen den UHC Uster am kommenden Samstag, 14. September (Anpfiff ist um 19:30 Uhr) werden die drei nach Ende der letzten Saison zurückgetretenen Ad Astra-Spieler Markus Abegg, Roman Zurmühle und Tatu Eronen in der Sarner Dreifachhalle offiziell verabschiedet. Nicht nur darum empfiehlt es sich, etwas früher als üblich in der Halle einzutreffen. Weitere Punkte vom Rahmenprogramm: