Ad Astra mit dem Rücken zur Wand

Ad Astra Sarnen verliert das dritte Playoff-Halbfinalspiel gegen Unihockey Langenthal Aarwangen mit 7:8. Damit benötigen die Sarner am Samstag und Sonntag zwei Siege, um die Serie noch drehen zu können.

 

Die Effizienz seines Teams bemängelte Thomas Chrapek, Trainer von Unihockey Langenthal Aarwangen, nach dem ersten Halbfinal-Spiel zwischen Ad Astra Sarnen und ULA am vergangenen Samstag. Nach Spiel drei war ebendiese Effizienz ein Faktor, welchen er bei der Leistung seiner Mannschaft positiv hervorstrich als einer der Hauptgründe für den Erfolg. Gleich deren acht Treffer konnten die Langenthaler gegen Ad Astra am Donnerstag bejubeln. Weil den Sarnern nur deren sieben gelangen, führen die Berner in der Serie nun mit 2:1 Siegen und benötigen somit nur noch einen weiteren Erfolg zum Einzug in die Aufstiegsspiele zur NLA.

 

ULA zeigt mehr Wille

Während Chrapek sein Team lobte, war sein Gegenüber Eetu Vehanen verständlicherweise nicht zufrieden mit der Leistung seines Teams. „Wir spielten heute nicht als Einheit, sondern als Individualisten. In diesem Punkt war der Gegner heute ganz klar besser als wir. Das muss am Samstag wieder deutlich besser sein“, strich Vehanen heraus. Woher die Aussagen der beiden Trainer rühren, war zu Beginn der Partie sehr gut sichtbar: ULA startete klar besser als das Heimteam und ging verdient mit zwei Längen in Führung. Beiden Toren der Gäste war ein Ballverlust der Sarner in der Offensive voraus gegangen. Die Langenthaler nutzten dies durch gutes Umschaltspiel und schnörkellose Konterangriffe eiskalt aus. Die Reaktion des Heimteams auf diesen misslungenen Start folgte: Nachdem Captain Roman Schöni in der 13. Minute verkürzen konnte, drehte Ad Astra den Spielstand kurz vor der Pause mit einem Doppelschlag. Zunächst war Markström mit einem abgelenkten Weitschuss erfolgreich, ehe Abegg keine Minute vor Drittelsende eine schöne Kombination in Überzahl zur 3:2-Führung vollenden konnte. „Mit diesem Spielstand nach dem ersten Drittel sind wir für die bislang gezeigte Leistung gut bedient“, wusste Valerio Läubli beim Gang in die Pause.

Der Sarner Mischa Furrer deckt den Ball ab vor Nick Lang von ULA (Foto: Simon Abächerli)

 

Defensiv mangelhafte Leistung

Nachdem ULA gleich zu Beginn des Mittelabschnittes eine Unterzahlsituation überstand, dauerte es einige Minuten, ehe der Torreigen einsetzte. Innert neun Minuten fielen gleich deren sechs Treffer. Vier davon erzielten die Gäste, womit sie das Spiel wieder drehten. Verteidiger Romain Beaud gelang mit einer schönen Einzelleistung wenige Sekunden vor der zweiten Sirene gar noch das 5:7 gelang, womit Ad Astra im Schlussdrittel definitiv gefordert war. „Sämtlichen fünf Gegentreffern im Mitteldrittel gingen entweder Fehler von uns im Aufbauspiel oder ärgerliche Ballverluste, gefolgt von Kontern von ULA voraus. Unser Defensivverhalten heute mehr als nur verbesserungswürdig“, wusste Läubli um die Mängel in den eigenen Reihen.

Im Schlussdrittel verteidigten die Berner die Führung mit viel Einsatz und Leidenschaft und brachten diese damit über die Zeit. Viele Angriffsversuche der Sarner blieben Stückwerk und führten darum nicht zum Erfolg. „Das war überhaupt nicht unser Spiel heute, wir hatten viel zu wenig Ballkontrolle und gestanden ihnen darum zu viele einfache Chancen zu. Jetzt gilt es diese Partie schnell abzuhaken und vorwärts zu schauen“, meinte Läubli.

Cornel von Wyl zieht auf das gegnerische Tor (Foto: Simon Abächerli)

Aufgrund der Niederlage hat sich ULA den Heimvorteil in dieser Halbfinalserie erkämpft. Die Oberaargauer benötigen somit noch einen Sieg aus den maximal zwei verbleibenden Spielen. Eine ungemütliche Situation für Ad Astra, welche den Sarnern jedoch nicht unbekannt ist. Im Vorjahr lagen sie nach drei Spielen im Halbfinal gegen Floorball Thurgau ebenfalls mit dem Rücken zur Wand, konnten die Serie aber noch drehen. „Wir haben zwar verloren, aber die Serie ist noch nicht zu Ende. Am Samstag müssen wir wieder den Willen und Biss an den Tag legen, welchen es in den Playoffs einfach benötigt. Nur so kommen wir nochmals zurück in die Serie und können uns das Entscheidungsspiel am Sonntag erkämpfen“, weiss Läubli.

 

Ad Astra Sarnen – Unihockey Langenthal Aarwangen 7:8 (3:2, 2:5, 2:1)

Dreifachhalle, Sarnen. 426 Zuschauer. SR Anderegg/Röder.

Tore: 4. Nussbächer (Moser) 0:1. 8. Akeret (Schärli) 0:2. 13. R. Schöni 1:2. 18:36 Markström (Höltschi) 2:2. 19:20 Abegg (R. Schöni/Ausschluss Eggerschwiler) 3:2. 26. Dätwyler (Gloor) 3:3. 27. Abegg (Liikanen) 4:3. 28. Gloor (Lang) 4:4. 30. C. von Wyl (Markström) 5:4. 33. Zumstein (Siegrist) 5:5. 35. Lang (Gloor) 5:6. 39:53 Beaud 5:7. 42. C. von Wyl (Markström) 6:7. 44. Lüthi (Dätwyler) 6:8. 59:57 R. Schöni (Liikanen) 7:8.

Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Sarnen. 3mal 2 Minuten gegen Langenthal.

Sarnen: Britschgi; Höltschi, Markström; Läubli, Berchtold; J. von Wyl, Pass; Furrer, C. von Wyl, R. Schöni; Abegg, Boschung, Liikanen; B. von Wyl, M. Schöni, Eronen; Dubacher, Zurmühle, Durot.

Langenthal: Niklaus; Beaud, Althaus; Nussbächer, Schärli; Lüthi, Zumstein; Eggerschwiler, Mühlethaler, Känzig; Ingold, Moser, Akeret; Dätwyler, Gloor, Lang; Siegrist.

Bemerkungen: Sarnen ohne Amrein und Bitterli (beide Ersatz). 19. Känzig verletzt ausgeschieden. 55:53 Timeout Sarnen, anschliessend mehrheitlich ohne Torhüter und mit 6. Feldspieler. C. von Wyl (Sarnen) und Gloor (Langenthal) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

 

Überblick Playoff-Halbfinalserie (best-of-five Modus):

 

Hinweis: