Ad Astra holt sich den ersten Matchball

Ad Astra Sarnen meldet sich eindrücklich zurück und besiegt Floorball Fribourg klar mit 7:3. Damit fehlt den Sarnern noch ein Sieg für den Einzug in die Playoff-Halbfinals der NLB.

 

Mit dem Heimsieg am vergangenen Sonntag in Spiel zwei konnte der Aussenseiter Floorball Fribourg den Stand in der Playoff-Viertelfinalserie ausgleichen. Vor Spiel drei am Freitagabend in Sarnen war Ad Astra als Favorit somit unter Druck und zu einer Reaktion gefordert. „Klar, als Qualifikationssieger wird erwartet und erwarten wir selbst von uns, dass wir die Viertelfinals überstehen. Fribourg hingegen hat nichts zu verlieren und kann darum befreit aufspielen.“

Dass Ad Astra am Freitag eine Reaktion auf die Niederlage in Fribourg zeigen wollte, war auf dem Feld von der ersten Minute an zu sehen. Die Obwaldner starteten mit viel Tempo und lagen nach fünf Minuten bereits mit zwei Längen in Vorsprung. „In Spiel zwei haben wir das Startdrittel komplett verschlafen. Wir wussten, dass wir uns dies heute nicht noch einmal leisten durften“, meinte Robin Markström dazu, Torschütze zum 2:0. Den Sarner Schwung bremste ein Ausschluss gegen Markström, der für einen hohen Stock auf die Strafbank geschickt wurde. Die Unterzahl überstand Ad Astra zwar schadlos, wenige Sekunden nach Ablauf der Strafe jubelten die Gäste dann doch. Kaeser konnte einen Abpraller im Tor unterbringen. Die Reaktion des Heimteams folgte prompt. Gleich im nächsten Einsatz bediente Abegg in einem schön herausgespielten Konterangriff Liikanen, welcher den Ball nur noch zum 3:1 über die Linie schieben musste. Das Spielgeschehen ging nun vornehmlich in eine Richtung weiter und das nächste Tor folgte wenig später: Berchtold war nach einer Freistossvariante erfolgreich und erhöhte zum 4:1. Trotz spielerisch starken ersten 20 Minuten war Markström zur ersten Pause nicht restlos zufrieden: „Wie wir das zweite Gegentor nach einem Freistoss kassieren, ist sehr ärgerlich. Auch das erste Gegentor wäre vermeidbar gewesen. Ausserdem wäre mit etwas mehr Effizienz vorne sogar noch der eine oder andere Treffer mehr drin gelegen.“ Eine Aussage, welche davon zeugt, wie hoch die Ansprüche der Sarner an sich selbst sind.

Die Sarner Hintermannschaft kämpfte aufopfernd (Foto: Simon Abächerli)

 

Starke Torhüter auf beiden Seiten

Die Torflut der Startphase fand im Mittelabschnitt vorerst keine Fortsetzung. „Beide Teams sind mittlerweile taktisch sehr gut aufeinander eingestellt, das war in dieser Phase gut sichtbar“, befand Markström. Nichts desto trotz wären Gelegenheiten für weitere Treffer auf beiden Seiten vorhanden gewesen, insbesondere bei je einer Überzahlsituation für beide Teams. Zunächst liess die stark besetzte Powerplay-Formation der Sarner den Ball gut laufen, scheiterte jedoch mehrmals am erneut stark aufspielenden Krattinger im Tor der Freiburger. Mario Britschgi, sein Gegenüber im Tor der Sarner, zeigte ebenfalls eine ausgezeichnete Leistung, auch wenn er nicht so viele Gelegenheiten erhielt sich auszuzeichnen wie Krattinger. Aber: Wenn er gebraucht wurde, dann war er da. So zum Beispiel in der 37. Minute, als er sein Team in Unterzahl mit einem starken Reflex vor dem 4:3-Anschlusstreffer bewahrte. „Das war definitiv eine wichtige Parade von Mario“, wusste auch Markström.

Krattinger bewahrt sein Team in Extremis vor dem 5:2-Rückstand (Foto: Simon Abächerli)

 

Torhungriger Markström

Beim Spielstand von 4:2 war somit klar, dass das nächste Tor im Schlussdrittel ein wegweisendes sein würde. Wie es fiel, zeugt vom Willen der Sarner an diesem Abend, dem Gegner zu zeigen, wer der Herr im Hause ist. Markström bemerkte einen unaufmerksamen Wechsel der Freiburger, nutzte mit einem Sprint übers ganze Feld den sich bietenden Platz und bezwang Krattinger mit einem scharfen Hocheckschuss zum vorentscheidenden 5:2. Die sonst schon gute Stimmung in der gut gefüllten Sarner Dreifachhalle fand ihren Höhepunkt, als Markström mit seinem dritten persönlichen Treffer an diesem Abend kurz nach Ablauf einer Überzahlgelegenheit den Deckel in der 53. Minute definitiv drauf machte. „Heute haben wir gezeigt, was in uns steckt. Unsere Leistung war über grosse Strecken sehr gut, mit wenigen kleinen Abstrichen. Wenn wir diese noch ausmerzen, habe ich keine Zweifel, dass wir am nächsten Wochenende in die Halbfinals einziehen werden“, meinte Matchwinner Markström selbstbewusst nach Spielschluss.

Matchwinner und Hattrick-Schütze Robin Markström wurde als bester Spieler der Partie ausgezeichnet (Foto: Simon Abächerli)

Um den Einzug in die nächste Runde zu realisieren, bieten sich den Sarnern am kommenden Wochenende zwei Gelegenheiten. Gelingt der dritte Sieg am Samstag auswärts in Fribourg (17:00 Uhr, Ste. Croix) nicht, käme es am Sonntag zur „Belle“ in Sarnen (18:00 Uhr, Dreifachhalle).

 

 

Ad Astra Sarnen – Floorball Fribourg 7:3 (4:2, 0:0, 3:1)

Dreifachhalle, Sarnen. 365 Zuschauer. SR Rickenbacher/Siegenthaler.

Tore: 2. B. von Wyl (M. Schöni) 1:0. 5. Markström (Zurmühle) 2:0. 14:32 Kaeser (Roulin) 2:1. 14:48 Liikanen (Abegg) 3:1. 16:39 Berchtold (Abegg) 4:1. 17:47 Weibel (Köstinger) 4:2. 42. Markström (Britschgi) 5:2. 53. Markström 6:2. 57. Streit (Köstinger) 6:3. 59:26 Liikanen (Ausschluss C. von Wyl) 7:3 (ins leere Tor).

Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Sarnen. 2mal 2 Minuten gegen Fribourg.

Sarnen: Britschgi; Höltschi, Markström; Läubli, Berchtold; J. von Wyl, Pass; C. von Wyl, Zurmühle, R. Schöni; Abegg, Boschung, Liikanen; B. von Wyl, M. Schöni, Eronen; Dubacher.

Fribourg: Krattinger; Aerschmann, Weibel, Schneeberger, Frischnecht, Köstinger, Staub, Roulin, T. Zürcher, Müller, Stirnimann, Hayoz, M. Zürcher, Kaeser, Brodard, Streit, Charrière, Andrey.

Bemerkungen: Sarnen ohne Amrein, Durot, Furrer und Bitterli (alle Ersatz). 53. Timeout Fribourg, anschliessend mehrheitlich ohne Torhüter und mit 6. Feldspieler. Markström (Sarnen) und Köstinger (Fribourg) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

Link: Resultate der weiteren Playoff-Viertelfinalserien in der NLB