Doppelter Härtetest vor dem Weltmeisterschafts-Unterbruch

Vor der zweiwöchigen Meisterschaftspause steht für Ad Astra Sarnen noch eine Doppelrunde bevor. Ein Sarner hofft, den Unterbruch nicht zur Erholung nutzen zu können.

 

Eine intensive Phase in der Qualifikation neigt sich für die Teams der NLB dem Ende entgegen. Noch eine Doppelrunde ist zu absolvieren, ehe der Meisterschaftsbetrieb für zwei Wochen ruht. Grund dafür ist die bevorstehende Weltmeisterschaft in Prag. Während sich die meisten Spieler der zweithöchsten Schweizer Liga in dieser Zeit etwas ausruhen können und die freien Wochenenden mal mit anderen Dingen als Unihockey verplanen können, hofft ein Akteur von Ad Astra stark darauf, endlich wieder dem gelochten Ball hinterherrennen zu können. Roman Pass, estnischer Nationalspieler in den Reihen von Ad Astra, ist heuer von seinem Nationaltrainer zum bereits neunten (!) Mal für eine Weltmeisterschaft aufgeboten worden. Dies obwohl der ehrgeizige Verteidiger den Sarnern zuletzt aufgrund einer hartnäckigen Verletzung rund sieben Wochen nicht als Feldspieler zur Verfügung stand. „Niemand schaut gerne zu und ich schon gar nicht“, meint Pass dazu. In dieser Woche ist er wieder mit der Mannschaft ins Training eingestiegen und hofft, rechtzeitig auf die WM wieder fit zu werden. „Die Belastung einer Weltmeisterschaft ist nicht zu unterschätzen. Innert zwei Wochen sind einige Trainings und Spiele zu absolvieren, das geht schon an die Substanz“, spricht der Routinier aus Erfahrung. Die bevorstehenden zwei Spiele mit seinem Club sieht er darum als willkommene Belastungsprobe: „Das Wochenende wird zeigen, wie gut ich mich tatsächlich von der Verletzung erholt habe und ob ich für die Weltmeisterschaft bereit bin. Nach Tschechien gehen werde ich aber so oder so. Wenn es der Gesundheitszustand nicht zulässt auf dem Feld mitzuwirken, werde ich eine Rolle im Staff von Estland übernehmen“, so Pass. Man braucht kein studierter Psychologe zu sein um seinen Aussagen zu entnehmen, dass ihm das aktive Mitwirken deutlich lieber wäre.

Roman Pass, unverkennbar mit seinem Bart und den Tattoos (Foto: Simon Abächerli)

 

Spielender Assistenztrainer

Dennoch wäre die Rolle als Staff-Mitglied hinter der Bande für den 34-Jährigen nicht gänzlich neu. Seit dieser Saison agiert Pass bei Ad Astra als spielender Assistenztrainer. „In den Spielen hat sich meine Rolle dadurch nicht geändert, wenn ich auch tatsächlich spielen kann und nicht verletzt bin. Aber in den Trainings und der Trainingsvorbereitung habe ich zusätzliche Aufgaben übernommen.“ Ad Astras finnischer Headcoach Eetu Vehanen schätzt die Unterstützung seines erfahrenen Assistenten, zumal er sich sogar in seiner Muttersprache mit Pass unterhalten kann, der ebenfalls in Finnland aufgewachsen ist. „Roman und Roger Hänni sind meine zwei Assistenten und wichtige Mitglieder vom Staff. Wir ergänzen uns gut von unserer Art her und langsam aber sicher finden wir uns auch in unseren Rollen.“

Die Resultate von Ad Astra in den bisherigen Spielen lassen darauf schliessen, dass der Staff seine Arbeit mit der Mannschaft tatsächlich ganz ordentlich erledigt. Bei Halbzeit der Qualifikation belegen die Sarner den sehr guten zweiten Tabellenrang, nur einen Punkt hinter dem Leader Basel Regio. „Der Blick auf die Tabelle kann aber auch etwas trügen“, so Pass. „Resultatmässig sind wir zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf, spielerisch haben wir aber definitiv noch Luft nach oben. Besonders in den letzten Partien konnten wir nicht restlos überzeugen, die Punkte aber dennoch einfahren. Wir sind uns bewusst, dass dies nicht immer so weitergehen wird.“ Die nächsten Gegner von Ad Astra sind am Samstag Floorball Fribourg (17:00 Uhr, Ste. Croix, Fribourg) und am Sonntag Ligaprimus Basel (18:00 Uhr, DFH Sarnen). Das Wochenende ist somit für Pass in doppelter Hinsicht ein Härtetest: Für ihn selbst wird es zeigen, ob er für die Weltmeisterschaft fit ist und für seinen Verein Ad Astra wird es Aufschlüsse geben, ob man sich noch weiter nach oben orientieren kann.