Zwei Punkte im Tessin liegen gelassen

Ad Astra Sarnen holt aus der ersten Meisterschaftsdoppelrunde vier von sechs möglichen Punkten. Auf den Vollerfolg am Samstag im Heimspiel gegen den UHC Pfannenstiel folgt am Sonntag eine vermeidbare Niederlage nach Penaltyschiessen gegen Ticino Unihockey.

 

Die Favoritenrolle war vor Anpfiff der Partie zwischen Ad Astra Sarnen und dem UHC Pfannenstiel klar zugeteilt. Die Obwaldner, mit zwei Siegen aus zwei Partien optimal in die Saison gestartet, erwarteten im Heimspiel gegen die Zürcher nichts anderes als einen Sieg, zumal sie im Vorjahr gegen ebendiesen Gegner zwei Mal klar und deutlich gewannen. Am Samstag war von dieser scheinbar klaren Rollenverteilung jedoch nur wenig zu sehen. Der UHC Pfannenstiel spielte mit viel Leidenschaft und ging mit dem ersten gefährlichen Abschluss in Führung. Einen Fehler im Spielaufbau in der Sarner Hintermannschaft nützten Moser und Luchsinger im Zusammenspiel zum 0:1 aus. Amrein im Tor der Sarner hatte keine Abwehrchance. Ad Astra seinerseits hatte zwar viel Ballbesitz und kam zu zahlreichen Abschlüssen. Ein Grossteil davon blieb jedoch am Stock oder an irgendeinem Körperteil eines Gegenspielers hängen oder landete neben dem Tor. Und wenn doch einmal ein Schuss den Weg auf das Tor vom Gegner fand, war bei deren starkem Schlussmann Weber Endstation. So hatte die Null auf der Anzeigetafel beim Heimteam zur ersten Pause weiterhin Bestand.

Marco Schöni streckt sich nach dem Ball (Foto: Simon Abächerli)

 

Auch im Mittelabschnitt bissen sich die Sarner die Zähne an der massierten Defensive der Zürcher aus. Die Fortsetzung dieses Spielgeschehens spielte den Gästen in die Karten, die Sarner wurden je länger je mehr nervös, weil ihnen kein Treffer gelingen wollte. Mehr noch: In der 24. Minute traf Hottinger mit einem präzisen Abschluss gar zum vielumjubelten 0:2. Erneut war Amrein im Tor von Ad Astra chancenlos. Die Sarner Antwort auf diesen zweiten Gegentreffer liess jedoch keine Minute auf sich warten. Gleich im nächsten Einsatz traf Liikanen mit einem abgelenkten Schuss zum 1:2-Anschlusstreffer. Wer nun hoffte, dass dieses Erfolgserlebnis den Knopf des Heimteams zu lösen vermag, wurde getäuscht. Weitere Treffer von Ad Astra gab es vorerst nicht zu bejubeln, 1:2 lautete der Spielstand auch nach 40 Minuten.

 

Strafe entscheidet das Spiel

«Wir wussten zwar, dass genug Zeit bleibt, um das Spiel noch zu drehen. Trotzdem wurde unsere Ungeduld mit jeder verstrichenen Minute ohne Torerfolg etwas grösser», gab Marco Schöni nach Spielschluss zu. Pfannenstiel kam zwar seinerseits kaum zu gefährlichen Chancen, verteidigte die knappe Führung aber weiterhin leidenschaftlich. In der 48. Minute klingelte es hinter Weber zum zweiten Mal. Markström hatte mit seinem gefühlt 20. Abschlussversuch trocken ins kurze Eck getroffen. Kurz darauf bot sich den Gästen nach einer fragwürdigen Strafe gegen das Heimteam die Chance in Überzahl wieder in Führung zu gehen. Richtig gefährlich wurde es in dieser Phase vor dem Sarner Tor jedoch nicht. Ein weiterer Ausschluss, diesmal auf Seiten der Gäste, brachte dann die Entscheidung in diesem Spiel. Hottinger wurde nach einem klaren Foul nicht nur für zwei, sondern gleich für fünf Minuten auf die Strafbank geschickt. «Ein eher harter Entscheid», wusste auch Marco Schöni. Das Heimteam liess sich diese Gelegenheit nicht nehmen. Eronen traf drei Minuten vor Schluss mit einem satten Schuss aus dem Handgelenk zur erstmaligen Führung für Ad Astra. Die Obwaldner hatten nun plötzlich alle Vorteile auf ihrer Seite und liessen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Pfannenstiel versuchte nochmals ohne Torhüter zu Chancen zu kommen, stattdessen traf Cornel von Wyl für die Sarner noch zwei Mal ins leere Tor. «Das war definitiv keine Meisterleistung von uns», resümierte Marco Schöni. «Aus diesem Spiel müssen wir unsere Lehren ziehen. Es gibt einige Punkte, die wir verbessern sollten. Nichts desto trotz haben wir gewonnen und drei Punkte geholt, unter dem Strich können wir also trotzdem zufrieden sein.»

 

Ad Astra Sarnen – UHC Pfannenstiel 5:2 (0:1, 1:1, 4:0)

Dreifachhalle, Sarnen. 101 Zuschauer. SR Friemel/Gasser.

Tore: 12. Moser (Luchsinger) 0:1. 24:03 Hottinger (Huber) 0:2. 24:44 Liikanen (Markström) 1:2. 48. Markström (Pass) 2:2. 57. Eronen (Markström/Ausschluss Zollinger) 3:2. 59:05 C. von Wyl 4:2 (ins leere Tor). 59:22 C. von Wyl 5:2 (ins leere Tor).

Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Sarnen. 1mal 5 Minuten (Zollinger) gegen Pfannenstiel.

Pfannenstiel: P. Weber; Spälti, R. Weber, Murk, Scheuner, Schellenberg, Klöti, Lopez; Moser, Zollinger, Huber, Hottinger, Kyburz, Scharfenberger, Luchsinger, Brunold, Studer, Bartenstein, Würmli, Forrer.

Sarnen: Amrein; Höltschi, J. von Wyl; Markström, Pass; Läubli, Berchtold; B. von Wyl, M. Schöni, C. von Wyl; Dubacher, Eronen, Liikanen; Abegg, Boschung, R. Schöni.

Bemerkungen: Sarnen ohne Britschgi (Ersatz), Durot (Junioren) und Zurmühle (abwesend). 59. Timeout Sarnen. 57:49 Timeout Pfannenstiel, anschliessend mehrheitlich ohne Torhüter. Berchtold (Sarnen) und Lopez (Pfannenstiel) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

 

Ärgerliche Niederlage in Bellinzona

Waren die Sarner trotz mässiger Leistung am Samstag nach Spielschluss dank der drei gewonnenen Punkte zufrieden, nervten sie sich am Sonntag im Tessin über zwei verlorene Punkte. 7:6 unterlag Ad Astra Ticino Unihockey nach Penaltyschiessen. Fünf der sechs Tore erzielten die Ticinesi in Überzahl, eines in Unterzahl. Der Grund der Niederlage muss darum nicht lange gesucht werden: «Wir erhielten heute definitiv zu viele Strafen und müssen uns darum an der eigenen Nase nehmen», meinte Roger Berchtold nach Spielschluss. Besonders ärgerlich: Im Schlussdrittel drehten die Obwaldner die Partie. Rund zehn Minuten vor Schluss fing Berchtold einen missglückten Auswurf des Gästekeepers ab und versenkte den Ball trocken unter der Latte zum 5:6 und der erstmaligen Führung für die Gäste. Diese brachten die Sarner aber nicht über die Zeit. Eine weitere vermeidbare Strafe weniger als zwei Minuten vor Schluss wusste die Ausländer-Fraktion der Tessiner zum Ausgleich zu nutzen. In der Verlängerung fielen keine Tore, sodass das Penaltyschiessen über den Zusatzpunkt entscheiden musste. Dort hatte das Heimteam die besseren Nerven. «Am Ende fehlte uns heute auch die Cleverness, um den Vorsprung über die Zeit zu retten», nervte sich Berchtold.

 

Ticino Unihockey – Ad Astra Sarnen 7:6 n.P. (3:1, 3:3, 1:2, 0:0)

Arti e Mestieri, Bellinzona. 114 Zuschauer. SR Schuler/Sprecher.

Tore: 8. T. Rautiainen (J. Rautianen/Ausschlüsse Abegg und C. von Wyl) 1:0. 12. Fors (T. Rautiainen/Ausschluss M. Schöni) 2:0. 19. Abegg (Liikanen/Ausschluss Fors) 2:1. 22. Abegg (Boschung) 2:2. 24. Sarka (Valsesia/Ausschluss Boschung) 3:2. 25. Pass (Markström) 3:3. 29. J. Rautiainen (Gadoni/Ausschluss Villat!) 4:3. 30. B. von Wyl (Läubli/Ausschluss Villat) 4:4. 34. Fors (J. Rautiainen/Ausschluss Eronen) 5:4. 42. Abegg (Boschung) 5:5. 50. Berchtold 5:6. 59:36 J. Rautiainen (T. Rautiainen/Ausschluss Boschung) 6:6 (Ticino ohne Torhüter).

Penaltyschiessen: R. Canevascini trifft 1:0. R. Schöni trifft 1 :1. Fors verschiesst. Berchtold verschiesst. Sarke trifft 2:1. Liikanen verschiesst. T. Rautiainen trifft 3:1. Abegg verschiesst.  

Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Ticino. 7mal 2 Minuten gegen Sarnen.

Ticino: Balemi; Valsesia, Schwender, Giammalva, Fors, Gadoni, Vanini; Villat, J. Rautiainen, T. Rautiainen, Canevascini, Tomatis, Isabella, N. Monighetti, Sarka, D. Monighetti, Andreetta, Regazzi.

Sarnen: Britschgi; Pass, Markström; Läubli, Berchtold; J. von Wyl; Höltschi, Eronen, Liikanen; Abegg, Boschung, R. Schöni; B. von Wyl, M. Schöni, C. von Wyl; Durot.

Bemerkungen: Sarnen ohne Amrein und Dubacher (beide Ersatz), sowie Zurmühle (abwesend). Balemi (Ticino) und Abegg (Sarnen) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.