Der eine Finne geht, der nächste kommt

Im Kampf um den Aufstieg in die NLA ist Ad Astra Sarnen wie schon vor zwei Jahren knapp am UHC Thun gescheitert. Die nächste Saison werden die Obwaldner mit einem neuen Coach in Angriff nehmen.

 

Enttäuscht waren sie, die Spieler von Ad Astra Sarnen nach dem Schlusspfiff am vergangenen Sonntag. Der UHC Thun gewann die fünfte Partie der Serie gegen die Sarner mit 3:1 und fuhr so den vierten Sieg ein, welcher ihnen den Verbleib in die NLA sicherte. Fast 900 Zuschauer wohnten diesem Aufeinandertreffen der beiden Equipen in der Sarner Dreifachhalle bei und sahen ein Team von Ad Astra, welches mit dem Gegner aus dem Oberhaus mehr als nur mithalten konnte. Dies sieht auch der Sarner Coach Otto Moilanen so: „Wir haben die Serie gegen den UHC Thun schlussendlich diskussionslos mit 4:1 verloren. Wir müssen eingestehen, dass die Thuner das bessere Team waren. Trotzdem hat nicht viel gefehlt. Die Spiele waren alle eng umkämpft und hätten das eine oder andere Mal gut auch auf unsere Seite kippen können.“

Otto Moilanen mit Playoff-Bart beim Timeout (Foto: Simon Abächerli)

 

Vor dem Saisonstart haben sich die Herren von Ad Astra das ambitiöse Ziel gesetzt, die Aufstiegsspiele zur NLA zu erreichen. „Dies haben wir zwar geschafft, aber wenn man in den Aufstiegsspielen ist, will man diese auch gewinnen“, so Moilanen. Mit einigen Tagen Abstand ist der Finne trotz der Enttäuschung über den verpassten Aufstieg stolz auf die Leistung seiner Mannschaft in der soeben zu Ende gegangenen Spielzeit: „Wir sind im Mai 2017 gemeinsam in die Saison gestartet und die Spieler mussten sich an einen neuen Coach gewöhnen. Dies braucht immer ein wenig Zeit, weil ein neuer Trainer neue Ideen und Eigenheiten mit sich bringt.“ Das Trainingslager in Tschechien, verbunden mit der Teilnahme am renommierten Vorbereitungsturnier Czech Open in Prag, war ein erstes Highlight der Saison“, blickt Moilanen zurück. „In Tschechien sind wir als Team zusammengewachsen und haben spielerisch einen grossen Schritt nach vorne gemacht.“ Moilanen kam mit der klaren Absicht nach Sarnen, die Trainingsintensität noch einmal zu erhöhen. „Dies hat sich ausbezahlt gemacht. Wir haben Schwerpunkte auf die Ballkontrolle und die Physis gelegt. In beiden Bereichen haben wir einen grossen Schritt nach vorne gemacht. Trotzdem ist nach wie vor Luft nach oben vorhanden“, ist sich Moilanen sicher.

Moilanen hat in Sarnen ausgecoacht (Foto: Simon Abächerli)

 

Der Familie wegen zurück nach Finnland

Auf die Saison 2018/2019 hin werden sich die Spieler von Ad Astra wieder an einen neuen Coach gewöhnen müssen. Nach nur einem Jahr bricht Moilanen seine Zelte in der Schweiz ab und kehrt zurück in die Heimat. „Dies war bei der Vertragsunterschrift in Sarnen vor gut einem Jahr nicht so vorgesehen. Ich wäre sehr gerne bei Ad Astra geblieben um die Arbeit fortzusetzen und mit dem Team nach Höherem zu streben“, bedauert der zweifache Familienvater. Der Hauptgrund für die Rückkehr in den hohen Norden ist in erster Linie ein Entscheid für die Familie. „Meine Frau und ich haben vor einigen Wochen zusammen entschieden, dass wir unseren älteren Sohn im Sommer einschulen möchten. Dafür kehren wir in die Heimat zurück“, erklärt der 39-jährige Moilanen. Bei der Suche nach einem Nachfolger half auch Moilanen den Verantwortlichen von Ad Astra mit seinen Kontakten in der Szene mit. Sein Nachfolger ist erneut ein Finne: Eetu Vehanen heisst der neue Mann hinter der Bande, welcher neben der Betreuung des Herrenteams auch in der Juniorenarbeit einen grossen Beitrag leisten soll. Vehanen wechselt von seinem Stammverein Oulu aus der höchsten finnischen Liga in die Zentralschweiz. Moilanen ist überzeugt, dass sein Nachfolger gut zu Ad Astra passt: „Eetu ist ein Unihockey-Nerd, vielleicht sogar noch ein Bisschen mehr als ich. Er ist trotz seinem jungen Alter ein schon sehr erfahrener Coach. Ich bin mir sicher, dass es ihm in Sarnen gefallen wird und er den Verein nochmals einen Schritt nach vorne bringen kann.“

Eetu Vehanen wechselt von Oulu nach Sarnen (Foto: Kaleva.fi)

 

Dass ihn bei seinem Abschied etwas Wehmut begleiten wird, kann Moilanen nicht verbergen: „Ad Astra Sarnen ist ein sehr familiärer Verein, man fühlt sich hier schnell wohl. Und die Fans sind absolut grossartig. Die Unterstützung war schon während der Qualifikation super, aber was in den Playoffs folgte, war einfach nur sensationell. Dies werde ich nie vergessen. Ad Astra ist definitiv für jeden Unihockeyaner eine empfehlenswerte Adresse.“