Eine Niederlage und ein Sieg zum Abschluss der Quali

Ad Astra Sarnen schliesst die letzte Doppelrunde mit einer Niederlage und einem Sieg ab und beendet die Qualifikation der NLB auf Rang drei. In den Playoff-Viertelfinals treffen die Obwaldner ab dem nächsten Wochenende auf Regazzi Verbano Gordola.

 

Hängende Köpfe und genervte Gesichter waren auf der Seite von Ad Astra Sarnen nach dem Schlusspfiff am Samstagabend zu sehen. Erstmals seit Anfang Oktober verloren die Obwaldner wieder ein Heimspiel. «Diese Niederlage wäre definitiv vermeidbar gewesen», ärgerte sich Tatu Eronen. Ein Blick auf das Telegramm genügt, um den Ärger des Sarner Stürmers nachzuvollziehen: Drei unkonzentrierte Minuten von Ad Astra nützte der Gegner aus Langenthal gnadenlos zu drei Treffern aus. So drehten die Oberemmentaler das Spiel von der 54. bis zur 56. Minute von einem 4:3-Rückstand in eine 4:6-Führung. «ULA war im Schlussdrittel besser als wir, aber wie wir die drei Tore innert kurzer Zeit kassieren, ist sehr ärgerlich. Wir müssen uns an der eigenen Nase nehmen», bilanzierte Eronen.

 

Eronen in Torlaune

An Eronen selbst lag es am Samstag nicht, dass Ad Astra nach 60 Minuten mit leeren Händen dastand. Der finnische Stürmer zeichnete sich gegen Langenthal für drei der fünf Sarner Treffer verantwortlich. Die Tore zum 3:2 und 4:2 erzielte Eronen, als ein Berner auf der Strafbank sass und die Obwaldner in Überzahl agieren konnten. Trotzdem war der grossgewachsene Finne nicht zufrieden mit der eigenen Powerplay-Formation: «Wir konnten zwar zwei der vier Strafen ausnützen. Allerdings verpassten wir es im Mitteldrittel die Führung in Überzahl auf 5:2 hochzuschrauben. Stattdessen kassierten wir kurz nach Ablauf der Strafe das 4:3, das hätte nicht passieren dürfen.» Die angesprochene Szene in der 37. Spielminute war sicher einer der Schlüsselmomente in der Partie. Der Treffer gab den Langenthalern Aufwind und den Glauben zurück, das Spiel im Schlussdrittel kehren zu können.

 

Langenthaler Aufbäumen im Schlussdrittel

War es im Mitteldrittel noch mehrheitlich das Heimteam, welches das Spiel kontrollierte und zu guten Chancen kam, kehrte sich das Bild im Schlussdrittel. ULA hatte nach dem 4:3 Lunte gerochen und verteidigte nun deutlich aktiver und aggressiver. Dies verfehlte seine Wirkung nicht, Ad Astra hatte mehr Mühe im Spielaufbau und wurde mehrmals eingeschnürt in der eigenen Zone. Auch ein Timeout von Coach Otto Moilanen brachte die gewünschte Wirkung nicht. Die nun mit zwei Linien agierenden Gäste konnten den Druck aufrechterhalten, ehe sie ab der 54. Minute dafür belohnt wurden. Danach bündelte auch Moilanen seine Kräfte auf zwei Linien. Die Sarner erwachten nun nochmals und kamen durch Markström noch einmal auf ein Tor heran (58.). Zu mehr reichte die Zeit nicht mehr, da die Langenthaler einerseits sehr viele Abschlüsse der Sarner blockten und sich andererseits auf einen starken Nyffenegger im Tor verlassen konnten. Mit einem «Big-Save» rettete er Sekunden vor Schluss seinem Team den Sieg, als er mit einem Hechtsprung einen gut geschossenen Ball von Abegg mirakulös abwehren konnte. So konnte ULA drei Punkte aus Sarnen entführen und Ad Astra blieb auf 43 Punkten sitzen. Aufgrund des gleichzeitigen Sieges von Floorball Thurgau gegen Davos fielen die Obwaldner wieder auf Tabellenrang drei zurück.

 

Ad Astra Sarnen – Unihockey Langenthal Aarwangen 5:6 (3:2, 1:1, 1:3)

Dreifachhalle, Sarnen. 267 Zuschauer. SR Britschgi/Gasser.

Tore: 4. Lang (Mühlethaler) 0:1. 7. Ming (M. Schöni) 1:1. 9. Eronen (B. von Wyl) 2:1. 16. Mühlethaler (Malmsten) 2:2. 16. Eronen (Liikanen/Ausschluss Ingold) 3:2. 34. Eronen (Abegg/Ausschluss Akeret) 4:2. 37. C. Nyffenegger (Moser) 4:3. 54. Kisugite (Eggerschwiler) 4:4. 55. Eggerschwiler (Gloor) 4:5. 56. Akeret 4:6. 58. Markström (Höltschi) 5:6.

Strafen: Keine gegen Sarnen. 4mal 2 Minuten gegen Langenthal.

Sarnen: Britschgi; Läubli, Berchtold; Pass, Markström; Höltschi, J. von Wyl; R. Schöni, Zurmühle, Liikanen; B. von Wyl, Amstutz, Eronen; Ming, M. Schöni, C. von Wyl; Abegg.

Langenthal: L. Nyffenegger; Malmsten, Kisugite, Salm, Lüthi, Crispino; C. Nyfenegger; Lang, Ingold, Dätwyler, Gloor, Eggerschwiler, Akeret, Grütter, Matter, Moser, Mühlethaler, Pfister.

Bemerkungen: Sarnen ohne Amrein und Haas (beide Ersatz), Dubacher (Herren 2) und Boschung (Junioren). 49. Timeout Sarnen. Sarnen ab 58. ohne Torhüter und mit 6. Feldspieler. Eronen (Sarnen) und L. Nyffenegger (Langenthal) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

 

Christof Ming (links) im Zweikampf mit Patrick Bamert (Foto: Pascal Müller)

Christof Ming (links) im Zweikampf mit Patrick Bamert (Foto: Pascal Müller)

 

Sieg am Sonntag zum Abschluss der Quali

Keine 24 Stunden nach dem Heimspiel am Samstag trat Ad Astra zum letzten Spiel der Qualifikation auswärts gegen die Red Devils March-Höfe Altendorf an. Die Niederlage vom Vortag konnten die Sarner schnell vergessen machen. Nach dem ersten Drittel führten die Gäste bereits beruhigend mit 0:4. Nach Markströms Treffer zum 0:5 in der 25. Minute war der Mist schon fast geführt. In der Folge hemmten viele Strafen auf beiden Seiten den Spielschluss. Aus Sicht von Ad Astra wurde es bis zur Schlusssirene nicht mehr brenzlig, am Ende resultierte ein sicherer und verdienter 7:4-Auswärtssieg.

Mit 46 Punkten aus 22 Spielen beendet Ad Astra die Qualifikation auf Rang drei. In den am nächsten Samstag startenden Playoff-Viertelfinals treffen die Sarner auf Regazzi Verbano Gordola. Die Tessiner qualifizierten sich in ihrer zweiten NLB-Saison erstmals für die Playoffs.

Markström überwindet Fleischmann zum 0:2 (Foto: Pascal Müller)

Markström überwindet Fleischmann zum 0:2 (Foto: Pascal Müller)

 

 

Red Devils March-Höfe Altendorf – Ad Astra Sarnen 4:7 (0:4, 2:1, 2:2)

Mehrzweckhalle, Altendorf. 120 Zuschauer. SR Bleisch/Häusler.

Tore: 7. Abegg (Eronen) 0:1. 16. Markström (Eronen) 0:2. 18. R. Schöni (Liikanen) 0:3. 20. Liikanen (Abegg/Ausschluss van Welie) 0:4. 25. Markström 0:5. 32. van Welie 1:5 (Penalty). 39. Gwerder (Schmid/Ausschluss Höltschi) 2:5. 49. Liikanen (R. Schöni) 2:6. 53. Abegg (Markström/Ausschluss Lopez) 2:7. 57. Bamert (Gwerder/Ausschlüsse Schmid und Amstutz) 3:7. 59:29 Meier (van Welie) 4:7.

Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Altendorf. 3mal 2 Minuten gegen Sarnen.

Altendorf: Fleischmann; Lopez, Mi. Schmid, Ruoss, Marty, Schellenberg, Rink, Houra, van Welie, Moser, Bisig, Winteler, Romer, Schnyder, Eggler, Wildhaber, Bamert, Laib, Forrer, Gwerder, Ramseyer, Ma. Schmid.

Sarnen: Amrein; Läubli, Berchtold; B. von Wyl, Pass; Höltschi, J. von Wyl; R. Schöni, Zurmühle, Liikanen; Abegg, Markström, Eronen; Ming, M. Schöni, C. von Wyl; Haas, Amstutz, Dubacher.

Bemerkungen: Sarnen ohne Britschgi (in der 32. Minute für Penalty eingewechselt, ansonsten Ersatz). Fleischmann (Altendorf) und Markström (Sarnen) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet. 

Link: Fotos vom Spiel von Pascal Müller