Ad Astra kegelt Zug United aus dem Cup

Ad Astra Sarnen gewinnt im Cup 1/8-Final seit langem wieder einmal ein Zentralschweizer-Derby gegen Zug United mit 9:7 und zieht damit in die nächste Runde ein.

 

Der Jubel auf der Seite der Sarner war gross nach der Schluss-Sirene: Endlich wieder einmal konnte Ad Astra das Zentralschweizer-Derby gegen Zug United für sich entscheiden. Dieser Sieg war gleichbedeutend mit dem Einzug in die Cup ¼-Finals, was die Freude der Sarner zusätzlich steigerte. „Wir hatten gegen Zug eine regelrechte Durststrecke. Es kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor, seitdem wir Zug United zum letzten Mal in einem Ernstkampf bezwingen konnten. Umso schöner, dass uns dies nun im Cup gelang und wir sie aus dem Wettbewerb schmeissen konnten“, freute sich der Sarner Center Roman Zurmühle mit einem spitzbübischen Lächeln.

 

Zurmühle parkiert sich vor dem Zuger Tor (Foto: Simon Abächerli)

Zurmühle parkiert sich vor dem Zuger Tor (Foto: Simon Abächerli)

 

Schwache Sarner Phase nach Spielmitte

In der Tat geht der letzte Erfolg der Sarner gegen die Zuger schon relativ weit zurück. Mehr als drei Jahre ist es her, als Ad Astra in einem NLB-Meisterschaftsspiel die Zuger in die Knie zwingen konnte. „Heute waren die Zuger definitiv fällig“, meinte Zurmühle nach Spielschluss trocken. Dass sich die Sarner dies als Motto vorgenommen hatten, war zu spüren. Den zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand drehte das Heimteam innert 90 Sekunden noch vor der ersten Pause in eine 3:2-Führung. Sichtlich in Torlaune, setzten die Sarner im Mitteldrittel dort an, wo sie vor der Pause aufgehört hatten. Ein Doppelschlag durch Liikanen und Amstutz zwang das Zuger Trainergespann in der 25. Minute beim Stande von 5:2 für Ad Astra zu einem Timeout. Dieses verfehlte seine Wirkung nicht: Zug spielte nun aktiver und setzte die Sarner Verteidiger beim Spielaufbau früher unter Druck. Ab Spielmitte fruchtete dies in weitere Tore für die Gäste: Starstürmer Billy Nilsson traf zwei Mal – einmal in Überzahl, einmal nach einem Break-Away – der andere Schwede Thunvall netzte nach 39 Minuten zum 5:5 ein. Dann folgte ein Schlüsselmoment in diesem Spiel: Dank einem Sondereffort konnte sich Eronen an der Bande gegen Hietanen durchsetzen und mustergültig für Abegg auflegen, welcher Bär im Zuger Tor aus kurzer Distanz zum sechsten Mal bezwingen konnte. „Dieser Treffer war definitiv sehr wichtig und gab uns für das letzte Drittel ein gutes Gefühl“, bestätigte auch Zurmühle.

Liikanen stellte auch gegen Zug seine Torgefährlichkeit unter Beweis (Foto: Simon Abächerli)

Liikanen stellte auch gegen Zug seine Torgefährlichkeit unter Beweis (Foto: Simon Abächerli)

 

Im Schlussdrittel übernahmen die Sarner wieder das Zepter. Angetrieben vom Publikum kämpften sie aufopfernd, blockten viele Schüsse und erspielten sich selbst immer wieder gute Chancen. Eine davon nutzte Zurmühle in der 43. Minute nach einem schönen Querpass von Captain Roman Schöni zum 7:5. Bis zur 54. Minute schraubten die beiden Schöni-Brüder den Spielstand auf 9:5 hoch. Damit war der Mist geführt.

Roman Schöni trifft zum 9:5 (Foto: Simon Abächerli)

Roman Schöni trifft zum 9:5 (Foto: Simon Abächerli)

 

Suter konnte zwar vier Minuten vor Schluss mit seinem zweiten persönlichen Treffer per Abpraller Sarnens starken Torhüter Mario Britschgi zum 9:6 überwinden. In der Folge hielt Sarnen dem Druck der Kolinstädter jedoch Stand. So versuchte Zug in den Schlussminuten ohne Torhüter sein Glück. Mehr als ein weiteres Tor des Schweden Billy Nilsson gelang den Gästen jedoch nicht mehr. „Heute waren wir meiner Meinung nach das bessere Team. Wir konnten über die gesamte Spieldauer mit drei Linien unser Tempo hochhalten. Die Zuger spielten dagegen mehrheitlich mit zwei Linien. Dies war definitiv ein Plus für uns. Zudem hielt Britschgi heute sehr stark. Jetzt freuen wir uns auf die Viertelfinals und hoffentlich auf ein weiteres Heimspiel gegen einen attraktiven Gegner“, blickte Zurmühle bereits voraus. Auf wen Ad Astra in der nächsten Runde trifft, wird am Dienstag ausgelost (Update 24.10.2017: Es wird zum Duell mit dem NLA-Topteam HC Rychenberg Winterthur kommen, das Spiel findet in Winterthur statt).

 

Ad Astra Sarnen – Zug United 9:7 (3:2, 3:3, 3:1)

Dreifachhalle, Sarnen. 390 Zuschauer. SR Hohler/Koch.

Tore: 11. Suter (Hietanen) 0:1. 15. Poletti (T. Grüter) 0:2. 18. Zurmühle 1:2. 18:14 Markström (Liikanen/Ausschluss Thunvall) 2:2. 18:58 Markström (Eronen) 3:2. 24:20 Liikanen (R. Schöni) 4:2. 24:34 Amstutz (Eronen) 5:2. 32. B. Nilsson (Koutny/Ausschluss Eronen) 5:3. 35. B. Nilsson 5:4. 38:41 Thunvall (Fiechter) 5:5. 39:58 Abegg (Eronen) 6:5. 43. Zurmühle (R. Schöni) 7:5. 46. M. Schöni (J. von Wyl) 8:5. 54. R. Schöni (R. Zurmühle/Ausschlüsse Menon und Eronen) 9:5. 56. Suter (Koutny) 9:6. 59:37 B. Nilsson 9:7 (Zug ohne Torhüter).

Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Sarnen. 2mal 2 Minuten gegen Zug.

Sarnen: Britschgi; Läubli, Berchtold; Höltschi, Ming; J. von Wyl, Pass; R. Schöni, Zurmühle, Liikanen; Abegg, Amstutz, Eronen; Ming, M. Schöni, C. von Wyl; Haas, Boschung, Dubacher.

Zug: Bär; Y. Schelbert, Staub; Menon, Hietanen; M. Grüter, Furger; B. Nilsson, T. Grüter, Poletti; Koutny, Suter, Thunvall; Fiechter, J. Schelbert, Flütsch.

Bemerkungen: Sarnen ohne Amrein, Dubacher, Boschung und Haas (alle Ersatz) sowie B. von Wyl (verletzt). 25. Timeout Zug. Nilsson (Zug) und Britschgi (Sarnen) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

 

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