Moilanen: «Wir gehen in jedes Spiel mit dem Ziel zu gewinnen»

Am Wochenende startet für Ad Astra Sarnen die neue Saison. Der neue Coach Otto Moilanen zieht ein positives Fazit von der Vorbereitung und ist sich sicher, dass sein Team bereit ist.

 

Vor rund vier Monaten hat das NLB-Team von Ad Astra Sarnen die Vorbereitung auf die neue Saison in Angriff genommen. Währenddem es bei den Spielern nur eine Handvoll Veränderungen gab, war ein Wechsel auf dem Trainerposten zu verzeichnen. Neu leitet der 38-jährige Otto Moilanen die Zügel von Ad Astra. Der Finne ist von Zug United zu den Sarnern gestossen. Im Interview zieht er ein Resümee von der Vorbereitungsphase und wagt einen Blick auf den bevorstehenden Meisterschaftsstart.

Otto Moilanen freut sich auf die neue Saison

Otto Moilanen freut sich auf die neue Saison

 

Vier Monate sind eine lange Zeit. Worauf wurde der Fokus im Sommertraining gelegt?

In der Vorbereitung habe ich mit meinem Staff zwei grosse Ziele verfolgt. Einerseits ging es darum, das Team physisch auf ein Top-Level zu bringen. Diesbezüglich bin ich sehr zufrieden. Das Fitnesslevel ist sehr gut, was ein grosses Verdienst von unserem Physis-Trainer Hubi Flüeler ist. Er hat die Trainings sehr gut vorbereitet und konnte die Jungs super motivieren. Auch wenn die Spieler lieber mit Stock und Ball in der Halle arbeiten, werden wir auch nach dem Start der Meisterschaft weiterhin regelmässig physische Einheiten einbauen. Meine Absicht ist es nämlich, mit Ad Astra Sarnen sowohl mit als auch ohne Ball sehr aktiv zu spielen. Dafür ist eine solide physische Verfassung die Voraussetzung.

Das zweite grosse Ziel der Vorbereitung war für mich, meiner neuen Mannschaft meine Spielphilosophie zu vermitteln. Diesbezüglich war das Trainingslager in Tschechien im August Gold wert (Lesetipp 1: Bericht vom Trainingslager und Czech Open). Dort hatten wir Zeit, um intensiv miteinander zu arbeiten und als Team zusammenzuwachsen. Grundsätzlich bin ich auch damit zufrieden, hier haben wir die Basis gelegt. Selbstverständlich gibt es vom System her noch einige taktische Finessen, die es noch zu korrigieren gilt. Aber wir müssen das beste Ad Astra Sarnen auch noch nicht zum Saisonstart sehen.

 

Welche positiven und negativen Überraschungen gab es in der Vorbereitungsphase?

Es fällt mir schwer, negative Punkte zu finden. Wie bereits erwähnt, sitzt sicher noch nicht jedes Detail im Spielsystem. Ich erkenne aber diesbezüglich fast in jedem Training Fortschritte. Auch verletzungstechnisch gibt es bis anhin sehr wenig zu bemängeln, wir hatten nur vereinzelte Ausfälle und glücklicherweise noch keine grösseren Verletzungen. Auch das ist sicher eine Folge der guten Arbeit in den letzten Monaten und wird hoffentlich weiterhin so bleiben.

Positiv überrascht bin ich von der Breite im Kader und dem gesunden Konkurrenzkampf. Wir haben das Spielermaterial, um vier schlagkräftige Blöcke zusammenzustellen. Unglücklicherweise wird Unihockey in der Regel mit drei oder sogar nur mit zwei Blöcken gespielt, sodass es in jeder Partie Spieler geben wird, welche ich auf die Bank setzen muss. Für mich als Coach ist dies jedoch ein Luxusproblem. Sehr positiv überrascht haben mich ausserdem die zwei jüngsten Spieler im Team, Torhüter Nils Schälin und Stürmer Noah Boschung. Es ist eine wahre Freude zu sehen, mit welcher Freude, welchem Willen und welchen Ambitionen diese beiden Junioren am Werk sind. Nils stehen mit Mario Britschgi und Peter Amrein zwar noch zwei starke Torhüter vor der Sonne, aber er ist drauf und dran, diese herauszufordern. Noah hat in der Vorbereitung gezeigt, dass er bereits im zarten Alter von 15 Jahren gegen gestandene Männer mithalten kann. Beide sind grosse Versprechen für die Zukunft!

 

Zusätzlich zu den beiden erwähnten jungen Spielern streifen sich neu auch Lauri Liikanen und Roman Pass das Trikot von Ad Astra Sarnen über. Was darf von diesen beiden Spielern erwartet werden?

Roman Pass ist ein sehr routinierter Verteidiger und hat bereits eine Leader-Rolle im Team übernommen. Das ist sehr wichtig, man kann nie genug Leadership in einem Team haben. Er ist topfit, sehr spielstark und wird auch im Power- und Boxplay Einsatzzeit erhalten. Mein Landsmann Lauri Liikanen ist ein sehr torgefährlicher Stürmer. Sein Schuss dürfte zu den besten in der gesamten NLB gehören. Zudem kommt er von einem finnischen Top-Team und bringt von dort die Sieges-Mentalität mit und weiss was es braucht, um erfolgreich zu sein. Solche Vorbilder helfen, die Einstellung von jedem einzelnen Spieler im Team zu heben. Auch das ist ein Ziel von mir: Ich will, dass jeder als Athlet wächst. Dazu gehört nicht nur der Einsatz und die Leistung in den Trainings und Spielen, sondern auch die Zeit dazwischen. Wenn wir uns bewusst sind was es für den Erfolg braucht und uns entsprechend verhalten, werden auch die Resultate folgen, davon bin ich überzeugt (Lesetipp 2: ausführlicher Bericht über die Neuzuzüge).

 

Am Wochenende bieten sich gleich zwei Gelegenheiten um erste positive Resultate zu liefern. Was erwartest du von den Spielen gegen die Jona-Uznach Flames und den UHC Pfannenstiel?

Grundsätzlich gehen wir in jedes Spiel mit dem Ziel, dieses zu gewinnen. Dies gilt insbesondere im Cup, wo eine Niederlage gleichbedeutend mit dem Ausscheiden ist. Obwohl die Jona-Uznach Flames eine Liga tiefer als wir spielen, sind sie ein gefährlicher Gegner. Nicht umsonst haben sie mit dem UHC Sarganserland in der letzten Runde ein starkes NLB-Team aus dem Wettbewerb geworfen. Das kampfstarke Team ist gespickt mit einigen starken Einzelspielern, wir werden sie definitiv nicht unterschätzen. Selbstverständlich haben wir aber den Anspruch, Jona zu besiegen und in die Runde der letzten 16 einzuziehen (Link: Übersicht Cup-Tableau). Mit dem ersten Meisterschaftsspiel am Samstag gegen den Aufsteiger UHC Pfannenstiel will ich mich noch gar nicht befassen (Link: Übersicht 1. Runde Herren NLB). Es zählt immer nur die nächste Partie und diese bestreiten wir am Freitag.

 

Hast du mit deinem Assistenztrainer Philippe Giesser die Aufstellung für das Wochenende bereits im Kopf?

In den Grundzügen steht die Aufstellung für das Spiel am Freitag in den Köpfen von Philippe und mir. Unsere Zusammenarbeit klappt übrigens sehr gut, er ist für das Team und für mich sehr wichtig. Ein, zwei kleine Fragezeichen bezüglich der Aufstellung haben wir noch, auf diese werden wir aber diese Woche noch eine Antwort finden. Grundsätzlich möchte ich die Linien-Konstellationen so wenig wie möglich verändern. Aber durch die Breite im Kader und den Konkurrenzkampf wird es ab und zu Änderungen geben. Das ist auch gut so, schliesslich ist ein Team ein lebendiger Organismus und niemand soll sich zu sicher fühlen. Darunter würde die Qualität in den Trainings unweigerlich leiden. Und was es auch zu beachten gilt: Es hat noch kaum ein Team gegeben, welches im ersten Saisonspiel in derselben Aufstellung wie im letzten Saisonspiel angetreten ist. Die Saison wird hoffentlich lang, diesbezüglich wird noch Einiges gehen.

 

Worauf freust du dich in dieser Saison am meisten?

Ich habe in der Vergangenheit schon einige Spiele in Sarnen als Zuschauer oder als gegnerischer Trainer erlebt und war immer beeindruckt, wie zahlreich die Unterstützung auf den Zuschauerrängen für Ad Astra ist. Ich hoffe natürlich, dass dies auch in der nächsten Spielzeit so ist und wir zusammen mit der lautstarken Unterstützung unserer Zuschauer die Dreifachhalle Sarnen zu einer Festung machen können, aus welcher es sehr schwer ist, Punkte zu entführen.

 

 

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