Ad Astra Inside: Interview mit Björn von Rotz

Björn in Kürze:

  • Name: Björn von Rotz
  • Spitznamen: Bjern, Bjerni, Bjernikajula, Bärtschi
  • Alter: 26
  • Position: Flügelstürmer
  • Rückennummer: 21
  • Stammverein: UHC Sharks Kägiswil-Alpnach

 

AAS Inside: Björn, dein Ruf eilt dir in vielen Aspekten voraus, deine Talente seien vielseitig abgestützt. Du hast lange neben dem Unihockey auch Eishockey gespielt und warst nicht weniger talentiert in dieser Sportart. Was hat dich dazu bewogen, Unihockey dem Eishockey vorzuziehen und auf diese Karte zu setzen?

Björn von Rotz (BvR): Als Kind habe ich zuerst mit Eishockey begonnen. Durch Kollegen wurde ich auf Unihockey aufmerksam und habe begonnen dies in einem Verein zu spielen. Zehn Jahre lang konnte ich beide Sportarten nebeneinander ohne Probleme ausüben. Als ich die Chance für die erste Mannschaft von Sarnen erhalten habe, musste ich mich auf Grund des Aufwandes entscheiden. Auch auf Grund meiner Freunde habe ich mich dazumal für Unihockey entschieden.

 

AAS Inside: Hinter vorgehaltener Hand sagt man, dass du die wohl feinsten Hände der Ad Astra Geschichte hast. Man vergleicht dich sogar mit dem NHL-Spieler Sven Bärtschi, von dem du einen Spitznamen geerbt hast. Ehrt dich ein solcher Vergleich? 

BvR: (lacht) Ob das wirklich so ist, sei mal dahin gestellt. Natürlich ehrt es mich und macht mich stolz, solche Aussagen zu hören. Ich versuche stets meine Stärken für das Team optimal einzusetzen. Wenn diese so wahrgenommen werden, hört man dies selbstverständlich gerne. Da ich sehr gerne NHL spiele auf der Konsole, sind bereits einige spannende Duelle gegen Robin Markström entstanden. Er ist in der Regel besser aber ich hatte in meinem Team oft Sven Bärtschi. Da eben dieser auch in aussichtslosen Spielen immer wieder sehenswerte Tore erzielt hat (Shorthander, Dribblings etc.) prägte sich Robin den Namen schnell ein. Daher werde ich nun zumindest von ihm immer so genannt, wenn ich Tore erziele (lacht).

Björn von Rotz im Einsatz für Ad Astra gegen Floorball Thurgau (Foto: Simon Abächerli)

Björn von Rotz im Einsatz für Ad Astra gegen Floorball Thurgau (Foto: Simon Abächerli)

 

AAS Inside: Mit Roman Zurmühle ist nach einer beruflich bedingten Abwesenheit ein langjähriger Blockpartner zurück im Team. Zusammen mit Roman Schöni bildet ihr nun wieder den ligaweit berüchtigten Dreizack. Welcher Angriff ist gefährlicher, Ronaldo/Bale/Rodriguez oder von Rotz/Zurmühle/Schöni?

BvR: (lacht erneut, um dann mit einem Augenzwinkern fortzufahren) Ganz klar wir! Es ist tatsächlich so, dass wir sehr gut zusammen harmonieren. Wir spielen seit einigen Jahren mehrheitlich in derselben Linie und kennen unsere Laufwege daher sehr gut. Der Mix aus Passgeber und „Schiessdölf“ (Anm. der. Redaktion: jemand der jede Gelegenheit zum Abschluss nutzt), ist bei uns in der Linie sehr ausgeglichen.

 

AAS Inside: Woher kommen diese Sicherheit und das Vertrauen in die eigene Technik? Wie hast du dir diese Fähigkeit angeeignet?

BvR: „Ehrliche Büez“ ist wohl das A und O bei der Entwicklung jedes Spielers. Stetiges Wiederholen und nie zu stagnieren ist sehr wichtig. Ich habe auch viele Videos und Livespiele von Profis oder Freunden gesehen und vom Zuschauen gelernt. Ich wollte stets alle Tricks beherrschen, welche ein Profi oder ein Freund vorgeführt hat und ich noch nicht konnte. Damit ich dies erreichen konnte, habe ich viel zuhause auf der Strasse des Quartiers mit Freunden gespielt. Ich denke auch die Tatsache, dass wir viel zwischen Rollhockey, Eishockey und Unihockey abgewechselt haben, hat mir geholfen. So musste ich mich stets an den jeweiligen Stock gewöhnen und konnte so ein Gefühl dafür entwickeln.

 

AAS Inside: Als gelernter „Automobil Mechatroniker“ bist du dafür zuständig, dass die Musik im Auto richtig dröhnt. Nun lässt du dich an der PH Luzern zum Lehrer ausbilden. Fällt es dir leicht, die Kids still zu halten?

BvR: Hier treffen zwei Welten aufeinander, das ist definitiv so. Mir gefällt jedoch die Arbeit mit Menschen, insbesondere mit Kindern sehr und es fällt mir leicht mit ihnen umzugehen. Dies war auch der Beweggrund, dass ich mich für diese Ausbildung entschieden habe. Auch in der Schule dürfen die Kinder ab und zu ein wenig Lärm veranstalten, mit gewissen Tricks klappt es ganz gut sie danach wieder zur Ruhe kommen zu lassen.

 

AAS Inside: Wir kommen bereits zur letzten Frage. Besten Dank bereits jetzt für deine ausführlichen Antworten! Am letzten Sonntag musstest du verletzungsbedingt pausieren und konntest das Team nicht aktiv auf dem Feld unterstützen. Du hast den Stock mit der Kamera getauscht und mit deiner Liveschaltung des Spiels gegen Sargans zahlreiche Facebook-Fans von Ad Astra Sarnen begeistert. Wir haben festgestellt, dass deine Skills diesbezüglich mindestens genau so ausgereift sind wie diejenigen mit dem Stock. Man kann vermuten, dass dem SRF ein grosses Talent abhanden gekommen ist. Kommen die Zuschauer in Zukunft wieder in den Genuss solcher Liveschaltungen? Wirst du bald vom SRF als Kommentator aufgeboten?

BvR: Kaum jemand weiss, dass ich bereits mehrfach als Backup-Kommentator für Beni Thurnheer eingeplant war. Leider ist es jedoch nie zu einem Einsatz gekommen… (lacht) Spass beiseite:Ich habe es genossen und es hat grossen Spass gemacht. Ich bevorzuge aber das Mitwirken mit Stock und Ball gegenüber dem Kommentieren momentan definitiv und ich freue mich, wenn ich bald wieder mit dem Team auflaufen kann. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, bei einer längeren Pause oder nach meiner aktiven Kariere ein Spiel mit Tobi Lengen (Anm. der Redaktion: Kommentator der Playoff-Spiele und lebende Ad Astra-Legende) zu kommentieren.

 

Für das nächste Interview wählt Björn von Rotz Patricia Bitterli, Spielerin bei den Damen 1. Liga und der Juniorinnen U17.

Wer sich von Björns Kommentatoren-Fähigkeiten überzeugen möchte, kann sich den ganzen Beitrag hier nochmals anschauen.