Auf Niederlage folgt 11:0 Kantersieg

Trotz Kantersieg gegen den UHT Schüpbach bleibt nach der NLB-Doppelrunde aus Sicht von Ad Astra Sarnen der Eindruck zwiespältig. Grund dafür ist die samstägliche 6:8-Niederlage gegen Unihockey Langenthal Aarwangen.

 

Zufrieden waren sie nach der Schlusssirene am Sonntagabend, die Spieler von Ad Astra Sarnen. Wer sich nur das Resultat aus dem Heimspiel gegen das UHT Schüpbach vor Augen führte, fragte sich wohl, warum die Freude nicht grösser war in den Reihen der Obwaldner. Der Grund dafür muss allerdings nicht lange gesucht werden. «Die unnötige Auswärtsniederlage gegen Unihockey Langenthal Aarwangen trübt die Bilanz des Wochenendes», nennt Verteidiger Roger Berchtold das Kind beim Namen.

 

Ad Astra gibt Spiel in Langenthal aus der Hand

In das Auswärtsspiel am Samstag in Langenthal startete Ad Astra gut. Kronenberg gelang in der siebten Spielminute der Führungstreffer für die Gäste. Keine Minute später nützte Berchtold die erste Überzahlsituation mit einem platzierten Schuss zur 0:2-Führung aus. Die Langenthaler hatten darauf eine schnelle Antwort bereit und halbierten nach einem Konterangriff den Vorsprung von Sarnen. Danach übernahm aber wieder Ad Astra das Zepter. Kurz vor der ersten Pause konnte Captain Roman Schöni einen Abpraller zur erneuten Zweitore-Führung über die Linie drücken.

Auch der Start ins Mitteldrittel gelang den Sarnern nicht schlecht. Bis zur Spielmitte drückte Ad Astra dem Spiel den Stempel auf. Richtig absetzen konnten sie sich jedoch nie und mit zunehmendem Spielverlauf kam ULA immer besser ins Spiel. Spätestens nach dem 3:4-Anschlusstreffer von Mühlethaler lag das Momentum auf der Seite des Heimteams. Nur mit Mühe kam Ad Astra vor der zweiten Sirene um einen weiteren Gegentreffer herum.

 

Paradelinie von ULA macht den Unterschied

Im Wissen, dass Langenthal den Tritt fast mit jeder Minute besser fand, stellte das Sarner Trainergespann im letzten Drittel von drei auf zwei Blöcke um. Zunächst schien diese Massnahme zu fruchten: Eronen reagierte erfasste kurz nach Wiederanpfiff eine kuriose Situation vor dem Tor von Niklaus am schnellsten und schob den Ball zum wichtigen 3:5 ein. Statt den Sarnern Sicherheit zu geben, war dieser Treffer vielmehr der Startschuss für die Langenthaler Schlussoffensive. Sie drängten die Gäste immer mehr in die eigene Zone zurück und die Sarner hatten Mühe, sich kontrolliert zu befreien. Wenig überraschend gelang darum erneut Gloor in der 48. Minute das 4:5. Aber auch darauf hatte Eronen wieder eine Antwort bereit. Geschickt nutzte er eine Freistoss-Situation mit Zurmühle aus zum 4:6. Für die Langenthaler war dies jedoch kein Grund, um aufzustecken. Eggerschwiler verkürzte zehn Minuten vor Schluss den Rückstand wieder auf ein Tor. Fünf Minuten vor Schluss war der Ausgleich dann Tatsache. Wiederum hatte die an diesem Abend überragende erste Linie des Heimteams um Gloor, Eggerschwiler und Mühlethaler getroffen. Dieses Trio war dann auch für die Entscheidung zuständig: Zwei Minuten vor Schluss schoss Mühlethaler mit einem platzierten Schuss ULA erstmals an diesem Abend in Führung. Die Sarner hatten darauf keine Antwort mehr bereit. Im Gegenteil: Kurz vor Schluss gelang Mühlethaler mit einem Treffer ins leere Tor die definitive Siegsicherung. «Wir hatten das Spiel in unseren Händen und haben es uns entgleiten lassen», ärgerte sich Berchtold. «Definitiv eine unnötige Niederlage.»

Eine Szene aus dem Hinspiel gegen Schüpbach (Foto: Anton Bieri)

Eine Szene aus dem Hinspiel gegen Schüpbach (Foto: Anton Bieri)

 

Schüpbach geht in Sarnen unter

Am Sonntag war im Heimspiel gegen Schüpbach somit eine Reaktion von Ad Astra gefordert. Diese liess nicht lange auf sich warten. Sarnen startete stark ins Spiel und liess den Ball kontrolliert in den eigenen Reihen zirkulieren. Keine zwölf Minuten waren gespielt, als das Heimteam bereits fünf Längen in Vorsprung war. Damit war der Drops bereits früh gelutscht. Sarnen legte eine Spielfreude an den Tag, die bisher in so manchem vorherigen Spiel zuweilen etwas verloren gegangen schien. «Heute zeigten wir von A bis Z eine gute Leistung», freute sich Berchtold. Besonders erfreulich waren aus Sarner Sicht zwei Aspekte: Endlich funktionierte das Powerplay gut. Vier von fünf Überzahlsituationen münzte Ad Astra in ein Tor um. Der zweite positive Aspekt war, dass den Schüpbachern kein einziger Treffer zugestanden wurde. «Ein Shutout ist im Unihockey nicht alltäglich. Die Leistung und das Resultat von heute sind wichtig für unser Selbstvertrauen», so Berchtold. Trotz dem Kantersieg ist die Bilanz des Wochenendes aus Sicht von Berchtold durchzogen: «Diese Doppelrunde ist sinnbildlich für den bisherigen Saisonverlauf. Wir schaffen es noch nicht, konstant auf hohem Niveau zu spielen.» Jetzt bleibt den Sarnern auf Grund der WM-Pause zwei Wochen Zeit, um genau daran zu arbeiten.

 

Unihockey Langenthal Aarwangen – Ad Astra Sarnen 8:6 (1:3, 2:1, 5:2)

DFH Kreuzfeld, Langenthal. 140 Zuschauer. SR Baumgartner/Kläsi.

Tore: 06:01 Kronenberg (Markström) 0:1. 06:35 Berchtold (Eronen/Ausschluss Mühlethaler) 0:2. 8. Akeret 1:2. 19:35 R. Schöni (von Rotz) 1:3. 24:23 Gloor (Lüthi) 2:3. 24:54 Markström (Amstutz) 2:4. 36. Mühlethaler (Eggerschwiler) 3:4. 42. Eronen 3:5. 48:02 Gloor (Eggerschwiler) 4:5. 48:40 Eronen (Zurmühle) 4:6. 50. Eggerschwiler (Gloor) 5:6. 55. Gloor (Mühlethaler) 6:6. 58. Mühlethaler (Gloor) 7:6. 59:50 Mühlethaler 8:6 (ins leere Tor).

Strafen: 3mal 2 Minuten gegen ULA. Keine gegen Sarnen.

ULA: Niklaus; Althaus, Meier, Lüthi, Schneeberger, Jonsson; Gygax, Wolf, Lang, Ingold, Grütter, Roth, Jordi, Mühlethaler, Gloor, Eggerschwiler, Nyffenegger, Akeret.

Sarnen: Britschgi; Läubli, Berchtold, Höltschi, Reber, Kramelhofer, Markström, J. von Wyl; von Rotz, Zurmühle, R. Schöni, Ming, M. Schöni, Eronen, Suter Jürg, Amstutz, Kronenberg.

Bemerkungen: Sarnen ohne Amrein, Dubacher und Vaicis (alle Ersatz), Haas und Abegg (beide abwesend) sowie C. von Wyl (verletzt). 42. Timeout ULA. 59. Timeout Sarnen. Gloor (ULA) und Eronen (Sarnen) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

 

Ad Astra Sarnen – UHT Schüpbach 11:0 (5:0, 3:0, 3:0)

Dreifachhalle, Sarnen. 236 Zuschauer. SR Ivo&Bruno.

Tore: 2. Eronen (M. Schöni) 1:0. 7. Höltschi (Vaicis) 2:0. 9. Amstutz (Haas) 3:0. 11. Ming (Kronenberg/Ausschluss Rüegsegger) 4:0. 12. Kramelhofer 5:0. 27. Amstutz (Kronenberg/Ausschluss Eronen!) 6:0. 28. Ming (von Rotz/Ausschluss Löffel) 7:0. 37. Eronen (Vaicis) 8:0. 44. Haas (Amstutz) 9:0. 47. Kronenberg (Ming/Ausschluss Schenk) 10:0. 48. von Rotz (Ming/Ausschluss Bättig) 11:0.

Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Sarnen. 5mal 2 Minuten gegen Schüpbach.

Sarnen: Pius Amrein; Läubli, Berchtold, Kramelhofer, J. von Wyl, Höltschi, Vaicis, Reber; von Rotz, Zurmühle, R. Schöni, Kronenberg, Amstutz, Haas, Ming, M. Schöni, Eronen, Suter Jürg.

Schüpbach: HP Wüthrich (ab 9. Lüthi); Arn, Mosimann, Schärer, Stucki, K. Wüthrich, Löffel, Steffen, Schenk, Bättig, Schöpfer, Biedermann, Fankhauser, Ruch, Fontana, Rüegsegger, Hofer, Müller, Habegger.

Bemerkungen: Sarnen ohne Britschgi (Ersatz), Markström und C. von Wyl (beide verletzt) sowie Abegg (abwesend. 9. Timeout Schüpbach. Amrein (Sarnen) und Habegger (Schüpbach) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

Links: Swiss Unihockey – Tabelle Herren NLB