Herren: Aus der Traum von der NLA

Ad Astra Sarnen verliert das sechste Spiel der Auf-/Abstiegsplayoffs gegen den UHC Thun denkbar knapp mit 8:7 nach Verlängerung und verpasst somit den Aufstieg in die NLA.

 

Das Ziel für Ad Astra Sarnen vor Spiel sechs dieser engen und spannenden Auf-/Abstiegsplayoffs gegen den UHC Thun war klar: Ein weiterer Auswärtssieg und der Ausgleich in der Serie, um das Entscheidungsspiel zu erzwingen. Entsprechend zielstrebig nahmen die Sarner das Spiel in Angriff und legten durch Amstutz und von Rotz früh mit zwei Toren vor. Die Thuner, welche einige krankheitsbedingte Absenzen zu beklagen hatten, konnten jedoch nur kurz nach dem zweiten Sarner Treffer auf 1:2 verkürzen. Bis zum ersten Seitenwechsel konnten beide Teams noch je einmal einnetzen, sodass die Gäste mit einer 2:3-Führung in die Pause konnten.

Gianluca Amstutz (am Ball) setzt die Thuner Abwehr unter Druck (Foto: Simon Abächerli)

Gianluca Amstutz (am Ball) setzt die Thuner Abwehr unter Druck (Foto: Simon Abächerli)

 

Bucheli springt im Tor ein

Den Beginn ins Mitteldrittel konnten die Obwaldner in Überzahl in Angriff nehmen. Diese Gelegenheit nutzte Eronen mit einem präzisen Schuss ins weite Eck zur erneuten Zweitore-Führung.  Das Spiel blieb auch in der Folge intensiv mit vielen hart geführten Zweikämpfen und auch das zahlreich erschienene Publikum trug das Seine zur hitzigen Atmosphäre in der Halle bei. Die Fans des Heimteams konnten in der 26. Minute zum dritten Mal einen Treffer bejubeln. Roman Stauffer erwischte den Sarner Torhüter Matthias Bucheli mit einem Weitschuss. Bucheli, eigentlich auf diese Saison hin zurückgetreten, musste zwischen den Pfosten von Ad Astra einspringen (Mario Britschgi fiel erneut verletzt aus, Pascal Amrein weilt im Ausland) und erledigte seine Sache sehr gut. „Bubu hatte einige sehr gute Aktionen und hat uns Sicherheit verliehen. An ihm hat es heute sicher nicht gelegen“, meinte der Sarner Gianluca Amstutz nach dem Spiel. Kurz vor der zweiten Sirene nützten Frey und Taurama eine Unachtsamkeit der Sarner bei einem Freischlag und glichen das Spiel zum 4:4 aus. Nach 40 Minuten konnte somit quasi alles nochmals von vorne beginnen.

Matthias Bucheli sprang im Tor für Ad Astra ein und zeigte eine sehr gute Leistung (Foto: Simon Abächerli)

Matthias Bucheli sprang im Tor für Ad Astra ein und zeigte eine sehr gute Leistung (Foto: Simon Abächerli)

 

Nervenaufreibende Schlussphase

Im letzten Drittel wogte das Spiel hin und her. Mühlematter konnte das Heimteam in der 43. Minute erstmals in Führung schiessen. Im Bewusstsein, dass dies das letzte Drittel der Saison sein könnte, warfen die Sarner nochmals alles in die Waagschale. In Überzahl wurden die Sarner Bemühungen belohnt: Berchtold traf mit einem scharfen Direktschuss zum 5:5-Ausgleich. Nur wenige Sekunden später schoss Läubli Ad Astra erneut in Führung und liess die Gästefans wieder jubeln. „Anschliessend gelang es uns jedoch nicht, das Spiel wieder zu beruhigen“, ärgerte sich Amstutz. Mit einem Doppelschlag in der 54. Minute konnten die Thuner ihrerseits das Spiel wieder wenden, sodass die Sarner wieder unter Zugzwang waren. Die Gäste schafften den Ausgleich aber noch einmal: Eronen konnte einen Schuss von Läubli in der 58. Minute ins Netzdach ablenken. Das Spiel ging somit in die Verlängerung. Dort brachte ein Freistoss nach einer umstrittenen Szene in der 62. Minute die Entscheidung: Saurer setzte den Ball und traf mit einem platzierten Schuss an der Mauer vorbei zum Siegtreffer. Damit platzten die Sarner Aufstiegsträume auf einen Schlag. „Es hat auch heute wieder nur sehr wenig gefehlt. Wir konnten eine grosse Chance nicht nutzen. Ob und wie schnell wir diese Gelegenheit wieder erhalten, weiss niemand. Das macht diese Niederlage für mich umso schwieriger zu verarbeiten“, meinte Amstutz nach dem Spiel. Und trotzdem richtete er den Blick schon wieder nach vorne: „Diese Saison hat Lust und Hunger auf mehr gemacht. Unser Ziel für die nächste Spielzeit ist schon jetzt klar. Wir wollen noch einen Schritt weiter kommen.“

Die enttäuschten Sarner lassen sich trotz der Niederlage von den Fans feiern (Foto: Simon Abächerli)

Die enttäuschten Sarner lassen sich trotz der Niederlage von den Fans feiern (Foto: Simon Abächerli)

 

UHC Thun – Ad Astra Sarnen 8:7 n.V. (2:3, 3:1, 3:3, 1:0)

MUR, Thun. 567 Zuschauer. SR Hohler/Koch.

Tore: 6. Amstutz (Kramelhofer) 0:1. 10. von Rotz (R. Schöni) 0:2. 11. Taurama (Stauffer) 1:2. 14. R. Schöni (Zurmühle) 1:3. 15. Taurama (Stauffer) 2:3. 21. Eronen (Berchtold/Ausschluss Kummer) 2:4. 26. R. Stauffer (Stoll) 3:4. 39:10 Taurama (Frey) 4:4. 43. Mühlematter (Scheuner) 5:4. 51:12 Berchtold (Eronen/Ausschluss Kummer) 5:5. 51:44 Läubli 5:6. 53:16 Scheuner (Stulz) 6:6. 53:54 Witschi (Fröhlich) 7:6. 58. Eronen (Läubli) 7:7. 62. Saurer 8:7.

Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Thun. 2mal 2 Minuten gegen Sarnen.

Thun: T. Fankhauser; Saurer, R. Stauffer, Graf, Stoll, M. Fankhauser; Thomas, Stulz, Fröhlich, Frey, Witschi, Götti, Wyss, Brügger, Mühlematter, Scheuner, Kummer.

Sarnen: Bucheli; Läubli, Berztold; Höltschi, Kramelhofer; Wagner, Kainulainen; von Rotz, Zurmühle, R. Schöni; Ming, Amstutz, J. von Wyl; C. von Wyl, Pulfer, Eronen; Abegg, Kronenberg.

Bemerkungen: Sarnen ohne S. von Wyl (Ersatz), Britschgi und Haas (beide verletzt), Amrein, Beroggi und M. Schöni (alle abwesend) sowie B. von Wyl (Junioren). 49:34 Timeout Thun. 57:28 Timeout Sarnen. Graf (Thun) und Eronen (Sarnen) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet. Letztes Spiel von Janne Kainulainen für Sarnen (Rückkehr nach Finnland als Coach), erstes Spiel von Ersatztorhüter Sandro von Wyl für die erste Mannschaft von Sarnen.

Link: weitere Fotos vom Spiel von Simon Abächerli