Herren: Ein Dämpfer vor Weihnachten

Ad Astra Sarnen verliert das letzte Spiel vor der Weihnachtspause gegen den UHT Schüpbach mit 8:9 nach Verlängerung. Nach einer durchzogenen Leistung konnten die Obwaldner am Ende gar froh sein, mindestens einen Punkt gewonnen zu haben.

 

Wenig fehlte und Ad Astra Sarnen wäre nach 60 Minuten mit leeren Händen da gestanden. Als Galli die Gäste aus Schüpbach weniger als eine halbe Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit erstmals in Führung schoss, wähnten diese die drei Punkte bereits im Trockenen. Sarnens Coach Rybka reagierte darauf mit den einzigen beiden möglichen verbleibenden Massnahmen: Er nahm sein Timeout und liess Ad Astra anschliessend ohne Torhüter und mit sechs Feldspielern spielen, um so doch noch einmal den Ausgleich zu erzwingen. Die Massnahme fruchtete tatsächlich, Amstutz konnte einen Abpraller neun Sekunden vor der Sirene über die Linie drücken.

 

Markus Abegg deckt den Ball ab (Foto: Simon Abächerli)

Markus Abegg deckt den Ball ab (Foto: Simon Abächerli)

 

Sarnen kann sich nicht absetzen

Im Startdrittel verlief das Spiel in etwa so, wie es im Vorfeld vermutet werden konnte. Sarnen drückte dem Spiel den Stempel auf und liess den Ball mehrheitlich in den eigenen Reihen zirkulieren. Nach dem 3:1 durch Roman Schöni in der neunten Minute, der Abschluss einer schönen Ballstaffette über mehrere Positionen, schien die Partie früh für das Heimteam in den richtigen Bahnen zu verlaufen. Anstatt jedoch weitere Tore nachzulegen, konnte Galli kurz vor dem ersten Seitenwechsel für Schüpbach auf 3:2 verkürzen, sodass die Partie offen blieb. Als Läubli früh im zweiten Drittel nach einer umstrittenen Situation auf der Strafbank Platz nehmen musste, witterten die Gäste die Chance auf den Ausgleich. Stattdessen konnte wieder Captain Roman Schöni in Unterzahl auf 4:2 erhöhen. In der Folge verpassten es die Sarner jedoch erneut, die Führung weiter auszubauen. Stattdessen schenkten sie den Schüpbachern mit Unzulänglichkeiten in der Defensive zwei Tore innert zwei Minuten, sodass der Spielstand wieder ausgeglichen war. Weil Sarnen durch Ming auch die zweite Strafe gegen Schüpbach ausnützen konnte, ging Ad Astra in die zweite Drittelspause wieder mit einem Treffer Vorsprung.

Sarnens Tatu Eronen (hinten links) im Zweikampf mit einem Schüpbacher (Foto: Simon Abächerli)

Sarnens Tatu Eronen (hinten links) im Zweikampf mit einem Schüpbacher (Foto: Simon Abächerli)

In der 44. Minute konnte Marco Schöni die Führung für Sarnen erneut auf zwei Tore zum 6:4 ausbauen. Die Gäste steckten  jedoch nicht auf und kämpften sich erneut heran. 6:6 stand es in der 52. Spielminute, als zum dritten Mal ein Schüpbacher auf die Strafbank geschickt wurde. Die in Überzahl effizienten Obwaldner nützten den Vorteil durch Eronen wiederum aus und gingen mit 7:6 in Führung. Ebenfalls in Überzahl gelang den Bernern in der 57. Minute der erneute Ausgleich, wobei bei diesem Treffer der Zufall Pate stand. Ein Querpass wurde von der Wade eines Sarner Verteidigers unhaltbar für Torhüter Britschgi ins eigene Tor abgelenkt. Die Gäste hatten nun endgültig Lunte gerochen und konnten kurz vor Schluss, wie bereits beschrieben, erstmals vorlegen. Nach dem 8:8 durch Amstutz ging es dann in die Verlängerung. Dort bot sich Ad Astras Powerplay-Formation  zum vierten Mal die Gelegenheit, in Überzahl ein Tor zu erzielen. Schüpbach überstand jedoch erstmals an diesem Abend eine Unterzahlsituation unbeschadet und konnte wenig später den Extrapunkt bejubeln. Galli konnte seinen vierten persönlichen Treffer erzielen und liess die Schüpbacher jubeln.

Basil von Wyl hat den Ball im Blick (Foto: Simon Abächerli)

Basil von Wyl hat den Ball im Blick (Foto: Simon Abächerli)

Verärgerte Sarner

„Wir verpassten es heute, uns entscheidend abzusetzen“, meinte Sarnens Torhüter Britschgi nach der Partie. „Chancen dafür wären genügend vorhanden gewesen. Stattdessen haben wir Schüpbach mit leichtfertigen Fehlern viele Tore geschenkt“, ärgerte er sich. Da auch Sarnens Verfolger Thurgau verlor, konnte Ad Astra trotz der Niederlage den zweiten Tabellenplatz verteidigen. „Wenn es ab Februar in den Playoffs um die Wurst geht, darf uns so eine Niederlage wie heute nicht mehr passieren“, mahnte Britschgi. Bis zu den Playoffs sind noch sieben Qualifikationsrunden zu absolvieren. Ad Astra hat die Playoff-Qualifikation noch nicht im Sack, ist jedoch auf gutem Weg dazu. Den nächsten Schritt machen wollen sie auswärts am Sonntag 3. Januar gegen das Überraschungsteam Red Devils March-Höfe Altendorf.

 

Ad Astra Sarnen – UHT Schüpbach 8:9 n.V. (3:2, 2:2, 3:4, 0:1)

Dreifachhalle, Sarnen. 283 Zuschauer. SR Scherrer/Zähnler.

Tore: 5. Ming (Pulfer) 1:0. 6. Biedermann (Galli) 1:1. 6. Eronen (R. Schöni/Ausschluss Schüpbach) 2:1. 9. R. Schöni (Amstutz) 3:1. 20. (19:32) Galli (H. Wüthrich) 3:2. 23. R. Schöni (Eronen/Ausschluss Sarnen!) 4:2. 24. Galli (Biedermann) 4:3. 26. Hofer 4:4. 31. Ming (Kainulainen/Ausschluss Schüpbach) 5:4. 44. M. Schöni 6:4. 46. Habegger (Arm) 6:5. 49. Mosimann (Biedermann) 6:6. 53. Eronen (Kainulainen/Ausschluss Schüpbach) 7:6. 57. Mosimann 7:7 (Ausschluss Sarnen). 60. (59:32) Galli 7:8. 60. (59:51) Amstutz (Eronen/Sarnen ohne Torhüter) 8:8. 65. (64:18) Galli (Fankhauser) 8:9.

Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Ad Astra Sarnen. 4mal 2 Minuten gegen UHT Schüpbach.

Sarnen: Britschgi; Läubli, Berchtold, Höltschi, J. von Wyl, Kainulainen, Pulfer; Abegg, Amstutz, R. Schöni, von Rotz, Zurmühle, Kronenberg, Ming, M. Schöni, Eronen, B. von Wyl.

Schüpbach: H. Wüthrich; Engel, Fankhauser, Fontana, Liechti, Arm, Galli, Zaugg, Arn, Mosimann, Steffen, Kiener, Lehmann, Engel, Schärer, Lüthi, Habegger, Hofer, K. Wüthrich, Biedermann.

Bemerkungen:  Sarnen ohne Amrein, Kramelhofer und Reber (alle Ersatz), Beroggi (abwesend) sowie Haas und Wagner (beide verletzt). 59:32 Timeout Sarnen, anschliessend ohne Torhüter und mit 6 Feldspielern. Eronen (Sarnen) und Galli (Schüpbach) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

Link: weitere Fotos vom Spiel von Simon Abächerli