NLB: Zug nutzt Sarner Fehler aus

In einem beidseitig fehlerhaft geführten NLB-Derby siegte Zug United auswärts bei Ad Astra Sarnen mit 7:6-Toren nach Verlängerung. Der Kampf um die Play-off-Plätze spitzt sich für Ad Astra zu. In den beiden vorangegangen Runden kassierte Zug United gegen Langenthal und Ticino eine Niederlage nach Verlängerung. In beiden Partien mussten die Zuger den Ausgleichtreffer kurz vor Schluss des Spiels hinnehmen. Als der Sarner Captain Christof Ming nach einem Drehschuss im Powerplay 58 Sekunden vor dem finalen Sirenenton zum 6:6 ausglich, schien sich die Geschichte für Zug United zu wiederholen. Das Derby ging in die Verlängerung. Zuerst traf der Sarner Dominic Durrer in der 64. Minute nur der Pfosten, wenig später gab es auf der Zuger Bank kein Halten mehr. Manuel Blöchliger nutzte in der letzten Minute der Verlängerung den ihm gewährten Freiraum zum 7:6. „Wir haben unser Déjà-vu-Trauma der Verlängerung heute endlich durchbrochen“, freute sich der Zuger Verteidiger Markus Grüter nach dem Spiel.

Zuger Blitzstart – Sarner Reaktion
Die Gäste aus Zug hatten nicht nur das bessere Ende, sondern auch den besseren Auftakt ins Derby. Vor knapp 400 Zuschauern in der Sarner Dreifachhalle legten sie los wie die Feuerwehr. Captain Sandro Poletti tankte sich nach einem Auswurf seines Torhürters Janson Parathazham auf der linken Seite durch und überraschte den Sarner Hüter Britschgi mit einem präzisen Abschluss auf den weiten Pfosten. Ad Astras Reaktion nach dem frühen Rückstand fiel heftig aus. Roger Berchtold und zweimal Fredrik Bergström brachten das Heimteam mit 3:1 in Front. Ad Astra kontrollierte in der Folge das Geschehen auf dem Feld, bekundete gleichwohl Mühe mit dem aufsässigen Pressing der Zuger. In der 18. Minute verloren sowohl Bergström als auch Dominic Durrer den Ball in der eigenen Ecke – die Gäste liessen sich nicht zweimal bitten und kamen mit praktisch null Aufwand zum schmeichelhaften Ausgleich. Zwar ging Ad Astra dank Markus Abegg nach fünf Minuten im Mitteldrittel nochmals in Führung, der Schwung im Auftritt des Heimteams war aber weg. „Wir machten uns mit vielen Fehlern das Leben selbst schwer“, fand der Captain Christof Ming nach der Partie kritische Worte.

Unterschiedliche Befindlichkeiten
Das Schlussdrittel begann mit einem Paukenschlag. Blöchliger erwischte Britschgi mit einem Backhandschuss ins nahe Eck nach nur vier Spielsekunden zum 5:4. Ein Gegentreffer mit Schockwirkung für die Gastgeber. Bei den Sarnern passte während den nächsten rund zehn Minuten so gut wie gar nichts mehr zusammen. Erst Abeggs Ausgleichtreffer sechs Minuten vor dem Ende schien den Obwaldnern neues Leben einzuhauchen. Die Sarner Hintermannschaft blieb jedoch weiterhin löchrig – nur eine Minute später profitierte Martin Koutny bei einem Freistoss von einer katastrophalen Sarner Mauer und brachte sein Team abermals in Front. „Wir haben den Zugern mehr als diesen einen Treffer geschenkt, zudem nutzten wir vorne unsere Chancen nicht aus“, so der Sarner Captain. Dass ihm kurz vor Schluss noch der Ausgleich gelang, war für Christof Ming ein schwacher Trost. „Wir wollten heute einen Sieg, dieses Ziel haben wir verpasst.“ Zufriedener klang sein Antipode Markus Grüter: „Wir haben nie aufgegeben und uns diese zwei Punkte hart erkämpft. Auf diesem Spiel können wir aufbauen.“
Zug konnte dank dem Erfolg in Sarnen den Rückstand auf Rang sechs auf vier Punkte verkleinern. Dieser Platz hält zurzeit Ad Astra, das sich nach einem starken Saisonstart immer mehr den Abstiegsrundenplätzen nähert. Die Obwaldner sind zurzeit nur noch dank dem besseren Torverhältnis gegenüber Langenthal über dem Strich klassiert.

Ad Astra Sarnen – Zug United 6:7 n.V. (3:3, 1:1, 2:2, 0:1)
Dreifachhalle, Sarnen. – 380 Zuschauer.
SR: Lehmann / Schorr.

Tore: 1. Poletti (Parathazham) 0:1. 8. Berchtold (Ming) 1:1. 9. Bergström 2:1. 12. Bergström (R. Schöni / Ausschluss Zug) 3:1. 18. Maag (Trinkler) 3:2. 18. Eberle (Poletti) 3:3. 25. Abegg (Pihlapuro) 4:3. 35. Meier (Maag) 4:4. 41. Blöchliger (Müller) 4:5. 54. Abegg (R. Schöni) 5:5. 55. Koutny (Merz) 5:6. 60. (59:02) Ming (R. Schöni / Ausschluss Zug) 6:6. 65. Blöchliger (Müller) 6:7. 
Strafen: keine Strafen gegen Ad Astra. 2-mal 2 Minuten gegen Zug United.
Ad Astra: Britschgi; Bergström, Pihlapuro; Lengen, D. Durrer; Odermatt; Zurmühle, Abegg, R. Schöni; Läubli, Ming, Berchtold; Haas, von Rotz.
Bemerkungen: Ad Astra ohne: Bucheli, Reber, R. Durrer, Wallimann, Beroggi, M. Schöni (alle Ersatz), Kiser und Heger (beide verletzt). – Zug ohne Bär, Bitterli (beide Ersatz), Murer, Pätynen und Wyttenbach (alle abwesend)