NLB: Aufsteiger besiegt Absteiger

Ad Astra Sarnen hat das erste Innerschweizer NLB-Derby der Saison gegen Zug United mit 6:3-Toren gewonnen. Das Spiel war geprägt von vielen Fehlern auf beiden Seiten. Derweil die Sarner Spieler unmittelbar nach dem finalen Sirenenton ausgelassen ihren dritten Sieg in Folge feierten, sassen die Zuger mit hängenden Köpfen auf den Spielerbänken. Dank eines lupenreinen Hattricks des Captains Christof Ming im Schlussdrittel holten sich die Gäste aus dem Kanton Obwalden den ersten Derbysieg der Saison. Zwingend war der Sarner Sieg nicht. Ganz unverdient allerdings auch nicht, weil die Obwaldner während der ganzen Partie mehr fürs Spiel gemacht haben und mehrheitlich im Ballbesitz waren. Da die Sarner mit dem Ballbesitz jedoch nicht viel anzufangen wussten, offerierten sie den Gastgebern mit teilweise haarsträubenden Fehlern ein gutes Dutzend hochkarätiger Tormöglichkeiten. Die Zuger konnten diese Geschenke jedoch nicht zu nutzen, scheiterten entweder am eigenen Unvermögen oder am starken Sarner Hüter Mario Britschgi, der sich nach dem haltbaren zweiten Gegentreffer in der 17. Minute merklich steigerte. „Wenn man derart viele gute Tormöglichkeiten auslässt ist das natürlich frustrierend“, so der United Trainer Roland Fust zur Gemütslage seiner Spieler nach der Partie.

Mehr Spannung denn Spielkultur
Das Derby zwischen den zurzeit besten Innerschweizer Unihockeyteams lebte mehr von der Spannung denn vom spielerischen Gehalt. Sarnen wollte, aber konnte nicht. Die Zuger hingegen agierten mit einer defensiven Taktik und warteten auf die Fehler der Gäste. Dies als direkte Reaktion auf die hohe 4:10-Niederlage vor Wochenfrist gegen Bellinzona, als die United von den Tessinern nach allen Regeln der Kunst ausgekontert wurde. „Mit wenigen Abstrichen konnten wir unsere Zone gut verteidigen“, so Roland Fust. Liess Ad Astra den Ball jedoch schnell zirkulieren, funktionierte die Zuteilung in der Zuger Hintermannschaft nicht. Davon konnte Sarnen Profit ziehen. Die ersten drei Treffer durch Abegg, Schöni und Zurmühle im Startdrittel fielen stets nach schnellen Kombinationen. „Leider haben wir den Ball zu wenig konsequent gespielt. Wir haben uns zu oft in Einzelaktionen verzettelt“, monierte der Ad Astra Trainer Björn Karlen. Entsprechend trocken fiel seine Bilanz zum Derby aus. „Schlecht gespielt und doch gewonnen. Solche Punkte nehmen wir aber natürlich gerne.“

Aufstiegseuphorie hält an
In der Vorsaison spielte Ad Astra noch zwei Ligen tiefer als der samstägliche Kontrahent. Eine solche Differenz war am Samstag in Rotkreuz nicht zu erkennen. Nach drei Partien darf man festhalten, dass Ad Astra in der NLB angekommen ist. Die Sarner sind nach wie vor ungeschlagen und mussten einzig bei der Premiere auswärts gegen die Red Devils Altendorf einen Punkt abgeben. „Der Saisonstart ist uns gelungen“, befindet auch Björn Karlen. Der Berner in Diensten Ad Astras freut sich über die Erfolge seines Teams, drückt aber gleichzeitig auf die Euphoriebremse. „Wir sind noch lange nicht dort, wo wir sein wollen.“ Das konnte Ad Astra auch am Samstag gegen Zug nicht kaschieren. „Das Spiel mit dem Ball muss besser werden“, so Karlen. Vom Niveau der Liga zeigt sich der Trainer nicht überrascht. „Es ist nicht viel höher als bei einem Spitzenspiel in der 1. Liga.“ Karlen weiss aber auch nur zu gut, dass solch fehlerhafte Auftritte wie gegen Zug künftig nicht immer mit drei Punkten belohnt werden.

Zug United – Ad Astra Sarnen 3:6 (2:3, 1:0, 0:3)
Sporthalle Dorfmatt, Rotkreuz. 140 Zuschauer.
SR:
Bebie / Stäheli.
Tore:
6. Abegg (R. Schöni) 0:1. 10. Merz (Bützer) 1:1. 17. Markus Grüter (Koutny / Ausschluss Lengen) 2:1. 18. R. Schöni (Abegg) 2:2. 20. Zurmühle (von Rotz) 2:3. 28. Suter (Koutny) 3:3. 47. Ming (R. Schöni / Ausschluss Meier) 3:4. 57. Ming (Läubli) 3:5. 60. (59:01) Ming (D. Durrer / Zug ohne Torhüter) 3:6.
Strafen:
2-mal 2 Minuten gegen Zug United. 2-mal 2 Minuten gegen Ad Astra.
Ad Astra:
Britschgi; Pihlapuro, Bergström; Lengen, D. Durrer; Berchtold, Abegg, R. Schöni; Läubli, Ming, M. Schöni; Zurmühle, von Rotz, Haas.
Bemerkungen:
Ad Astra ohne Bucheli, von Wyl (beide Ersatz), Beroggi, Kiser (beide nicht im Aufgebot) und M. Odermatt (Militär).