Herren: In Bern zum Führungsspieler gereift
Nach zwei Jahren bei den Bern Capitals in der NLB spielt Christof Ming wieder bei Ad Astra. Am Samstag (19 Uhr, Dreifachhalle) will Ming gegen den Mitfavoriten Bülach Floorball weitere Akzente setzen.
In der Regel werden Stürmer an ihren Punkten gemessen. Diesbezüglich weist der Ad Astra-Stürmer Christof Ming nach fünf Partien eine gute Ausbeute auf. Mit 16 Punkten, zwölf Tore und vier Assists, gehört der 25-jährige Sarner zu den besten Akteuren seines Teams. Beim genaueren Hinschauen fällt indes auf, dass Ming einen weitaus grösseren Teil seiner Punkte (11 / 3.66 Punkte pro Spiel) in den letzten drei Partien erzielt hat. In den Auftaktpartien gegen ein inferiores Genf und Bern lag der Wert mit 2.5 Punkten pro Spiel wesentlich tiefer. Statistiken lügen selten, was auch Christof Ming bestätigt: „Anfänglich lief es mir nicht so gut.“ Nach dem Rencontre gegen seinen alten Club Bern Capitals, als Ming nur ein Tor gelang, habe er daher bewusst einige Sachen geändert. Beispielsweise hat der Sarner im Training der zweiten Mannschaft Selbstvertrauen und Sicherheit getankt. „Von Bern war ich mir drei Trainings in der Woche gewohnt. Bis vor zwei Wochen haben wir mit der ersten Mannschaft nur zweimal in der Woche trainiert, daher habe ich im Herren 2-Training weitere Einheiten absolviert.“ Mittlerweile trainiert das Fanionteam dank zusätzlicher Hallenkapazitäten auch dreimal die Woche. „Dieses dritte Training bringt mir viel punkto Ballsicherheit und Rhythmus“, so Ming.
Ziel: Impulse geben
Christof Ming hat sich nach seiner Rückkehr aus Bern schnell wieder in das Team eingefügt und fühlt sich „sehr wohl.“ Auch die Integration in die neue Sturmlinie mit Roger Christen und Gianluca Amstutz sei schnell gegangen. Darin liegt sicherlich ein weiterer Grund für den zuletzt guten Lauf des Stümers. „Wir harmonieren immer besser zusammen“, sagt Ming, der mehr und mehr auch zum Führungsspieler avanciert. „Ich habe mir zum Ziel gesetzt, mit meinen Aktionen Impulse zu setzen und das Team mitzureissen“, verrät der 25-jährige. Keine Frage, die beiden Jahre bei den Bern Capitals in der NLB haben die Entwicklung des Spielers und Menschen Christof Ming positiv beeinflusst. Aus dem Talent, das in seinen Leistungen unkonstant war, ist ein Spieler gereift, der auf dem Feld Verantwortung übernimmt. „Die Zeit in Bern hat mir extrem gut getan. Ich musste mich in einem völlig neuen Umfeld behaupten und durchsetzen.“ Der Abstieg der Capitals und der Abschluss der Pflichtvorlesungen an der Universität haben Ming letztlich zur Rückkehr in die Innerschweiz bewogen. Zurzeit absolviert der BWL-Student ein Praktikum in Kriens und wohnt wieder in Sarnen.
Bülach ein harter Brocken
Der gute Saisonstart Ad Astras mit fünf Siegen aus ebenso vielen Partien trägt wesentlich zu Mings Zufriedenheit bei. Doch der 25-jährige Sarner mahnt im Hinblick auf das samstägliche Duell gegen Bülach Floorball vor übertriebenem Optimismus. „Das wird ein ganz harter Brocken.“ Nach dem Abstieg in die 1. Liga im Frühjahr 2010 und einer durchzogenen letzten Saison streben die Bülacher heuer wieder zurück in die NLB. Der Kader wurde mit ehemaligen Nationalliga-Spielern aufgerüstet und an der Bande wirbelt Remo Manser, der nach Wanderjahren in der SML (Winterthur und Chur) zu seinem Stammverein zurückgekehrt ist. Der Saisonstart ist Bülach allerdings missraten. Zwei Siegen stehen drei Niederlagen gegenüber. „Darauf dürfen wir uns nichts einbilden. Ich erwarte ein offensiv starkes Bülach“, freut sich Ming auf ein hart umkämpftes Spiel. Sein Rezept gegen die Zürcher: „Einfach spielen, Tempo machen und kämpfen.“
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