HII – Strassburg, die Kronprinzessin Mary von Dänemark und der Memory-Stick
Jan26

HII – Strassburg, die Kronprinzessin Mary von Dänemark und der Memory-Stick

  Den 1. Teil der Geschichte gibt’s hier nachzulesen:   Seinen letzten Tag in Tallinn verbringt der Schweizer im blauen Mantel hin und hergerissen zwischen der Freude über den Sieg seiner Unihockeymannschaft und der Angst, was wohl geschehen wird, wenn er ohne Memory-Stick in die Schweiz zurückkehrt. Gerade letzteres bereitet ihm grosse Sorgen, hängt davon doch, im Gegensatz zum Unihockeyspiel, seine ganze Existenz ab. Aussichten auf ein erfolgreiches Zurückerlangen des kleinen schwarzen Objekts der Begierde, welches doch so hübsch blau leuchtet, wenn man es beim USB-Port einsteckt, sieht er keine mehr. So macht sich der Mann gegen Abend, ohne Memory-Stick, in Richtung Flughafen von Tallinn auf. Dort angekommen, kommt ihm der Betonbau noch trostloser vor als bei seiner Ankunft. Er fühlt sich in die Provinz zurückversetzt, ein Gefühl, wie wenn er ein Flugzeug ab Bern-Belpmoos nehmen würde. Die Business-Lounge, kein Vergleich zu jener in Frankfurt. Das Salat-Buffet halb leer, frisches Bier vom Zapfhahnen gibt es keines und zwei schwarze Oliven migrierten zu den dunklen Trauben, was dem Mann, ganz zu seinem Leidwesen, erst beim reinbeissen ersichtlich wurde. Die Möblierung erinnert ihn ausserdem an den schlechten Geschmack der Einkäufer des Bundesamtes für Bauten und Logistik, als diese in den 60er Jahren die Schweizer Botschaften weltweit mit einer neuen Einrichtung ausstatteten. Einrichtungsgegenstände, die man bis heute noch in unzähligen Büros und Wohnungen bestaunen muss. In einem ockerfarbig gepolsterten Sessel sitzend, versucht er sich zu beruhigen und redet sich ein, dass jetzt erst einmal Ausruhen und kühlen Kopf bewahren angesagt sei. Er setzt sein Smartphone in den Flugmodus und versucht, während den nächsten drei Stunden an etwas anderes zu denken. ZÜRICH FLUGHAFEN, der Mann weiss nicht recht, ob er sich jetzt freuen sollte wieder Zuhause zu sein oder es das Beste wäre, gleich wieder rechtsumkehrt zu machen. Noch in Gedanken versunken und dem Eindruck nachhängend, die die riesigen Flugzeuge beim Umsteigen am Flughafen von Frankfurt auf ihn gemacht hatten, stellt er sein Smartphone auf Empfang. Es piepst kurz, vibriert und dann steht dort: „Ich weiss wo ihr Memory-Stick ist. Trinken Sie bei ihrer Reise nach Strassburg einen Kaffee am Migros Take Away im Bhf Basel und sie werden den Ort und die Zeit der Übergabe erfahren. Tragen Sie eine rote Krawatte in Strassburg. Betrachten Sie dies als eine Dienstleistung für einen Freund.“ Der Schweizer versucht die angezeigte 079er-Nummer anzurufen, nach dem obligaten Swisscom-Jingle kommt aber nur die Meldung, dass der gewählte Anschluss nicht mehr aktiv sei. Er ist sich nicht sicher, was er jetzt mit dieser Information genau anfangen sollte. Tatsache aber ist, dass er tatsächlich geschäftlich eine Reise nach Strassburg geplant hat. Um 17:00 Uhr steht er mit seinem blauen Wintermantel...

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HII – Glücksgefühle im Winternebel
Jan16

HII – Glücksgefühle im Winternebel

    Glücksgefühle im Winternebel   Sonntag war’s der Nebel hing tief, vor dem Lopper wie an einer Perlenkette, das Blech sich staute ohne Silhouette, das Wetter es machte depressiv.   Doch Rettung nahte gegen den Abend, denn auswärts im Breitli stand an ein Spiel, die drei Punkte waren unser Ziel, auch wenn es nicht werden sollte überragend.   Anpfiff, Prost auf eine nervenaufreibende Stunde, wobei, so muss man ehrlicherweise sagen, das Abtasten nur langsam wich dem Schiessen aus allen Lagen, so verpasste nichts, wer noch Gassi ging mit seinem Hunde.   Es brauchte seine Zeit, doch dann war es endlich soweit, das erste Tor, es fiel für die Kraftwellen, erst dann begann die Gegenwehr langsam anzuschwellen.   Abgelegt wurde die Anfangslethargie, wir begannen zu spielen in einer anderen Kategorie, so überraschte nicht, gelang der Ausgleich nach einem Spielzug wie ein Gedicht.   Okay, das ist nicht wahr, aber für die Poesie sind dreckige Tore einfach sonderbar.   Anpfiff, zum Wohl auf vierzig nervenaufreibende Minuten, das Spiel es begann sich zu gestalten emotional, die Torhüter auf beiden Seiten waren nun zentral, bitter für die Stürmer, endeten die Duelle doch selten im Guten.   So war es gleich wie im ersten Drittel, für beide Seiten schwierig zu finden das richtige Mittel, aber dann ctrl c und ctrl v, der Buochser Schütze traf haargenau.   Eine Reaktion sie war gefragt, und wir Obwaldner übernahmen daraufhin das Diktat, dann gelang der Schuss ins Glück, er passte zum aufgeführten Stück.   Okay, das ist jetzt tatsächlich wahr, denn der Schütze wusste eigentlich gar nicht wie im geschah.   Anpfiff, Viva auf tausendzweihundert nervenaufreibende Sekunden, und das nächste Tor, das war spätestens jetzt klar, wird sein ein ausgesprochen wichtiges Exemplar, zum Glück haben dies auch Bucheli und Christen gefunden.   Ein Auswurf wie aus einem Guss, die Direktabnahme ein Backhandschuss, ein Jubelschrei der erlösenden Art, jetzt, ja jetzt waren wir in Fahrt.   Kurz darauf fasste sich Verteidiger Abächerli ein Herz, der Pfosten erklang in einer Terz, der Ball fand dennoch den Weg ins Tor, woraufhin wir jubelten zusammen im Chor.   Danach wurde es noch einmal heiss, denn Buochs gab den Sieg nicht einfach so preis, ihr Kampf wurde aber nicht belohnt, wir blieben von einem Punktverlust verschont.   Sonntag war’s der Nebel hing tief, Vor dem Lopper wie an einer Perlenkette, das Blech sich staute ohne Silhouette, das Wetter es war uns jetzt sch****egal!      Im letzten Drittel die beiden Tore, die Jubel verursachten bis zur Empore!     Power Waves Buochs – Ad Astra Sarnen II 3:4 (1:1, 1:1, 1:2) Breitli, Buochs. 80 Zuschauer + 2 Hooligans. SR Bachmann/Fuhrer. Tore:...

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HII – Die Sterne lügen nicht, nie, niemals!
Jan11

HII – Die Sterne lügen nicht, nie, niemals!

Kennst du das Gefühl, wenn’s einfach passt? Wenn alles leicht von der Hand geht? Wenn alles, was du anfasst, zu Gold wird? Wenn du Glück in der Liebe und im Spiel gleichzeitig hast? Nicht? Gut, denn wir auch nicht. Aber hey, Kopf hoch! 2018 ist das Venusjahr. Liebe und Harmonie stehen dabei ganz oben auf der „alles kommt gut“-Rangliste. In der einzigen Rangliste die uns interessiert, stehen wir leider noch nicht ganz dort. Aber was nicht ist, kann bekanntlich noch werden. Und wir arbeiten hart daran. Der vierte Sieg in Folge ist auch kein schlechter Anfang, aber alles der Reihe nach. Schon bevor das Spiel gegen Mendrisiotto Ligornetto begann, war klar: Die Sterne sind uns wohlgesinnt! Merkur und Uranus standen im Trigon zueinander und die Mars-Jupiter Konjunktion war so einmalig, wie zuletzt beim ‚Rumble in the Jungle‘-Sieg von Muhammad Ali über George Foreman im Jahr 1974. Um aber noch mehr über unsere Chancen auf einen allfälligen Sieg erfahren zu können, haben wir eine kurze astrologische Einschätzung, zum Wesen unseres Teams, bei der bekannten Himmelskörperdeuterin Madame Étoile erstellen lassen. Darin steht nun, dass unsere Mannschaft eine sensible, gefühlsbetonte, gleichzeitig aber auch eine überhebliche und grosszügige Veranlagung hat. Vielleicht lässt sich damit erklären, wieso wir innerhalb der ersten fünf Minuten gleich mit 0:2 in Rückstand gerieten. Da gingen wohl die Überheblichkeit und die Grosszügigkeit ein wenig mit uns durch. Glücklicherweise verfügen wir gemäss Ho(kuspokus)roskop aber auch über einen leidenschaftlichen Ehrgeiz, auf Grund dessen wir alle Fesseln sprengen möchten, sozusagen als Harry Houdini 2.0. Als ob es vorbestimmt war, traten diese H.H. 2.0 Fähigkeiten genau nach ebendiesem Rückstand zum Vorschein. Es folgte unsere beste Phase im Spiel. Zuerst glichen wir zum 2:2 aus und dann zogen wir im 2. Drittel mit 6:3 davon. Wäre man abergläubisch oder würde man an höhere Mächte glauben, all diese „zweier-Geschehnisse“ würde man glatt als vorbestimmt und von oben gewollt betrachten. Man muss ehrlicherweise aber auch sagen, dass uns in dieser Phase eine Eigenschaft in die Karten spielte, die einige von euch nun etwas überraschen wird: Wir können nämlich, gemäss der Frau der Sterne, unseren (zweifellos vorhandenen) Gefühlsüberschwang verdrängen und anschliessend unsere Gegner mit einem auf Logik beruhenden Verhalten ausstechen, was uns zu einem ausdauernden Kampf befähigt. Ehrlicherweise muss hierzu gesagt werden, dass diese Verdrängungseigenschaft auch für uns Neuland ist. Auf alle Fälle gelang es uns tatsächlich, unsere Emotionen für einmal während den ganzen 60 Minuten im Zaum zu halten. Anders erging es diesbezüglich unseren Gästen aus Mendrisio. Zwei rote Karten sprechen für sich (auch wenn beides eher harte Entscheide waren). Nun weiter in der astrologischen Deutung unseres Teamgefüges und den Auswirkungen auf unsere Spielweise. Uns ist...

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HII – 15 Videos für ein Halleluja
Dez13

HII – 15 Videos für ein Halleluja

  Die Anreise ans Spiel so:   Die Begrüssung vor dem Spiel in der Garderobe so:   Die Stimmung in der Kabine vor dem Spiel so:   Ok, das stimmt nicht ganz. Eigentlich war sie eher so:   Entsprechend das erste Drittel für die Einhörner aus Hünenberg so:   Unser Motto für’s zweite Drittel so:   Das zweite Drittel war dann so:   Vor dem Start ins dritte Drittel in der Kabine so:   Bis zur Minute 53 war das Spiel so:   Ab Minute 53 wir so:   Mit dem Schlusspfiff wir so:   In der Kabine dann so…:   …und so:   Unsere Fans auf der Tribüne so:   Unsere Fans Zuhause so:   …und am nächsten Tag alle bei der Arbeit so:       UHC Einhorn Hünenberg– Ad Astra Sarnen II 4:8 (2:1, 1:1, 1:6) Turnhalle Ehret, Hünenberg. 110 Zuschauer, davon 8 Obwaldner + 2 Hooligans. SR Rüst/Jakob. Tore: 10:26 von Wyl (Christen) 0:1. 10:54 Hünenberg 1:1. 15:32 Hünenberg 2:1. 25:39 Furrer 2:2. 39:54 Hünenberg 3:2. 41:54 R. Isler (Furrer) 3:3. 48:03 Abächerli (von Rotz) 3:4. 52:21 Hünenberg 4:4. 53:06 Christen (Durrer) 4:5. 54:52 Christen 4:6. 58:05 Furrer (von Rotz) 4:7. 59:02 Furrer (von Rotz) 4:8. Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Hünenberg. 4mal 2 Minuten und 1mal 2 plus 10 Minuten gegen Sarnen. Sarnen: Bucheli; L. Abächerli, Schäli, R. Isler, C. Isler, R. Durrer, Schürmann, Reber; R. von Wyl, Furrer, Barmettler; Britschgi, von Rotz, Huser, Arregger, Odermatt, Gerig, Christen. Eschenbach: 21...

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HII – Ein Krimi auf und neben dem Feld!
Nov29

HII – Ein Krimi auf und neben dem Feld!

Sonntag 26.11.2017, 16:00 Uhr GMT + 1: In Tallinn fällt leichter Nieselregen vom Himmel, die Temperatur nähert sich langsam dem Gefrierpunkt und die Sonne verabschiedet sich hier auf dem Breitengrad 59°26‘13‘‘ N schon beängstigend früh. Insgesamt eine eher garstige Angelegenheit um sich in der Stadt umzusehen. Einzig der süsse Duft von warmen Glögi in der Luft durchbricht die Tristesse und erheitert (vor allem bei übermässigen Konsum) die Gemüter der dick eingepackten und trotzdem schlotternden Menschen. Gleichzeitig 1‘766 km Luftlinie entfernt, 15:00 Uhr GMT: Die Schiedsrichter Riedweg und Wyss pfeifen die Partie der einzigen Obwaldner 2. Liga-GF-Unihockeytruppe an. Gegner sind die Elche aus Wangen-Brüttisellen. Unter Turnhallenflutlicht herrschen angenehme, fast schon mediterrane, 23 Grad, Tendenz steigend. Zwei Plastikschaufeln klatschen gleichzeitig auf den Ball, das Bully geht verloren, ein schlechter Start in die Partie. Zurück in der Hauptstadt Estlands, 9 Meter über Meer. Ein Mann, gekleidet in einem blauen Mantel, die Kapuze übergestreift, schleicht nervös zwischen den Ständen des Weihnachtsmarktes umher. Vorbei an der Tafel mit der Aufschrift „Nominee for best Christmas Market in Europe“ weiter in Richtung McDonald‘s. Ja, 25 Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist der Kapitalismus auch hier angekommen, denkt er sich, während er suchend weiterläuft. Wie immer, wenn Zuhause gespielt wird, ist die Anspannung gross. Man ist darauf angewiesen, hier Punkte zu holen, konnte man dies bisher auswärts doch noch nie bewerkstelligen. Umso wichtiger macht dies die Heimspiele. Die Zuschauerränge sind gut gefüllt. Jedoch spielt anschliessend noch die NLB-Mannschaft von Ad Astra Sarnen und da weiss man nie so genau, ob die jetzt anwesenden Fans tatsächlich wegen dem 2. Liga Spiel da sind oder ob sie sich in der Zeit vertan haben und zu früh in die Halle gekommen sind. Wenn sie sich zu früh in die Halle verirrt haben sollten, mussten sie es heute immerhin nicht bereuen, wurden sie doch eben Zeuge des Startpfiffs zu einem Unihockey-Krimi. Der blau eingekleidete Mann wird zunehmend unruhiger und läuft vom McDonald‘s zurück zum Weihnachtsmarkt. Das Treffen war vereinbart um Punkt 16:00 Uhr. Er kontrolliert seine Uhr: 16:02 Uhr. Schon zwei Minuten zu spät. Ihn beschäftigt dies deshalb, weil er die Esten in den letzten 48 Stunden als sehr pünktliche Menschen kennengelernt hat. Würde das Treffen gar platzen? Und was, wenn es doch klappen würde, sie den gesuchten Memory-Stick aber nicht dabei hat? Die Geschichte beginnt gut für die Herren aus Obwalden. Anders als üblich, verwerten sie schon eine ihrer ersten Chancen zum 1:0 Führungstreffer, doch hält diese Führung nur bis zur Mitte des ersten Drittels. Von solchen Einschüchterungsversuchen lässt sich das Heimteam heute aber allem Anschein nach nicht unterkriegen, sondern spielt weiterhin munter vorwärts. Einmal an der Bande nach...

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