AAS Inside: Interview mit Roger Berchtold

Roger in Kürze:

  • Name: Roger Berchtold
  • Alter: 27
  • Position: Verteidiger
  • Rückennummer: 27
  • Spitznamen: Hulk, Rogo, Bärchi, Perz, Perztold, Nogo-Rogo, Röschu
  • Stammverein: STV Giswil Dragons
Roger Berchtold posiert brav für das Portrait-Foto (Foto: Johanna Unternährer)

Roger Berchtold posiert brav für das Portrait-Foto (Foto: Johanna Unternährer)

 

AAS Inside: Du gehörst mit deinen 27 Lenzen zu den erfahrenen Spielern im Kader und deine Worte haben im Team Gewicht. Bereits beim Aufstieg in die NLB in der Saison 2011/2012 hast du eine wichtige Rolle gespielt. War es schwierig für dich, bereits als junger Spieler diese Verantwortung zu übernehmen?

Roger Berchtold: Gleichzeitig mit mir schafften noch zwei oder drei weitere Spieler aus meiner Altersklasse den Aufstieg in die erste Mannschaft. Mit der Zeit haben wir immer mehr Verantwortung übernommen. Dies passierte nicht von einem auf den anderen Tag. Daher ist es mir nicht sehr schwierig gefallen, diese Verantwortung zu übernehmen, sondern ich bin da herein gewachsen.

 

AAS Inside: Deine Leistungen sind in der Regel auf einem konstant guten Niveau, die Schwankungen sind nur gering. Was ist das Geheimnis deiner Konstanz?

Roger Berchtold: „Schuster bleib bei denen Leisten“, bin ich bestrebt zu sagen. Das heisst, dass ich versuche den Fokus auf meine Stärken zu legen. Meine Spielweise ist sicher nicht die spektakulärste, aber sie ist pragmatisch und zielstrebig. Das Schönspielen überlasse ich anderen Ballkünstlern, ich versuche mich in den Dienst der Mannschaft zu stellen und dem Team zu helfen.

 

AAS Inside: Deine Behaarung ist berühmt berüchtigt, dein Bart hat es sogar einmal ins Heft von Unihockey.ch geschafft. Aus welchen Gründen trägst du dein Barthaar seit einigen Monaten in voller Pracht? Bist du vom Typ her eher ein Förster à la Herrmann Schönbächler oder eher ein Hipster? Die Playoff-Zeit hat ja noch nicht begonnen… 🙂

Roger Perztold: (lacht) Den Beitrag von Unihockey.ch hatte ich bereits wieder vergessen. Den Bart trage ich definitiv nicht aufgrund einer verlorenen Wette. In meinen jungen Jahren war meine Haarpracht noch nicht so ausgeprägt wie heute. In den Playoffs konnte ich mir früher nur Koteletten wachsen lassen. Zu diesem Zeitpunkt wurde Pierina Beroggi von Unihockey.ch in der Rubrik „Ping Pong“ befragt und dort hat sie meine Koteletten erwähnt. Im Laufe der Jahre entwickelte sich mein Bartwuchs und in dieser männlichen Euphorie entschied ich mich, dass ich die Haare spriessen und mir einen Vollbart wachsen lasse. Als Hipster sehe ich mich deswegen nicht. Ich komme ja aus der Handwerker-Ecke und bin darum den Förstern näher (lacht). Vom Bart her ist Benji von Ah mein Vorbild, aber da komme ich noch nicht ganz heran (seufzt).

Roger und sein Idol Benji von Ah bei der Bart-Abhauete

Roger und sein Idol Benji von Ah bei der Bart-Abhauete

 

AAS Inside: Du bist in der 1. Mannschaft auch als Hulk bekannt. Da du unihockeytechnisch wohl längst nicht mehr grün hinter den Ohren bist, stellt sich für uns die Frage, woher dieser Spitzname kommt?

Roger Berchtold: Angefangen hat dies als Jux unter Teamkollegen. Wir haben es sehr gut untereinander im Team und unternehmen auch neben den Trainings und Spielen immer mal wieder was zusammen. Die Ursprünge von diesem Spitznamen liegen in der TV-Serie „How I met your Mother“. In einer bestimmten Folge wurde jemand angestiftet, sich wie Hulk das Shirt zu verreissen, was er jedoch nicht tat. Nach einem gewonnenen Spiel hat dann einer in der Garderobe begonnen „Hulk-Hulk-Hulk“ zu rufen. Als genügend mitgemacht haben, konnte ich nicht mehr widerstehen und habe mir das Unterleibchen verrissen. Seit jeher kommt es an speziellen Abenden und nach grossen Spielen ab und zu vor, dass mich das Team auffordert dies zu tun – was ich dann in der Regel mehr oder weniger widerwillig auch tue (lacht).

 

AAS Inside: Kommen die Fans von Ad Astra Sarnen ebenfalls einmal in den Genuss von Hulk oder bleibt dies eine teaminterne Show-Einlage?

Roger Berchtold: (lacht) Ich will es nicht ausschliessen, aber dies wird definitiv für einen ganz speziellen Moment aufgespart.

 

AAS Inside: Du wohnst zusammen mit Captain Roman Schöni in einer WG. Lass uns eine Runde „Ich oder Er“ spielen. Wer kocht besser?

Roger Berchtold: Ich koche definitiv abwechslungsreicher! Aber er macht die wohl besten „Wienerli im Teig“ und brät definitiv die schöneren Röstis als ich.

 

AAS Inside: Wer von euch macht die Wäsche?

Roger Berchtold: Wir waschen grundsätzlich beide gemeinsam. Wir versuchen diese Aufgabe fair aufzuteilen, aber ohne fixen Plan. Den Haushalt machen wir allgemein zusammen und teilen die Ämtlis brüderlich auf. Es kann aber auch gut und gerne mal vorkommen, dass wir die Wäsche in der Maschine vergessen und danach noch einmal waschen müssen (lacht).

 

AAS Inside: Dann läuft ja in eurer WG mehrheitlich alles rund. Stellt sich noch die letzte Frage, wer in eurem Haushalt für die Disziplin sorgt, wenn mal was aus dem Ruder läuft.

Roger Berchtold: Disziplin? Was ist das? Spass bei Seite: Dafür sorge definitiv ich, mehr gibt es dazu aber nicht zu sagen (lacht).

 

Roger Berchtold (mit Bart) im Einsatz für Ad Astra (Foto: Simon Abächerli)

Roger Berchtold (mit Bart) im Einsatz für Ad Astra (Foto: Simon Abächerli)

 

AAS Inside: Was sind deine Ziele mit dem Team für die letzten Spiele der Qualifikation und die bald beginnenden Playoffs?

Roger Berchtold: In den verbleibenden Quali-Spielen möchten wir uns den letzten Schliff für die Playoffs geben, damit wir für die schönste Zeit des Jahres gut vorbereitet sind. Nach der letzten Saison kann das Ziel erneut nur Aufstiegsspiele lauten. Vor so einer Kulisse zu spielen ist einfach unglaublich und das Grösste für einen Amateur-Sportler. Das wollen wir wieder erleben. Wenn ich zurückdenke an die Aufstiegsfeierlichkeiten vor fast fünf Jahren, werde ich alles geben, damit ich dies noch einmal erleben darf. Feuerwerke und Sprechchöre auf dem Dorfplatz – unvergesslich (Anmerkung der Redaktion: so sah das damals aus). Einfach wird dies aber definitiv nicht.

 

AAS Inside: Du hast bereits zwei Lehren abgeschlossen (Anmerkung der Redaktion: Bauzeichner und Maurer). Nun studierst du Bauingenieur in Horw. Wirst du bald zum ewigen Studenten oder ist dein Ausbildungsweg nach dem Abschluss des Bachelors fürs Erste abgeschlossen?

Roger „Der Schulbankdrücker“ Berchtold: Um Himmelswillen, hoffentlich nicht. Klar geniesse ich zurzeit noch die Vorzüge des Studentenlebens, im Sommer ist dies aber hoffentlich fürs Erste Geschichte.

 

AAS Inside: Besten Dank für die Einblicke in deine Welt von Ad Astra Sarnen. Damit kommen bereits zur letzten Frage. Wenn du zwischen dem Aufstieg in die NLA und einem Kuchen von Andreas Kronenberg wählen müsstest, was würdest du vorziehen?

Roger Berchtold: Puh, sehr schwierige Frage. Für mich ist dies keine entweder-oder-Frage, weil beide Auswahl-Möglichkeiten eng miteinander verbunden sind. Für mich die beste Variante wäre eine Aufstiegsfeier mit einem Kuchen von Chef-Bäcker Chroni. Sollten wir aufsteigen, erwarte ich definitiv einen Kuchen oder sogar eine Torte von ihm (lacht).

 

Roger Berchtold wählt für die nächste Ausgabe von Ad Astra Inside Gaby Peter.

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