Herren: Einzug in die Playoff-Halbfinals

Freud und Leid sind manchmal auch im Unihockey nahe beieinander. Nachdem sich die Obwaldner am Samstag in einem ausgeglichenen Spiel gegen Zug United durch zu viele individuelle Fehler selbst um die Siegeschancen brachten, reagierten sie am Sonntag mit einem hart erkämpften Sieg gegen Floorball Thurgau. Dank diesem Erfolg zieht Ad Astra in die Playoff-Halbfinals ein.

 

Die Zentralschweizer Derbys hatten es diese Saison in sich. Unihockey auf hohem Niveau, packende Zweikämpfe, viele Emotionen und gut gefüllte Hallen. Auch am vergangenen Samstag in Rotkreuz war dies nicht anders. Im Spiel zwischen Zug United und Ad Astra Sarnen bekamen die zahlreich erschienenen Zuschauer zwei Mannschaften zu sehen, die dem Publikum etwas bieten wollten.

Die Sarner starteten konzentriert und druckvoll ins Spiel. Nach gut sechs gespielten Minuten und einem Einsatz mit diversen Grosschancen, gelang es schlussendlich dem Zuger in Sarner Reihen, Nicolas Pulfer, die Obwaldner mit 0:1 in Führung zu bringen. Allgemein war das Sarner Spiel im ersten Drittel ganz gefällig und die Obwaldner hätten in den ersten zwanzig Minuten auch noch das ein oder andere Mal mehr einnetzen können.

Im zweiten Abschnitt änderten sich die Kräfteverhältnisse jedoch schlagartig. Zug machte nun mehr Druck auf die Sarner Verteidiger, störte deren Aufbauspiel früh und kam so zu einigen Torchancen und sogar zu zwei einfachen Toren. Die Zuger hatten das Zepter nun definitiv übernommen und man merkte den Sarnern die Verunsicherung an. Gleich mit 4:1 fertigten die Kolinstädter die Obwaldner im Mitteldrittel ab. Die Geschichte des drittel Drittels ist dann schnell erzählt. Ad Astra kam zwar nochmals heran, bremste sich aber durch individuelle Fehler wiederum unnötig selbst aus und verlor das Spiel schlussendlich mit 6:4.

Das Fazit der beiden Finalrunden-Partien gegen Zug United liest sich somit ziemlich ernüchternd. Zwei Niederlagen mit jeweils zwei Toren Differenz und die Gewissheit, zwar jeweils nahe dran gewesen zu sein aber trotzdem verloren zu haben.

 

Emotionen pur am Sonntag

Bereits wenige Stunden nach der Niederlage in Rotkreuz begaben sich die Obwaldner am Sonntag auf den langen Weg in den Thurgau. Im Gepäck auch das Bewusstsein, dass es im bevorstehenden Spiel in Weinfelden um alles oder nichts geht. Die Ausgangslage war klar: Nur ein Sieg gegen die Mostinder würde reichen, um sich neben Zug als zweites Team der Gruppe für die Playoff-Halbfinals zu qualifizieren.

Im Gegensatz zum Spiel vom Vorabend gegen Zug United stellte Coach Rybka sein Team auf einigen Positionen um. Die Massnahmen zeigten vorerst die gewünschte Wirkung. Keine zwei Minuten waren gespielt, als sich Nicolas Pulfer vom Penaltypunkt versuchen konnte – er scheiterte jedoch knapp. Kurze Zeit später gingen die Obwaldner dennoch mit 0:1 in Führung. Die Thurgauer ihrerseits blieben stets gefährlich mit ihrer grössten Waffe, den Kontern. Den Sarnern war diese Stärke der Ostschweizer bekannt. Trotzdem wurden sie im ersten Drittel kalt geduscht. Innerhalb von zehn Minuten gelangen dem Heimteam vier Tore. So konnten die Thurgauer mit einem komfortablen 4:1-Vorsprung den Gang in die erste Pause antreten. Die Sarner Devise nach dem ersten Drittel war somit klar: Dran bleiben und daran glauben, die Partie noch zu drehen. Dass sie dies können, haben die Obwaldner diese Saison bereits mehrfach bewiesen.Im zweiten Drittel resultierte jedoch keine wirkliche Resultatverbesserung. Ad Astra lag auch nach 40 Minuten noch mit drei Toren im Rückstand.

In der zweiten Pause schien der Staff dann die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn was die Obwaldner im letzten Drittel auf das Parkett legten, verdient Anerkennung. Dank einem unbändigen Willen und dem stetigen Glauben an den Sieg, kamen sie nach gut fünfzig Minuten bereits zum 6:6-Ausgleich. Und es kam noch besser: Die sich in einem wahren Rausch befindenden Obwaldner schossen in der Folge drei weitere Tore und gewannen somit eine schon verloren geglaubte Partie doch noch mit 7:9. Die Erleichterung war dem Team und dem Staff beim Schlusspfiff deutlich anzusehen. Alle zusammen feierten und tanzten sie im Kreis und freuten sich, die Saison um einige Spiele verlängert zu haben.

 

Zug United- Ad Astra Sarnen 6:4 (0:1, 4:1, 2:2)

Sporthalle Dorfmatt, Rotkreuz. 255 Zuschauer. SR Schüpbach/Studer.

Tore: 7. Pulfer (von Rotz) 0:1. 21. Poletti (Y. Schelbert) 1:1. 26. Schöni (Pulfer) 1:2. 26. Suter 2:2. 27. Fiechter (Suter) 3:2. 31. Müller 4:2. 40. von Rotz (R. Schöni) 4:3. 46. von Rotz (R. Schöni) 4:4. 49. Meier (Luoma) 5:4. 57. Luoma 6:4.

Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Zug United. 2mal 2 Minuten gegen Ad Astra Sarnen.

Zug United: Parathazham (ab 42. Bär); Stutzer, Fiechter, Grüter, Y. Schelbert, Furger, Strebel; Luoma, Meier, Salminen, Müller, Poletti, Suter, Limacher, Trinkler, Uhr.

Ad Astra Sarnen: Britschgi; Höltschi, Kainulainen, Amstutz, Ming, Abegg, J. von Wyl, Läubli, Pulfer, R. Schöni, von Rotz, Berchtold, Beroggi, M. Schöni, Haas, C.von Wyl.

Bemerkungen: Fiechter (Zug) und von Rotz (Sarnen) als beste Spieler ausgezeichnet. Sarnen ohne Bucheli, Reber (Ersatz), Durrer (krank), Zurmühle und Kronenberg (verletzt) sowie Amrein (überzählig).

 

Floorball Thurgau- Ad Astra Sarnen 7:9 (4:1, 2:2, 1:6)

Paul Reinhart, Weinfelden. 307 Zuschauer. SR Stäheli/Bebi.

Tore: 7. von Rotz (Berchtold) 0:1. 10. L. Altwegg (Oilinki) 1:1. 14. L. Altwegg (Rubi) 2:1. 18. L. Altwegg (Ausschluss Sarnen) 3:1. 19. Wenk 4:1. 28. R. Schöni (Höltschi) 4:2. 33. Oilinki (Rubi) 5:2. 36. R. Schöni (von Rotz) 5:3. 37. Wenk (Wattinger) 6:3. 40. R. Schöni (Höltschi) 6:4. 47. Zurmühle (Pulfer) 6:5. 49. Amstutz (Haas) 6:6. 54. Ming (Pulfer/Ausschluss Thurgau) 6:7. Haas (Höltschi) 6:8. 56. Früh (Ausderau) 7:8. von Rotz (Kainulainen/ins leere Tor) 7:9.

Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Floorball Thurgau. 1mal 2 Minuten gegen Ad Astra Sarnen.

Floorball Thurgau: Altwegg; Ausderau, Hehli, Schweizer, Puustinen, Ullmann, Widmer, Stäheli, Königshofer, Wenk, Früh, Rubi, Altwegg, Eronen, Wattinger, Oilinki, Aerni, Ojala.

Ad Astra Sarnen: Britschgi; Höltschi, Kainulainen, Berchtold, Pulfer; Ming, Amstutz, Abegg, R. Schöni, Zurmühle, von Rotz, Haas, M. Schöni, C. von Wyl.

Bemerkungen: L. Altwegg (Thurgau) und Britschgi (Ad Astra) als beste Spieler ausgezeichnet. Sarnen ohne Bucheli, Reber, Beroggi, Läubli (alle Ersatz), Durrer (krank), Kronenberg (verletzt) und Amrein (überzählig).