Michal Rybka: „Die Mannschaft ist hungrig“

Die letzte Saison verlief für die Herren von Ad Astra Sarnen enttäuschend. Am Ende konnte sie trotz allem mit dem Klassenerhalt versöhnlich abgeschlossen werden. Nun steht die nächste Saison vor der Türe mit einigen kleinen Veränderungen in Staff und Kader. Im Interview äussert sich der neue Coach Michal Rybka zur bevorstehenden Spielzeit.

Vor zwei Jahren klassierte sich der damalige Aufsteiger Ad Astra Sarnen überraschend auf dem zweiten Rang nach der Qualifikation. Erst in den Playoff-Halbfinals war damals gegen Zug United Endstation. Dass die zweite Saison nach dem Aufstieg oftmals schwieriger wird, war bekannt. Dank einigen Verstärkungen und einem deutlich breiteren Kader war man sich vor Jahresfrist in Sarnen dennoch sicher, wieder in der vorderen Tabellenhälfte der NLB mitspielen zu können. Nachdem aber schon die Resultate in der Vorbereitung gelinde gesagt mässig ausfielen, ging der Start in die vergangene Saison gründlich in die Hose. Ad Astra musste sich bis in die 6. Runde gedulden, ehe erstmals Punkte eingefahren werden konnte. Als im Dezember das Punktekonto der Obwaldner immer noch nicht viel dicker war, zog der Vorstand die Notbremse: Der Trainer-Staff wurde ausgewechselt. Tobias Lengen wechselte kurzerhand vom Feld hinter die Bande und wurde dort von Patrick Schaller unterstützt. Die beiden führten Ad Astra schlussendlich zum Ligaerhalt.

Weil von Anfang an klar war, dass sich Lengen und Schaller nur bis zum Ende der abgelaufenen Spielzeit zur Verfügung stellen würden, musste sich der Vorstand von Ad Astra erneut auf Trainer-Suche begeben. Fündig wurde er beim Ligakonkurrenten Unihockey Langenthal Aarwangen (ULA): Seit Ende Mai hält der Tscheche Michal Rybka die Zügel des Herrenteams in der Hand.

 

Michal Rybka, du hast dich im Frühjahr dazu entschieden, ULA zu verlassen und zu Ad Astra Sarnen zu wechseln. Was reizt dich an der Aufgabe in Sarnen?

Michal Rybka: Die Mannschaft in Langenthal war sehr stark abhängig von den Ausländern im Kader. Waren diese nicht in Form, lief es dem ganzen Team schlecht. Dies war mit ein Grund, weshalb den Spielern von ULA der nötige Hunger fehlte, um erfolgreich zu sein. Bei Ad Astra ist dies nicht der Fall, die Mannschaft ist ausgeglichener besetzt und nach der verpatzten letzten Saison hungrig. Ich habe hier in Sarnen Spieler angetroffen, die etwas erreichen wollen. Sie versuchen immer das umzusetzen, was ich von ihnen verlange. Dies ist für einen Trainer genial und macht meine Arbeit natürlich einfacher.

 

Das Sommertraining haben die Herren mehrheitlich mit dem alten Bekannten Hubi Flüeler absolviert. Worauf wurde der Fokus gelegt und wie bist du mit dem aktuellen Fitness-Stand deiner Mannschaft zufrieden?

Rybka: Im Sommertraining haben wir grundsätzlich zwei Ziele verfolgt: Einerseits hat Hubi intensiv mit der Mannschaft an der Rumpf-Stabilität gearbeitet, um Verletzungen vorzubeugen. Andererseits wurde der Fokus natürlich auch darauf gelegt, dass das Team fit für die Einheiten mit dem Stock in der Halle wird, welche Anfang August begonnen haben. Aus diesem Grund wurde ebenfalls verstärkt an der Ausdauer und der Schnelligkeit gearbeitet. Die Testspiele in den vergangenen Wochen haben uns gezeigt, dass wir physisch gut auf die kommende Spielzeit vorbereitet sind.

 

Die Kaderplanung ist mittlerweile definitiv abgeschlossen. Worin unterscheidet sich die diesjährige Ausgabe von Ad Astra Sarnen von der letztjährigen Mannschaft?

Rybka: Der Kern des Teams der letzten Spielzeit ist zusammengeblieben. Auf der Ausländerposition konnten wir uns mit Janne Kainulainen verstärken, was meiner Meinung nach einem Upgrade gegenüber der Vorsaison entspricht. Auf dem Spielfeld möchte ich Ad Astra dennoch ein anderes Gesicht verpassen. Unsere Spielweise wird aggressiver sein, um so die Gegner zu Fehlern zu zwingen.

 

Seit deinem Amtsantritt sind bereits ein paar Monate vergangen. Hat sich Ad Astra Sarnen in den bisherigen Cup- und Vorbereitungsspielen bereits so präsentiert, wie du dir dies vorstellst?

Rybka: In den bisherigen Vorbereitungsspielen und Ernstkämpfen im Cup hat sich das Team noch nicht so präsentiert, wie ich mir dies vorstelle. Die Fortschritte, welche ich jedoch laufend erkennen darf, zeigen mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Trotz allem haben wir noch ein paar Baustellen, an welchen wir arbeiten müssen. Wenn wir aber so weiter machen wie bis jetzt, bin ich guten Mutes, dass wir bald spielen, wie ich mir dies vorstelle. Aber die Arbeit mit einer Mannschaft ist so oder so nie abgeschlossen, sondern ein stetiger Prozess. Und die Konkurrenz schläft ja auch nicht.

 

Was sind deine Ziele mit Ad Astra Sarnen für die kommende Saison?

Rybka: Im Unihockey wollte ich schon immer in erster Linie schon immer erfolgreich sein und nicht einfach mich bewegen oder Freunde treffen. Ich setze mich ständig unter Druck und suche Herausforderungen. Dementsprechend hoch sind auch meine Ziele mit Ad Astra Sarnen in dieser Saison: Ich will mit dem Team die Aufstiegsspiele erreichen. Aber wir wollen Schritt für Schritt nehmen und nichts überhasten. Die neue Saison beginnt jetzt erst einmal mit dem Heimspiel gegen Davos, die entscheidende Phase nach der Jahreswende liegt momentan noch in der Ferne.

 

Hinweis: Das erste Spiel der NLB-Meisterschaft 2014/2015 bestreiten die Herren von Ad Astra Sarnen am Samstag, 20. September 2014 um 19:30 Uhr in der Dreifachhalle Sarnen gegen die Iron Marmots Davos.

 

Führen neu die Zügel der Herren von Ad Astra: Cheftrainer Michal Rybka (links) und Physis-Trainer Hubi Flüeler (rechts).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Führen neu die Zügel der Herren von Ad Astra: Cheftrainer Michal Rybka (links) und Physis-Trainer Hubi Flüeler (rechts).