Cup: Die Trauben hingen zu hoch

Floorball Köniz war für Ad Astra Sarnen eine Nummer zu gross. Das Obwaldner NLB-Team unterlag Köniz im 1/16-Final des Swiss Mobiliar Cups mit 2:9-Toren. Bis zur 27. Minute durfte sich Ad Astra Sarnen so etwas wie Hoffnungen auf den grossen Cup machen, das oberklassige Floorball Köniz aus dem Cup zu werfen. 0:1 aus Sicht der Gastgeber zeigte der Totomat zu jenem Zeitpunkt an. Die Sarner fanden nach einem leicht nervösen Beginn gut zu ihrem Spiel und verstanden es ausgezeichnet, in der eigenen Zone die Räume eng zu machen. Das wiederum eröffnete den Obwaldnern die eine oder andere Kontermöglichkeit, die jedoch allesamt ungenutzt blieben. Der Favorit aus Köniz hingegen tat sich während weiten Phasen des ersten Drittels schwer, dem unterklassigen Gegner sein Spiel aufzuzwingen. Zudem sündigten die Berner mehrfach im Abschluss und am stark aufspielenden Sarner Hüter Bucheli. Es schien, als dass die Könizer die Nachwirkungen der drei harten Vorbereitungsspiele des international besetzten Champy-Cups vom letzten Wochenende noch in den Beinen spürten.

Fatale 28. Minute
So dauerte es bis zur 17. Minute, ehe die Berner ein erstes Mal erfolgreich waren. Dabei profitierten die Gäste von einem unnötigen Ballverlust der Sarner in der Mittelzone. Unmittelbar nach dem 0:1 hatte der Rückkehrer Markus Abegg den Ausgleich auf der Schaufel, doch er scheiterte alleine vor dem Könizer Tor an Eder. Dann folgte die fatale 28. Minute. Mit einem Doppelschlag innerhalb von nur sechs Sekunden zog Köniz zum 3:0 davon. Und beide Male erwies sich Ad Astra als gütiger Gastgeber. Beim zweiten Gegentreffer landete der Auswurf des Torhüters Matthias Bucheli direkt auf der Schaufel des Schwedischen Nationalspielers Fredrik Djurling, der alle Zeit der Welt hatte, seinen besser positionierten Mitspieler zu bedienen. Beim dritten Treffer entwischte ein Könizer unmittelbar nach dem Bully allen Sarnern und setzte den Ball mit einem gekonnten Schuss ins hohe Eck. „Diese Tore haben uns sehr weh getan“, urteilte der Ad Astra Captain Roger Berchtold nach dem Spiel.

Gegentore zum falschen Zeitpunkt
Die 3:0-Führung tat dem Spiel der Könizer merklich gut – sehr zum Leidwesen der Sarner, die bis zum Schluss des zweiten Drittels etliche Probleme mit den nun schnellen Ballstafetten der Gäste bekundeten. Selbst das zwischenzeitliche 1:4 durch Roman Schöni drei Minuten vor dem zweiten Sirenenton brachte nur bedingt Hoffnung in die Reihen der Sarner zurück. Diese wurden spätestens mit dem 5:1 in der 40. Minute endgültig zerstört. „Drei der ersten fünf Tore kamen aus unserer Sicht zu einem sehr schlechten Zeitpunkt. Darauf konnten wir nicht mehr reagieren“, so der Trainer Björn Karlen. Die Geschichte des Schlussdrittels ist schnell erzählt. Ad Astra agierte in der Verteidigung etwas höher und ermöglichte so Köniz mehr Tormöglichkeiten. Auf der anderen Seite profitierten auch die Sarner von der offensiveren Spielweise des Gegners und hätten durchaus noch den einen oder anderen Treffer erzielen können. Zu mehr als dem zwischenzeitlichen 2:8 durch Christof Ming reichte es allerdings nicht.

Mangelnde Effizienz
Über die ganze Partie gesehen feierte Floorball Köniz einen ungefährdeten und letzten Endes klaren Erfolg. Ad Astra hielt mit viel Leidenschaft dagegen, muss sich einzig den Vorwurf gefallen lassen, vor dem gegnerischen Tor zu wenig effizient gewesen zu sein. Zu oft wurde der Ball in guter Position angenommen, statt direkt abzuziehen. „Vielfach war die Passqualität jedoch zu wenig gut, als dass wir den Direktabschluss hätten nehmen können. Hier müssen wir uns im Hinblick auf den Saisonstart klar steigern.“ Bei Ad Astra kamen die beiden Verteidiger Sandro Heger und Fredrik Bergström zu ihrem Debut. „Wie das ganze Team haben auch die beiden Neuverpflichtungen ihre Sache gut gemacht“, so Björn Karlen.

Ad Astra – Floorball Köniz 2:9 (0:1, 1:4, 1:4)
Dreifachhalle. – 400 Zuschauer.
SR: Kläsi / Baumgartner
Tore: 17. Köniz 0:1. 28. (27.15)  Köniz 0:2. 28. (27.21) Köniz 0:3. 35. Köniz 0:4. 37. R. Schöni (von Rotz) 1:4. 40. (39.41) Köniz 1:5. 42. Köniz 1:6. 46. Köniz 1:7. 49. Köniz  1:8. 50. Ming (Berchtold) 2:8. 58. Köniz 2:9.
Strafen: keine gegen Ad Astra. 1-mal 2 Minuten gegen Köniz.
Ad Astra: Bucheli (ab 35. Britschgi); Lengen, D. Durrer; Bergström, Heger; Berchtold, Abegg, M. Schöni; Zurmühle, von Rotz, R. Schöni; Läubli, Ming, Haas; von Wyl, R. Durrer, D. Wallimann, L. Gnos, Reber
Bemerkungen: Ad Astra ohne Beroggi, Kiser, Pihlapuro (alle Ausland), M. Odermatt (überzählig) und Widmer (verletzt).