„Es braucht endlich eine faire Beteiligung an den Infrastrukturkosten“
Mai25

„Es braucht endlich eine faire Beteiligung an den Infrastrukturkosten“

Ad Astra-Präsident Roger Berchtold spricht über eine starke Saison – und eine finanzielle Last, die den Verein zunehmend ausbremst. Das Interview aus der Obwaldner Zeitung vom 14. Mai.   Roger Berchtold, Du blickst mit Ad Astra auf eine sportlich erfolgreiche Saison zurück. Wie fällt die Bilanz aus? Roger Berchtold: Es war tatsächlich eine sehr erfreuliche Saison. Nach einem durchzogenen Start hat sich unser NLB-Team stark gesteigert, besonders in den Playoffs. Dass unser Fanionteam am Ende sogar die Aufstiegsspiele zur NLA erreichen würde, war nicht absehbar. Die Mannschaft hat nicht nur sportlich überzeugt, sondern auch die Begeisterung für Unihockey in der Region neu entfacht. Es war spürbar, wie viel Energie und Zusammenhalt zurückgekommen ist. Das tut dem Verein gut. Zudem ist dieser unerwartete Erfolg inspirierend für unsere Mädchen und Buben in den Juniorenteams.   Stichwort Junioren-Abteilung: Wie hat sich die Nachwuchsarbeit entwickelt? Berchtold: So, wie wir es uns erhofft haben. Unsere Nachwuchs-Abteilung steht heute auf einem stabilen Fundament. Das war ein strategisches Ziel. Es freut uns sehr, dass die Qualität der Ausbildung Früchte trägt. Dies ist das Verdienst der hervorragenden Arbeit unserer Nachwuchs-Kommission. Und es ist auch der Zusammenarbeit mit Power Wave Buochs und Floorball Uri zu verdanken. Gemeinsam gelingt es uns, auf allen Altersstufen konkurrenzfähige Teams zu stellen. Ein schöner Erfolg war zudem, dass Janik Kürschner Anfang Mai mit der Schweizer U19-Nationalmannschaft die WM-Bronzemedaille gewann. Das zeigt, was mit gezielter Förderung möglich ist.   Ein weiterer Schritt ist die Integration des SC Hüetli ins Vereinsleben. Berchtold: Genau. Wir wollen nicht nur ambitionierte Unihockeyaner fördern, sondern ebenso ein Angebot im Breitensport ermöglichen. Umso mehr freut es mich, dass ab der kommenden Saison erstmals ein Team mit Menschen mit geistiger Beeinträchtigung unter dem Dach von Ad Astra spielen wird. Für uns ist das ein Zeichen gelebter Inklusion und darüber hinaus eine echte Bereicherung für den Verein.   Trotz sportlichem Erfolg bleibt die finanzielle Lage angespannt. Woran liegt das? Berchtold: Es ist ein ständiger Kraftakt, die Rechnung auszugleichen. Und dies, obwohl wir an allen Ecken den Sparhebel angesetzt haben. Die Geschäftsstelle wurde aufgelöst, unsere Juniorentrainer haben im letzten Jahr freiwillig auf ihre Entschädigungen verzichtet, das NLB-Team reist mit Privatautos statt mit dem Car zu den Auswärtsspielen. Das sind nur einige Beispiele. Am grössten Klotz beissen wir uns jedoch die Zähne aus: Die Kosten für die Infrastruktur. Weil die öffentlichen Kapazitäten schlicht nicht ausreichen, müssen wir seit Jahren eine eigene Trainingshalle mieten. Dies kostet uns jährlich einen hohen fünfstelligen Betrag. Ohne diese Halle könnten wir unseren Trainingsbetrieb nicht aufrechterhalten, vor allem nicht im Nachwuchs. Was uns dabei besonders frustriert: Trotz intensiven Gesprächen und mehreren Anträgen erhalten wir bis heute keine substanzielle und wiederkehrende...

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