Arvidsson: «Der Druck liegt jetzt bei Ticino Unihockey»

Ad Astra Obwalden hat sich in den Playoff-Viertelfinals eine ungemütliche Lage gebracht. Am Sonntag muss ein Sieg her gegen Ticino Unihockey, ansonsten ist die Saison vorzeitig zu Ende.

 

(Luzerner Zeitung) In Jakob Arvidssons Kopf muss es gerattert haben nach dem vergangenen Wochenende. Der Grund ist naheliegend: Der Spielertrainer von Ad Astra Obwalden hat mit seiner Mannschaft einen veritablen Playoff-Fehlstart hingelegt. Zwei Spiele der Serie gegen Ticino Unihockey sind absolviert, beide Spiele gingen verloren. 7:8 und 4:8 die Resultate. Eine weitere Niederlage, und die Saison ist bereits zu Ende. Der Druck liegt nun ganz klar auf Seiten der Obwaldner – könnte man meinen. «Das sehe ich anders», entgegnet Arvidsson. «Vor dem ersten Spiel der Serie lastete der Druck auf unseren Schultern. Als Qualifikations-Zweiter waren wir die Favoriten. Jetzt hat Ticino entgegen diesen Vorzeichen doppelt vorgelegt. Alles andere als der Einzug in die Halbfinals wäre nun für sie eine Enttäuschung. Unser Druck ist dadurch gewissermassen verflogen. Jetzt haben wir ein Spiel um zu beweisen, dass wir nicht per Zufall die Qualifikation auf dem zweiten Rang abgeschlossen haben.»

 

Acht Gegentore sind zu viel

Die Analyse der beiden Niederlagen hat Arvidsson abgeschlossen. Die Haupterkenntnis, zu welcher der 34-jährige Schwede gelangt ist, ist nicht wirklich erstaunlich: «Wir haben in beiden Spielen acht Gegentore kassiert. Das ist definitiv zu viel. Unsere Leistung in der Defensive war mehr als nur enttäuschend. Teilweise haben wir einfachste Grundaufgaben nicht erledigt. Dazu gehört den eigenen Gegenspieler zu decken, Schüsse zu blocken und miteinander zu kommunizieren. Ticino hat diese Schwächen gnadenlos ausgenutzt.» Wer die Analyse von Arvidsson liest, könnte zum Schluss kommen, dass Ad Astra bislang deutlich unterlegen war. Was zumindest am Samstag nicht der Fall war. «Schlussendlich hat im Heimspiel sehr wenig zum Sieg gefehlt. Am Sonntag sind wir gut gestartet, haben den Faden im Mitteldrittel aber komplett verloren. Das berühmte Momentum ist dann auf die Seite von Ticino gekippt und wir haben es nicht geschafft, das Spiel wieder an uns zu reissen.»

Als Spielertrainer geht Arvidsson auf dem Feld voran (Foto: André Düsel)

 

Beide «Extra-Leben» sind weg

Trotz der beiden Niederlagen glaubt Arvidsson weiterhin an sein Team. Auch wenn er sich bewusst ist, dass drei Siege in Folge gegen Ticino Unihockey eine knifflige Aufgabe darstellen. «Dies wäre gegen jedes Team in dieser Liga schwierig. Für uns ist das eine grosse Herausforderung. Aber schlussendlich brauchen wir wie vor dem Auftakt in die Serie nach wie vor drei Siege, um in die Halbfinals einzuziehen. Mit dem Unterschied, dass wir jetzt kein Extra-Leben mehr haben. Nun müssen wir als Einzelspieler und – noch viel wichtiger – als Kollektiv unsere Bestleistung abrufen können. Es bleibt keine Zeit mehr, um nervös zu sein oder den Kopf in der Hitze des Gefechts zu verlieren.»

Jakob Arvidsson will am Sonntag mit seinem Team nicht nur Tore, sondern einen Sieg bejubeln (Foto: André Düsel)

 

Die Trainingswoche hat Arvidsson mit seinem Team genutzt, um verschiedene kleine Dinge auszuprobieren. «Ich werde mit dem Staff kurzfristig entscheiden, was sich für Spiel drei am Sonntag am besten anfühlt. Kleine taktische Änderungen und vielleicht auch kleine Anpassungen in der Aufstellung können dem Team einen Impuls geben. Dadurch wird nämlich automatisch ausgelöst, dass die Spieler mehr miteinander sprechen müssen. Aber es ist nicht zu erwarten, dass wir alles komplett über den Haufen werfen. Das wäre nicht erfolgsversprechend. Es braucht jetzt Feingefühl.»

 

Playoff-Viertelfinals: Ad Astra Obwalden – Ticino Unihockey 0:2 Siege

Die weiteren Spiele der best-of-5 Serie:

  • Spiel 3: Sonntag, 19. Februar, 17:00 Uhr (Dreifachhalle, Sarnen)
  • Spiel 4 (ev.): Samstag, 25. Februar, 18:00 Uhr (Arti e Mestieri, Bellinzona)
  • Spiel 5 (ev.): Sonntag, 26. Februar, 20:00 Uhr (Dreifachhalle, Sarnen)