Den Quali-Sieg im Direktduell verspielt

Vojtech Kucera (Mitte) sorgt für Unruhe vor dem gegnerischen Tor (Foto: André Düsel)

 

Ad Astra Obwalden verliert am Sonntag auch das zweite Direktduell in dieser Saison gegen den UHC Thun. Immerhin: Tags zuvor gab es einen Heimsieg gegen Altendorf zu bejubeln.

 

(Luzerner Zeitung) Nach dem Patzer von Thun am Freitag beim Auswärtsspiel in Langenthal machte es Ad Astra am Samstag besser: Im Heimspiel gegen die Red Devils March-Höfe Altendorf konnten die Obwaldner einen 7:4-Sieg und damit drei weitere Punkte bejubeln. Somit reiste die Equipe um Spielertrainer Jakob Arvidsson am Sonntag als Leader über den Brünig.

Dass Thun auswärts kein einfaches Pflaster ist, war Ad Astra bewusst. Nur zu oft zogen die Obwaldner in der MUR-Halle auf dem ungeliebten Parkettboden in der Vergangenheit den Kürzeren. Und es war auch diesmal so, obwohl mit einem Sieg der vorzeitige Qualifikations-Sieg gewunken hätte. Doch der Konjunktiv bringt im Sport wenig.

Das Stardrittel aus Sicht der Obwaldner gehört zur Kategorie «zum Vergessen»: 5:1 führten die Thuner nach 20 Minuten, und das nicht unverdient. «Thun war physisch vom ersten Bully an präsenter als wir. Wir haben besonders zu Beginn viele Zweikämpfe verloren und ihnen damit Chance um Chance zugestanden», analysierte Verteidiger Marcel Kramelhofer. Die Konsequenz: Thun führte bereits nach etwas mehr als zehn Minuten mit drei Längen Vorsprung. Diese Führung bauten die Berner Oberländer in der Folge konstant aus. 9:1 stand es nach 40 Minuten, der Mist war somit schon früh geführt. Für Ad Astra ging es im Schlussdrittel nur noch um Schadensbegrenzung.

 

Die Tabellenführung verspielt

«Die frühe Führung spielte den Thunern sicher in die Karten», meinte Kramelhofer nach Spielschluss. Auf eine richtige Reaktion der Gäste wartete man über die gesamte Spielzeit vergebens. «Wir haben den Tritt heute über die gesamten 60 Minuten gesehen nie richtig gefunden. Ihre körperbetonte Spielweise bereitete uns Mühe, wir kamen zu selten zu guten Torchancen. Unter dem Strich müssen wir klar zugestehen, dass Thun heute besser war und den Sieg verdient hat», gab Kramelhofer ehrlich zu. Auch die Obwaldner Schweden-Linie um Ligatopskorer Isak Stöckel blieb für einmal blass und wurde von der Tschechen-Fraktion der Thuner klar augestochen. Somit mussten die Obwaldner mit leeren Händen die Rückreise über den Brünig antreten und die Tabellenführung beim Kontrahenten in Thun lassen.

 

Drei erdauerte Punkte gegen Altendorf

Am Samstagabend in der gut gefüllten Dreifachhalle war die Welt in Sarnen noch in Ordnung. Die unbequemen Gäste aus Altendorf konnten in Schach gehalten werden, die drei Punkte blieben in der Zentralschweiz. Auch wenn das Spiel im Schlussdrittel aus Sicht von Ad Astra noch einmal unnötig spannend wurde. «Wir hatten etwas Mühe, unsere spielerische Überlegenheit in Zählbares umzumünzen», hielt Ad Astra-Schlussmann Mario Britschgi fest. Dies lag nicht zuletzt daran, dass nebst ihm auch sein Gegenüber Sven Kistler einen starken Tag einzog und sein Team lange im Spiel hielt. Schlussendlich sorgten zwei «Empty Netter» des Schweden Fredrik Edholm für die Entscheidung, als die Märchler mit sechs Feldspielern und ohne Torhüter den Ausgleich suchten.

Der 16-jährige Janik Kürschenr (am Ball) kam im Heimspiel gegen Altendorf zu seinem NLB-Debüt (Foto: André Düsel)

 

Nach der Doppelrunde vom vergangenen Wochenende bleibt noch die 22. und letzte Qualifikationsrunde zu spielen. In dieser trifft Ad Astra auswärts auf den UHC Grünenmatt (Sonntag, 29. Januar). Nur mit einem Sieg und einem gleichzeitigen Patzer von Thun gegen Fribourg ist der Sprung auf die Tabellenspitze noch möglich. So oder so: Die Ausgangslage vor den Anfang Februar beginnenden Playoffs ist gut aus Sicht der Obwaldner.

 

Ad Astra Obwalden – Red Devils March-Höfe Altendorf 7:4 (1:1, 4:1, 2:2)

Dreifachhalle, Sarnen. 283 Zuschauer. SR Friemel/Hasselberg.

Tore: 16. Stöckel (Edholm) 1:0. 18. Franzen (Fässler) 1:1. 25. B. von Wyl (C. von Wyl) 2:1. 18. Arvidsson (Stöckel) 3:1. 34. Stöckel (Edholm) 4:1. 35. Franzen (Winteler) 4:2. 39. Eberhardt (Kucera) 5:2. 51. Franzen (Winteler) 5:3. 57. Liikka (Piittisjärvi) 5:4. 58:31 Edholm (Britschgi) 6:4 (ins leere Tor). 59:31 Edholm (B. von Wyl) 7:4 (ins leere Tor).

Strafen: Keine.

Ad Astra: Britschgi; Lingg, Muff; Schwab, Kramelhofer; Mischa Furrer, Gino Durrer; Stöckel, Arvidsson, Edholm; B. von Wyl, Markus Furrer, C. von Wyl; Eberhardt, Egli, Kucera; Kürschner.

Altendorf: Kistler; M. Fässler, Bisig, Züger, Cortinovis, Mächler, Diethelm, Kolari, D. Fässler, Diethelm; Wittenwiler, Widmer, Bargetzi, Zellweger, Franzen, Brunner, Hindermann, Piittisjärvi, Liikka, Winteler.

Bemerkungen: NLB-Debüt von Janik Kürschner.

 

UHC Thun – Ad Astra Obwalden 10:2 (5:1, 4:0, 1:1)

MUR, Thun. 214 Zuschauer. SR Anderegg/Röder.

Tore: 07:04 Schwendimann (Kopecky) 1:0. 07:59 Kopecky 2:0. 11. Graber (Zbinden) 3:0. 14. Stöckel (Arvidsson) 3:1. 17. Zbinden (Graber) 4:1. 18. Bärtschi (Zbinden) 5:1. 21. Zimmermann (Baumann) 6:1. 35. Wiedmer (Papousek) 7:1. 38. Wiedmer (Graber/Ausschluss Muff) 8:1. 39:25. Bolliger (Kopecky) 9:1. 50. Kopecky (Bolliger). 57. Edholm (Stöckel) 10:2.

Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Thun. 2mal 2 Minuten gegen Ad Astra.

Thun: Aubert; Grunder, Remo Küenzi, Bärtschi, Jost, Dario Küenzi, Lehto, Zbinden, Ruch, Wöfli, Aebersold; Baumann, Moser, Kopecky, Bolliger, Bieri, Papousek, Wiedmer, Graber, Schwendimann, Zimmermann.

Ad Astra: Britschgi; Lingg, Muff; Kramelhofer, Barmettler, Egli, Gino Durrer; Stöckel, Arvidsson, Edholm; B. von Wyl, Markus Furrer, C. von Wyl; Eberhardt, Gianluca Durrer, Kucera.

Die Tabelle der Herren NLB nach 21 von 22 Qualifikations-Runden (Swiss Unihockey)