HII – Derby

Ihr kennt sicher alle den Begriff Derby? Das Wort wird ja gemeinhin verwendet, um ein sportliches Spiel von besonderem Interesse, meist zwischen Mannschaften aus der gleichen Region, zu beschreiben. Wisst ihr aber auch, wieso man einem Derby eigentlich Derby sagt? Dies wahrscheinlich nicht. Deshalb an dieser Stelle eine kurze Etymologie-Lektion:

Wir schreiben das Jahr 1780 im Süden Englands. Robin Hood streift durch die Wälder von Sherwood Forest, das Monster von Loch Ness schlüpft gerade aus seinem Ei und Boris Johnsons Föhnfrisur und der Brexit sind noch in weiter Ferne. Wir befinden uns in der Grafschaft Epsom. Okay, um ehrlich zu sein, handelt es sich nicht wirklich um eine Grafschaft, sondern vielmehr um ein kleines Kaff ca. 20 Kilometer südlich von London. Genau, wir sprechen von jenem London, wo sich Oliver Twist gerade versucht irgendwie mit dem Diebstahl von Nahrung über Wasser zu halten. Im Nachhinein wäre er eigentlich auch besser nach Norden in Richtung Nottingham aufgebrochen, dort hätte ihm sicher Robin Hood weitergeholfen. Wie dem auch sei, wir sind also in Epsom. Dort führt Edward Smith Stanley, der 12. Earl of – Achtung, jetzt kommt’s – Derby ein Pferderennen durch. Scheinbar handelt es sich um das erste Rennen dieser Art und wie es so ist, wenn jemand etwas zum ersten Mal durchführt, da bleibt namenstechnisch meistens etwas hängen. So auch in diesem Fall. Die Pferdrennen von Lord Stanley waren so hart umkämpft und so populär, dass sich der Begriff Derby für alle möglichen Pferderennen, und Duelle über den Pferderennsport hinaus, etabliert hat.

 

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Wieso schreibe ich aber jetzt nun eigentlich darüber? Nun ja, weil am letzten Samstag so etwas wie ein Derby in der Dreifachhalle in Sarnen stattgefunden hat. Und zwar standen wir dem ESV Eschenbach aus unserem Nachbarkanton Luzern gegenüber. Bei diesem Derby stand sogar noch ein wenig mehr auf dem Spiel, war es doch gleichzeitig auch so etwas wie der Spitzenkampf. Apropos Spitzenkampf. Wisst ihr eigentlich, woher dieser Begriff… Ach nee, das lassen wir jetzt sein 😉

Bei den Pferderennen in Epsom durften jeweils nur sogenannte Vollblüter antreten. Diese waren für ihr ausgesprochenes Temperament bekannt. Ähnlich ging es am Samstag zu und her: Es standen sich zwei Teams gegenüber, die beide diesen Sieg unbedingt wollten, entsprechend intensiv wurde die Partie geführt. Man kann sich dies in etwa so vorstellen, wie wenn der Jockey über die ganze Renndistanz von 2’423 Metern nonstop sein Pferd antreiben würde. So fühlte sich dies in etwa während rund 60 Minuten in der Dreifachturnhalle an. Man kann schliesslich auch Durchschnaufen, wenn man mit dem Siegerbier in der Hand unter der Dusche steht. Damit dies gelang, zeigten wir eine ziemlich konzentrierte Leistung über die ganzen drei Drittel und waren auch so halbwegs effizient. Robin Hood wäre sicher ein wenig Stolz auf uns gewesen. So ist es dann also gekommen, dass wir dieses Spiel gewonnen haben und nun, zwei Spieltage vor Saisonende, noch unser Saisonziel anpassen mussten, sind wir doch wiederum Spitzenreiter der Liga: Gruppensieg! 🏆

…dann wäre sicher auch Boris Johnsons Föhnfrisur Stolz auf uns!

 

 

 

Ad Astra Sarnen II – ESV Eschenbach 8:6 (3:3, 1:1, 4:2)

Dreifachhalle, Sarnen. 76 Zuschauer. SR Nievergelt/Beck.

Tore: 2. R. Christen (B. Haas) 1:0. 3. J. Camadini (M. Birrer) 1:1. 6. C. Ming (J. Camadini) 1:2. 10. M. Müller (P. Rüttimann) 1:3. 11. M. Schäli (G. Amstutz) 2:3. 19. R. Arregger (L. Abächerli) 3:3. 22. C. Bühlmann (D. Schwegler) 3:4. 33. B. Haas (R. Christen) 4:4. 44. B. von Rotz (D. Gnos) 5:4. 50. B. Haas (G. Hottiger) 6:4. 52. B. von Rotz (G. Amstutz) 7:4. 53. F. Blum (A. Kronenberg) 7:5. 54. R. Christen (B. Haas) 8:5. 57. F. Blum (C. Mathis) 8:6.

Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Sarnen. 3mal 2 Minuten gegen Eschenbach.

Sarnen: M. Bucheli; G. Hottiger, M. Schäli, R. Arregger, L. Abächerli, R. Durrer, J. Wintsch; G. Amstutz, D. Gnos, F. Barmettler; B. Haas, R. Christen, B. von Rotz, B. Huser, M. Odermatt, D. Schürmann, T. Lustenberger

Eschenbach: C. Ming, M. Müller, A. Kronenberg, F. Blum, Y. Buholzer, L. Kronenberg, C. Mathis, J. Camadini, D. Schwegler, M. Birrer, S. Rebsamen, A. Ziswiler, S. Anderhub, A. Camadini, J. Koller, T. Böbner, Y. Konzelmann, D. Michelotti, D. Keller, C. Bühlmann, P. Rüttimann

 

Es ist ein Tor!

Es ist ein Tor!