Zwei Matchbälle zum Aufstieg in die NLA  

Am kommenden Wochenende entscheidet sich, ob Ad Astra Sarnen den Aufstieg in die NLA schafft. Ein Sieg fehlt, um einer starken Saison die Krönung aufzusetzen.

 

„Das waren vom Verlauf her definitiv zwei verrückte Partien am vergangenen Wochenende. So etwas erlebt man nicht alle Tage“, blickt Ad Astra-Stürmer Markus Abegg zurück. „Unihockey ist halt nicht berechenbar und ein Spiel kann sehr schnell kippen. Genau das macht für mich den Reiz an dieser Sportart aus. Wäre das nicht so, würde ich wohl schon länger nicht mehr spielen.“ Während Abegg am Kippen der Partie am Samstag in Kloten wenig Freude gehabt haben dürfte – Ad Astra Sarnen verspielte gegen die Kloten-Dietlikon Jets in Spiel vier der Auf-/Abstiegsserie in den letzten fünf Minuten drei Tore Vorsprung und verlor die Partie in der regulären Spielzeit – freute er sich umso mehr ab dem Erfolg am Sonntag. Das Wochenend-Résumée des Sarner Teamseniors fällt darum unter dem Strich positiv aus: „Wir konnten am Sonntag auch das dritte Heimspiel der Serie für uns entscheiden und haben darum zwei Matchbälle, um den Aufstieg perfekt zu machen. Wie wir Spiel fünf nach einem Wechselbad der Gefühle noch einmal drehen und in der Verlängerung für uns entscheiden konnten, gibt uns mental definitiv viel Selbstbewusstsein. Die Jets werden am Samstag unter Druck sein, wir hingegen können befreit aufspielen.“

Markus Abegg streckt sich nach dem Ball (Foto: Simon Abächerli)

 

Mitglied der ersten Juniorenmannschaft und der ersten NLA-Mannschaft?

Er habe in seiner langen Karriere schon einige verrückte Spiele erlebt, „aber nie in einer so wichtigen Phase der Saison wie jetzt in den Aufstiegsspielen“, grübelt Abegg in seinen Erinnerungen. Diese gehen weit zurück: Nach der Gründung von Ad Astra Sarnen war Klein-Abegg Mitglied der ersten Juniorenmannschaft des Vereins. Bei Ad Astra durchlief der gebürtige Wiler sämtliche Juniorenstufen, ehe er als 14-jähriger Jungspund in der ersten Mannschaft debütierte, welche damals in der 1. Liga spielte. Einige Jahre spielte Abegg für das Fanionteam von Ad Astra, bis er als 22-Jähriger eine neue Herausforderung suchte und diese in Zürich beim NLA-Team GC Unihockey fand. „Mit Sarnen waren wir zuvor mehrmals knapp am Aufstieg in die NLB gescheitert. Persönlich war es damals für mich Zeit für einen Tapetenwechsel. Rückblickend war dies ein guter Entscheid“, blickt Abegg zurück. Seine Wanderjahre beendete der mittlerweile 35-Jährige erst nach dem Aufstieg seines Stammvereins in die NLB. „Nach dem Abschluss des Studiums war der Moment für die Rückkehr in die Heimat gekommen. Ein Entscheid, welchen ich nie bereut habe“, so Abegg.

 

Toreschiessen als Hauptaufgabe

In seiner mittlerweile siebten Saison zurück in Sarnen hat Abegg öfter eingenetzt als je zuvor: Noch ein Treffer fehlt dem Flügelstürmer, um erstmals die Marke von 30 Toren pro Saison zu knacken. „Meine grosse Stärke ist der Schuss. Mit Toren kann ich dem Team am meisten helfen, Toreschiessen ist meine Hauptaufgabe. Darum schaue ich schon auch auf meine eigenen Skorerwerte“, gibt Abegg zu. Schaut man rein auf die Zahlen, konnte der Architekt seinem Team vor allem in den Playoffs sehr gut helfen. Schon zehn Tore gelangen ihm in den drei Playoff-Runden, drei davon gegen Kloten. „Für den Erfolg des Teams braucht es aber mehr als nur Tore, das haben wir am vergangenen Wochenende gut gesehen“, weiss Abegg. „Schlussendlich zählt der Erfolg des Teams. In einer Phase wie jetzt noch viel mehr als sonst.“

Markus Abegg hat das Tor der Klotener im Visier (Foto: André Düsel)

Für das Prädikat „erfolgreich“ fehlt der Saison von Abegg und seinen Teamkollegen noch ein Sieg. „Wir haben die vielleicht einmalige Chance Historisches zu schaffen und mit Ad Astra erstmals in der Vereinsgeschichte in die NLA aufzusteigen. Diese Gelegenheit lassen wir uns nicht mehr nehmen“, ist Abegg überzeugt. Es wäre die vorläufige Krönung einer langen Karriere von Abegg. Ob er diese fortführt, lässt der Jung-Familienvater offen: „Dieser Entscheid ist noch nicht reif und ich muss ihn ja auch nicht jetzt treffen. Erst mal spielen wir diese Saison fertig, alles Weitere hat Zeit.“ Abeggs Funkeln in den Augen ist zu entnehmen, dass er förmlich auf das Wochenende brennt:“Am Samstag werden zahlreiche Fans aus Obwalden in rot-schwarz in der Halle sein. Das wird ein Heimspiel in Kloten. Nicht auszumalen was passiert, wenn uns der vierte Sieg gelingt. Das will ich und will das ganze Team erleben, dafür werden wir uns zerreissen.“

Mit der Unterstützung vieler Fans aus Obwalden will Ad Astra am Samstag den Sack zu machen (Foto: Simon Abächerli)

 

Hinweise:

  • Das Spiel am Samstag wird kostenlos im Livestream übertragen auf swissunihockey.tv
  • Der Ad Astra-Fanclub organisiert am Samstag die Reise nach Kloten:
    • Treffpunkt:
      • 17:45 Uhr bei der Dreifachhalle Sarnen
      • 18:00 Uhr bei der Brauerei Eichhof in Luzern
    • Kosten pro Person: CHF 20 
    • Anmeldungen nimmt Michael Küchler gerne entgegen (2 Fancars sind bereits voll, im dritten sind noch ein paar wenige Plätze vorhanden):
  • Sollte es zu einem Entscheidungsspiel am Sonntag in Sarnen kommen, wird aufgrund des grossen Zuschauerinteresses empfohlen rechtzeitig in der Halle zu erscheinen.

 

Überblick Auf-/Abstiegsspiele NLB/NLA (best-of-seven Modus):

Ad Astra Sarnen – Kloten Dietlikon Jets 3:2

  • Spiel 1: Ad Astra – Jets 8:3 (1:1, 1:0, 6:2)
  • Spiel 2: Ad Astra – Jets 8:5 (1:1, 3:2, 4:2)
  • Spiel 3: Jets – Ad Astra 4:3 (1:2, 3:0, 0:1)
  • Spiel 4: Jets – Ad Astra 7:6 (1:4, 2:2, 4:0)
  • Spiel 5: Ad Astra – Jets 8:7 n.V. (2:0, 3:2, 2:5, 1:0)
  • Spiel 6: Jets – Ad Astra | Samstag, 13.04.2019 (20:00 Uhr)
  • ev. Spiel 7: Ad Astra – Jets | Sonntag, 14.04.2019 (17:00 Uhr)

 

Unihockey Basel Regio – UHC Thun 3:2

  • Spiel 1: Basel – Thun 6:5 (2:1, 1:4, 3:0)
  • Spiel 2: Thun – Basel 8:5 (3:2, 1:2, 4:1)
  • Spiel 3: Basel – Thun 8:4 (5:1, 0:1, 3:2)
  • Spiel 4: Thun – Basel 8:6 (3:1, 3:2, 2:3)
  • Spiel 5: Basel – Thun 2:1 (0:1, 1:0, 1:0)
  • Spiel 6: Thun – Basel | Samstag, 13.04.2019 (19:00 Uhr)
  • ev. Spiel 7: Basel – Thun | Sonntag, 14.04.2019 (17:00 Uhr)