Herren: Ein starkes Drittel reicht nicht zu weiteren Punkten für Sarnen

Ad Astra Sarnen verliert das Zentralschweizer-Derby auswärts gegen Zug United mit 12:10. Zwei schwache und ein starkes Drittel reichen nicht aus für weitere Punkte für die Obwaldner. Zug dagegen kann dank dem Sieg die rote Laterne der NLB abgeben.

Knapp zwölf Minuten waren gespielt und der Sarner Torhüter Bucheli musste bereits zum vierten Mal hinter sich greifen. Das Sarner Trainergespann um Rybka und Giesser versuchte daraufhin mit einem Time-out und einem Torhüterwechsel ihre Mannen zu wecken. Wenig später gelang Roman Schöni in Überzahl der erste Treffer für die Obwaldner. Ein Weckruf war dies allerdings nicht für die Rot-schwarzen. Gleich mit einem 5:1-Vorsprung konnte das Tabellenschlusslicht aus Zug den Gang in die erste Pause antreten.

 

40 schwache Minuten

Wer auf eine Reaktion von Ad Astra auf diesen deutlichen Rückstand gehofft hatte, wurde auch im zweiten Drittel enttäuscht. Nach zwei Dritteln stand es gar 9:2 für Zug United, welche die Fehler der Sarner kaltblütig auszunutzen wussten. Für die Obwaldner hingegen zeichnete sich eine Kanterniederlage ab. „Im Unihockey ist vieles möglich. In meiner Karriere habe ich schon viele verrückte Aufholjagden erlebt. Dies versuchte ich in der zweiten Pause meinen Spielern mitzugeben, um sie noch einmal anzustacheln“, meinte der tschechische Coach Sarnens zu seiner Pausenansprache.

 

Aufholjagd im Schlussdrittel

Rybkas Worte schienen die Sarner aufzuwecken. Der dritte Treffer für die Obwaldner durch Ming in der 43. Minute löste einen Ruck im Team aus. Plötzlich spielte Ad Astra mit Überzeugung und Druck nach vorne und drängte Zug in die Defensive. Die Bemühungen der Sarner trugen denn auch in regelmässigen Abständen Früchte. So stand es fünf Minuten vor Schluss nach dem Tor des Sarner Aggressivleaders Amstutz plötzlich nur noch 10:8. Als Salminen dann in der 57. Minute zum 11:8 für Zug einnetzte, schien der Mist endgültig geführt. Doch Ad Astra versuchte noch einmal alles und kam 45 Sekunden vor Schluss bis auf ein Tor heran. Zu mehr reichte am Ende die Zeit jedoch nicht mehr. Mit einem Treffer ins leere Tor brachten die Zuger den Vorsprung über die Zeit und die drei Punkte ins Trockene.

 

Zu spät erwacht

„Es ist mir ein Rätsel, weshalb wir heute zwei Drittel lang so schlecht gespielt haben. Zug war uns lange einen Schritt voraus und hat in den ersten vierzig Minuten praktisch alle Zweikämpfe gewonnen“, meinte Rybka nach dem Spiel. „Zufrieden bin ich jedoch mit der Reaktion meiner Spieler im letzten Drittel. Sie haben alles versucht und den Kopf trotz dem hohen Rückstand nie in den Sand gesteckt. Die sieben Tore Rückstand erwiesen sich dann am Ende aber als zu grosse Hypothek.“

 

Harter Kampf um die Playoff-Plätze

Dass Sarnen einem Rückstand hinterherrennen musste, war nicht zum ersten Mal in dieser Saison der Fall. Schon mehrere Spiele konnten die Obwaldner in den bisherigen elf Spielen nach einem Rückstand noch drehen. „Immer kann das jedoch nicht gut gehen. Wir müssen unbedingt konstanter werden. Zu oft haben wir in unseren Spielen schlechte Phasen, in welchen wir mehrere Gegentore kassieren. So machen wir uns das Leben selbst schwer“, so Rybkas Kommentar zum bisherigen Saisonverlauf. „Die Tabellenführung nach dem Sieg gegen Olten war eine schöne Momentaufnahme für uns. Mehr aber nicht. Wir sind jetzt zwar mit 20 Punkten gut im Rennen, der Kampf um die Playoffs wird jedoch hart bis zum Ende. Dessen sind wir uns bewusst“, liess der Tscheche nach Spielschluss verlauten. Nächster Gegner der momentan viertplatzierten Sarner ist nach der zweiwöchigen WM-Pause der UHC Sarganserland. Bleibt zu hoffen, dass Ad Astra dann nicht 40 Minuten benötigt, um ins Spiel zu finden.

 

Zug United – Ad Astra Sarnen 12:10 (5:1, 4:1, 3:8)

Stadthalle Herti, Zug. 289 Zuschauer. SR Kaiser/Schoch.

Tore: 1. Müller 1:0. 5. Fiechter (Suter) 2:0. 10. Poletti (Suter/Ausschluss Sarnen) 3:0. 12. Meier (Poletti) 4:0. 14. R. Schöni (Ming/Ausschluss Zug) 4:1. 18. Suter (Poletti) 5:1. 29. Björn Strebel (Poletti) 6:1. 32. Lechmann (Müller) 7:1. 33. R. Schöni (Abegg) 7:2. 36. Suter (Poletti) 8:2. 37. Limacher (Uhr) 9:2. 43. Ming (Amstutz) 9:3. 46. Amstutz (Kronenberg) 9:4. 46. Poletti (Suter) 10:4. 48. Zurmühle (Abegg) 10:5. 50. R. Schöni 10:6 (Penalty). 54. Ming (R. Schöni/Ausschluss Zug) 10:7. 55. Amstutz (Ming) 10:8. 57. Salminen 11:8. 58. Ming (Kainulainen/Ausschluss Zug) 11:9. 60. (59:25) Ming (Amstutz) 11:10 (Sarnen ohne Torhüter). 60. (59:39) Suter 12:10 (Sarnen ohne Torhüter).

Strafen: 5mal 2 Minuten, 1mal 10 Minuten (Müller) gegen Zug United. 3mal 2 Minuten gegen Ad Astra Sarnen.

Zug United: Parathazham; Suter, Bützer, Schuler, Müller, Fiechter, Trinkler, Strebel, Limacher, Keltanen, Furger, Poletti, Meier, Grüter, Salminen, Uhr, Lechmann, Stutzer.

Ad Astra Sarnen: Bucheli (ab 12. Britschgi); Höltschi, Berchtold, Läubli, J. von Wyl, Beroggi, Kainulainen, R. Schöni, M. Schöni, Abegg, von Rotz, Zurmühle, Haas, Ming, Amstutz, Kronenberg.

Bemerkungen: Ad Astra Sarnen ohne Durrer, Reber und Küchler (alle Ersatz). 12. Time-Out Ad Astra Sarnen. 54. Time-Out Zug United. Suter (Zug United) und Ming (Ad Astra Sarnen) als beste Spieler ausgezeichnet.