Sjöstedt: „Wir glauben an unsere Stärken“

Ad Astra Sarnen hat die Vorrunde in Tuchfühlung mit der 1.-Liga-Spitze abgeschlossen. Der Aufstieg ist für den Trainer Jörgen Sjöstedt noch kein Thema.

Nach neun Spielen hat Ihr Team 16 Punkte auf dem Konto. Damit haben Sie bereits mehr Zähler als in der ganzen letzten Saison (14). Sind Sie überrascht ob dieser Steigerung?
Jörgen Sjöstedt:
Nein. Bereits im Vorjahr haben wir gut mitgespielt, jedoch viele Partien knapp verloren. Diesbezüglich haben wir grosse Fortschritte erzielt. Wir haben heuer die engen Spiele meist zu unseren Gunsten entschieden.

Orten Sie die Fortschritte in erster Linie im mentalen Bereich?
Sjöstedt:
Nicht zwingend. Taktik, Technik und Mentales gehören für mich zusammen. Wir haben gelernt, in hektischen Phasen cool zu bleiben. Hierzu waren Anpassungen im technisch-taktischen Bereich zwingend nötig: Wir spielen immer einen schnellen ersten Pass, gehen bei Führung kein hohes Risiko ein und der Center sichert defensiv gegen Konter ab. Zurzeit verfügen wir über das nötige Selbstvertrauen und glauben an unsere Stärken.

Dennoch – im bisherigen Saisonverlauf konnte Ad Astra noch nie zwei Partien in Folge gewinnen…
Sjöstedt:
… aber wir haben auch noch nie zweimal in Folge verloren. Ich messe diesem Umstand keine all zu grosse Bedeutung bei, zumal die Liga in diesem Jahr extrem ausgeglichen ist.

Sie haben als einziges Team den Leader Zofingen geschlagen, andererseits gegen das Schlusslicht Bremgarten verloren. Wie erklären Sie sich diese Leistungsunterschiede?
Sjöstedt:
Gegen Zofingen haben wir in der Defensive stark gespielt und uns damit den Sieg verdient. In der Partie gegen Bremgarten waren wir naiv und haben völlig unnötig Punkte liegen lassen. Entscheidend für mich ist, dass wir aus Niederlagen wie eben gegen Bremgarten die richtigen Lehren gezogen und im nächsten Spiel sofort eine Reaktion gezeigt haben.

Hätten Sie gegen Bremgarten gewonnen, wäre Ad Astra nach der Vorrunde auf einem Aufstiegs-Playoff-Rang.
Sjöstedt:
Mathematisch ja, praktisch mache ich mir zum Thema Aufstieg jedoch keine Gedanken. Zofingen, Konolfingen und Fribourg sind klar stärker als wir. Diese drei Teams werden meiner Meinung nach die beiden Plätze über dem Strich unter sich ausmachen. Der Aufstieg ist für uns in dieser Saison kein Thema.

Das ursprünglich formulierte Saisonziel lautet: Besser sein als im letzten Jahr. Das haben Sie in Bezug auf die Punkte bereits erreicht. Müssen Sie das Ziel nun anpassen?
Sjöstedt:
Nein, wir beziehen uns nicht einzig auf Punkte und Platzierung. Wir wollen uns auch in taktischen und mentalen Belangen verbessern und arbeiten diesbezüglich stark mit Handlungszielen. Zudem wollen wir auch gegen alle Teams, gegen die wir im Vorjahr verloren haben, gewinnen. Fribourg zum Beispiel haben wir noch nie bezwungen.

Nach fünf Jahren kehrte Ad Astra in diesem Herbst in die Dreifachhalle zurück. Die Rückkehr ist mit zwei Niederlagen (Bremgarten und Fribourg) jedoch misslungen. Woran liegt das?
Sjöstedt:
Der Faktor Dreifachhalle spielte bei den Niederlagen meiner Meinung nach keine Rolle. Durch die Rückkehr in die Dreifachhalle hat sich unsere Situation massiv verbessert. Wir haben viel bessere Trainingszeiten, die Organisation um die Spiele ist professioneller geworden, und es macht Spass vor so vielen Zuschauern zu spielen. Immer in der gleichen Halle spielen und trainieren ist perfekt.