Die Aufstiegsspiele zur NLA warten

Ad Astra Sarnen dreht die Halbfinalserie gegen Floorball Thurgau mit zwei Siegen und zieht in die Aufstiegsspiele zur NLA ein. Dort wartet wie vor zwei Jahren der UHC Thun als Gegner.

 

49 Minuten waren gespielt, als der schon fast sicher geglaubte Sieg im Entscheidungsspiel für Ad Astra Sarnen noch einmal ins Wanken geriet. Thurgaus Lette Rajeckis sass nach einem kleinen verbalen Aussetzer gegenüber dem Schiedsrichter auf der Strafbank, was das Heimteam jedoch nicht davon abhielt, in Unterzahl das 3:5 zu erzielen. Die Hoffnung der Thurgauer war jedoch von kurzer Dauer: Nur eine Minute später traf Abegg zur erneuten Dreitore-Führung für die Sarner. Diese Hypothek erwies sich für die Mostinder als zu gross, die Obwaldner liessen bis zur Schlusssirene nichts mehr anbrennen und brachten den dritten Sieg schlussendlich souverän ins Trockene. «Wie schon gestern haben wir heute als Kollektiv mit einer kämpferisch einwandfreien Leistung überzeugt und uns den Sieg verdient», meinte Sarnens Matchwinner Lauri Liikanen in Feierlaune. Der 26-jährige Finne hatte sehr grossen Anteil am Erfolg der Obwaldner, steuerte er doch gleich deren vier Tore und zwei Assists zum Sieg bei. «Unsere Linie hat heute sehr gut funktioniert, wir haben sehr clever mit dem Ball gespielt und den Gegner laufen lassen. Dies gab mir in der Offensive gute Abschlusspositionen, die ich heute zu nutzen wusste», meinte Liikanen auf seine Skorerwerte angesprochen.

Otto Moilanen gibt seinen Jungs Anweisungen (Foto: Peter Reber)

 

Drei Mal optimal ins Drittel gestartet

Bereits der Auftakt in dieses Entscheidungsspiel der Halbfinalserie gelang Ad Astra optimal. Mit einem Doppelschlag gingen die Gäste früh mit 0:2 in Führung. Beide Tore fielen nach einem Freischlag. Thurgau kam zwar kurz vor der Pause dank einem platzierten Schuss aus spitzem Winkel durch Wattinger auf 1:2 heran. Mit einem weiteren Blitzstart ins Drittel legte Sarnen dank Abegg wieder auf zwei Tore vor, ehe Liikanen wenig später gar auf 1:4 erhöhte. Diesen Treffer beantwortete Rajeckis nach einer Thurgauer Druckphase umgehend mit dem 2:4. Näher als auf zwei Tore liess Ad Astra die Ostschweizer an diesem Abend jedoch nicht mehr herankommen, unter anderem auch weil das erste Tor im Schlussdrittel wiederum ein Sarner erzielte. «Einerseits spielten wir sehr diszipliniert in der Verteidigung, andererseits konnten wir uns auch heute wieder auf einen extrem starken Torhüter verlassen», wand Liikanen Teamkollege Mario Britschgi ein Kränzchen. Schon in den vorherigen vier Spielen der Serie überzeugte Britschgi durchwegs mit starken Leistungen. «Mario hat sein Gegenüber im Tor der Thurgauer ganz klar ausgestochen, er war einer unserer Pluspunkte in dieser Serie», analysierte Liikanen. Ein weiterer Pluspunkt für Sarnen in den Halbfinals waren die Specialteams. Thurgau erzielte in den fünf Spielen kein einziges Tor in Überzahl, Sarnen hingegen deren vier, wobei sie auch mehr Überzahlgelegenheiten hatten.

 

Die Wende in der Serie erkämpft

Nach der klaren Niederlage in Spiel drei am Donnerstag war am Wochenende diese heftige Reaktion der Sarner an diesem Wochenende nicht unbedingt vorhersehbar. «Wir wussten selbst, dass unsere Leistung am Donnerstag ungenügend war», ist sich Liikanen bewusst. Mit der Wut im Bauch kämpfte sich Ad Astra am Samstag in die Serie zurück und entfachte dank einer kämpferisch einwandfreien Leistung auch auf der Tribüne wieder das Feuer. «Unsere Fans waren an diesem Wochenende definitiv ein wichtiger Faktor. Die Stimmung in der Halle war sowohl am Samstag als auch am Sonntag unglaublich und hat uns förmlich angetrieben», meinte Liikanen begeistert. Der Lohn für die zwei Siege lässt sich aus Sicht der Sarner sehen: Zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte erreichen die Obwaldner die Aufstiegsspiele zur NLA und klopfen somit wieder an die Tür zur höchsten Liga. Und wie schon vor zwei Jahren heisst der Gegner auch dieses Jahr UHC Thun. Ein gutes Omen?

 

Floorball Thurgau – Ad Astra Sarnen 4:8 (1:2, 1:2, 2:4)

Paul Reinhart Halle, Weinfelden. 423 Zuschauer. SR Schmocker/Geissbühler.

Tore: 5. Pass (Liikanen) 0:1. 6. R. Schöni (Berchtold) 0:2. 17. Wattinger (Rubi) 1:2. 22. Abegg 1:3. 27. Liikanen 1:4. 28. Rajeckis (Gröbli) 2:4 42. Liikanen (Pass) 2:5. 49. Forsmark (Conrad/Ausschluss Rajeckis!) 3:5. 50. Abegg (Liikanen) 3:6. 52. Rajeckis (Königshofer) 4:6. 56. Liikanen (Abegg/Ausschluss Königshofer) 4:7. 60. Liikanen 4:8 (ins leere Tor).

Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Thurgau. 1mal 2 Minuten gegen Sarnen.

Sarnen: Britschgi; Läubli, Berchtold; B. von Wyl, Pass; Höltschi, J. von Wyl; R. Schöni, Zurmühle, Eronen; Abegg, Markström, Liikanen; Ming, M. Schöni, Haas; C. von Wyl.

Thurgau: Y. Altwegg; Strandljung, Beerli, Forsmark, Ausderau, Conrad, Huber; Königshofer, Gröbli, Rajeckis, L. Altwegg, Rubi, Wattinger, Lienert, Pfister, Heitmann.

Bemerkungen: Sarnen ohne Amrein, Dubacher und Amstutz (alle Ersatz) sowie Boschung (U18). 56. Timeout Thurgau, anschliessend mehrheitlich ohne Torhüter und mit 6. Feldspieler. Gröbli (Thurgau) und Liikanen (Sarnen) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

Hinweis: Die Spieldaten der Aufstiegsspiele gegen den UHC Thun werden sobald bekannt auf der Website kommuniziert.