Moilanen: «Jetzt geht es erst richtig los»

Für das Herren NLB-Team von Ad Astra Sarnen beginnen am Wochenende die Playoffs. Im Interview zieht Otto Moilanen eine Bilanz zur Qualifikation und blickt voraus auf die Playoff-Viertelfinals.

 

Ad Astra Sarnen hat die Qualifikation auf dem dritten Rang abgeschlossen. Wurden damit die Ziele der ersten Saisonphase erreicht?

Otto Moilanen (OM): Nach dem letzten Quali-Spiel am vergangenen Sonntag haben mein Assistenztrainer Philippe Giesser und ich bemerkt, dass wir gar nie ein konkretes rangmässiges Ziel für die Qualifikation gesetzt haben. Die ganze Mannschaft hat sich aber zum Ziel gesetzt, die Aufstiegsspiele zu erreichen. Folglich müsste ein Rang in den Top zwei der NLB auch in der Qualifikation das Ziel sein. Dies haben wir nicht erreicht, darum kann ich nicht ganz zufrieden sein. Um Bilanz zu ziehen ist es jetzt aber zu früh, denn mit dem Start der Playoffs geht die Saison erst so richtig los. Was bisher war, zählt jetzt nicht mehr.

 

Wie zufrieden bist du mit der Entwicklung deines Teams, unabhängig von irgendwelchen Resultaten oder Rangierungen?

OM: Positiv ist sicherlich, dass einige jüngere Spieler in dieser Saison gereift sind und wichtige Rollen einnehmen konnten. Zudem konnten wir einige talentierte Junioren näher an die erste Mannschaft heranführen. Für die Zukunft des Vereins ist dies sehr wichtig. Auch mit der Entwicklung unseres Spiels bin ich zufrieden. In fast allen Spielen gegen NLB-Teams waren wir die Mannschaft mit mehr Ballbesitz, welche das Spiel gemacht hat. Das liegt uns grundsätzlich und entspricht unseren Qualitäten. Unser Spiel ohne Ball gefällt mir mittlerweile ebenfalls gut, mit unserem Pressing gewinnen wir viele Bälle. Hier haben wir die grössten Fortschritte gemacht. Zu bemängeln gilt es jedoch die Konstanz. Wir mussten gelegentlich wieder kleinere Rückschläge hinnehmen. Ausserdem hat es noch kaum einmal ein Spiel gegeben, in welchem alle drei Linien von uns auf ihrem Top-Niveau gespielt haben. Ich bin überzeugt: Wenn wir unsere Leistung am Tag X abrufen können, sind wir zu vielem fähig.

Otto Moilanen freut sich auf die Playoffs (Foto: Claudio Reber)

Otto Moilanen freut sich auf die Playoffs (Foto: Claudio Reber)

 

Einen solchen kleinen Rückschlag musstet ihr am vergangenen Wochenende mit der Niederlage gegen Langenthal hinnehmen. Wie sehr ärgert es dich, dass dadurch Floorball Thurgau nach der vorletzten Qualifikations-Runde dein Team wieder von Platz zwei verdrängt hat?

OM: Vor dem letzten Wochenende haben wir uns klar sechs Punkte zum Ziel gesetzt, was gleichbedeutend mit der Sicherung von Rang zwei gewesen wäre. Gegen ULA mussten wir uns jedoch knapp geschlagen geben (zum Spielbericht der letzten beiden Quali-Runden). Wenn ich aber auf die Teams auf den Rängen sechs bis acht schaue, bin ich der Meinung, dass es gar nicht so eine grosse Rolle spielt, ob wir nun die Qualifikation auf Rang zwei oder drei abgeschlossen haben. Ich schätze Verbano Gordola, unseren Gegner in den Viertelfinals, etwa ähnlich stark ein wie Sarganserland oder Davos. Insofern ärgert es mich nicht mehr wirklich, dass uns Thurgau am Wochenende in der Tabelle nochmals überholt hat.

 

Du hast es angesprochen, Ad Astra trifft in den Playoff-Viertelfinals, welche im best-of-5 Modus ausgetragen werden, auf Regazzi Verbano Gordola. Ein Gegner, welcher deinem Team liegt?

OM: Wir konnten zwar in den zwei Qualifikations-Spielen gegen Gordola das Punktemaximum einfahren. Allerdings dürfen wir uns davon nicht täuschen lassen. Die Spiele waren umkämpft und hätten auch auf die andere Seite kippen können. Ob uns nun Gordola vom Spielstil her als Gegner liegt, finde ich schwierig zu beurteilen. Auf jeden Fall wissen wir, was uns erwarten wird. Die Tessiner leben in erster Linie von ihren ausländischen Verstärkungsspielern und von ihren Konterangriffen. Diese Waffen müssen wir neutralisieren, dann kommt es gut.

Moilanen will in den Playoffs an den gewohnten Routinen festhalten (Foto: Simon Abächerli)

Moilanen will in den Playoffs an den gewohnten Routinen festhalten (Foto: Simon Abächerli)

 

Läuft die Vorbereitung auf die Spiele in der Playoff-Zeit anders ab als in der Qualifikation?

OM: Nein, nicht wirklich. Es gab schon während der Qualifikation intensive Phasen, in welcher wir die hohe Belastung der Playoff-Zeit aufgrund von vielen Spielen in kurzer Zeit simulieren konnten. In den Playoffs werden wir nicht von unseren gewohnten Routinen abweichen. Schlussendlich schauen wir auch in den Playoffs nur von Spiel zu Spiel. Und selbstverständlich ist unser Ziel, immer das nächste Spiel zu gewinnen. Am Ende werden wir automatisch sehen, wohin uns dies bringen wird.

 

Hast du die Aufstellung für die erste Partie am Samstag schon im Kopf oder gibt es noch mehrere Fragezeichen?

OM: Seit dem Jahreswechsel haben wir mehr oder weniger mit den gleichen Formationen gespielt. Ich denke, dass wir die richtigen Linien-Konstellationen gefunden haben und drei ausgeglichene Blöcke aufs Feld schicken können. Jede Linie hat ihre eigene Spielidee, angepasst auf die jeweiligen Spieler. Diese Vielseitigkeit erachte ich als Stärke von uns. Ausserdem ist die Breite in unserem Kader sicher etwas, was uns auszeichnet und in meinen Augen ein Vorteil ist gegenüber Gordola, welches mehrheitlich mit zwei Linien agiert. Besonders in Doppelrunden müssen wir dies zu unseren Gunsten zu nutzen wissen. Generell erwarte ich, dass wir von der Physis her Gordola überlegen sind. Dies müssen wir ausnützen, indem wir dem Spiel den Stempel aufdrücken und das Tempo bestimmen. Unter dem Strich bin ich überzeugt davon, dass wir mit unserer Leistung entscheiden werden, wer diese Serie für sich entscheiden wird.