Verhaltener Start ins neue Jahr

Beide Spiele der Doppelrunde werden in der Verlängerung entschieden: Am Samstag verliert Ad Astra Sarnen das Auswärtsspiel gegen Floorball Fribourg mit 5:6 n.V., am Sonntag zwingen sie dafür Ticino Unihockey mit 10:9 n.V. in die Knie.

 

Eine würdige Kulisse umrahmte den Auftakt in das Jahr 2018 für die NLB-Teams von Floorball Fribourg und Ad Astra Sarnen. Über 300 Zuschauer sorgten für Stimmung in der altehrwürdigen freiburgischen Ste. Croix Halle. Den besseren Start in die Begegnung erwischte das Heimteam. Bereits in der dritten Minute eröffnete Köstinger das Skore mit einem platzierten Weitschuss zum 1:0 für Fribourg. In der Folge entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, zunächst mit leichten Vorteilen für die Üechtländer. «Es dauerte eine Weile, bis wir richtig im Spiel angekommen waren», bestätigte Cornel von Wyl. Er selbst war dann in der 13. Minute für den Ausgleich besorgt, als er einem Verteidiger von Fribourg den Ball abluchste und trocken in die weite Ecke abschloss. Diese Führung hielt jedoch nicht lange Bestand, denn bereits eine Minute später zappelte der Ball erneut im Netz hinter dem Sarner Schlussmann Britschgi. Ad Astra hatte darauf eine Antwort bereit: Nach einer Freischlag-Variante traf Markström per Direktschuss in der 18. Minute zum 2:2 Ausgleich.

 

Hin- und her im Mitteldrittel

Im Mittelabschnitt war es Cornel von Wyl, welcher mit seinem zweiten Treffer die Gäste erstmals in Führung bringen konnte (23.). Die erste Strafe des Spiels fassten danach die Sarner. Das Powerplay liess das Heimteam aber ungenutzt verstreichen, die Boxplay-Formationen von Ad Astra liessen keine gefährlichen Abschlüsse zu. Der erneute Ausgleich liess dennoch nicht lange auf sich warten, Kaeser traf mit einem trockenen Abschluss zur Spielmitte zum 3:3. Kurz darauf wurde mit Zurmühle nach einer Rangelei an der Bande der nächste Obwaldner auf die Strafbank geschickt. Wie kurz zuvor führte die Überzahlsituation zu keinem zählbaren Ertrag für die Freiburger, wenig später kam das Heimteam dennoch zum nächsten Treffer: Basil Aerschmann traf in der 35. Minute nach einem Freischlag zum 4:3. Dass das Schlussdrittel mit ausgeglichenem Spielstand in Angriff genommen wurde, war erneut das Verdienst der Formation um Cornel von Wyl, welche immer wieder gute Torchancen herausspielte. Höltschi nutzte eine davon eine Minute vor der zweiten Sirene zum 4:4 Ausgleich.

 

Spannende Schlussphase mit dem besseren Ende für Fribourg

Der Auftakt ins Schlussdrittel war aus Sicht von Ad Astra beinahe perfekt. Nach 43 Sekunden bezwang Eronen den starken Freiburger Schlussmann Stern zum 4:5 für die Obwaldner. Keine Minute später musste ein Verteidiger der Westschweizer die Notbremse ziehen, ein Penalty war die logische Folge. Der ansonsten sichere Schütze Liikanen scheiterte jedoch an Stern und auch das darauf folgende Powerplay liessen die Sarner ungenützt verstreichen. «Schade, dass wir in dieser Phase nicht einen weiteren Treffer nachlegen konnten. Das wäre der perfekte Auftakt gewesen und hätte uns in eine komfortable Ausgangslage gebracht», bedauerte Cornel von Wyl. Hätte, hätte, Fahrradkette – der nächste Sarner Treffer fiel nicht, das Heimteam witterte Morgenluft und riskierte nun etwas mehr. So kam es auf beiden Seiten zur einen oder anderen guten Chance, die Spannung in der Halle war förmlich greifbar. Das nächste Tor fiel in der 56. Minute, leider – aus Sicht der Sarner – war es der Ausgleich und nicht die Siegsicherung. Ein weiterer Treffer gelang in der regulären Spielzeit keinem der beiden Teams mehr, obwohl auf beiden Seiten nur wenig fehlte: 15 Sekunden vor Schluss traf Liikanen mit einem Gewaltsschuss nur die Latte, bei 59:58 (!) landete ein Ball nach einem Weitschuss hinter Britschgi am Pfosten. So musste die Verlängerung die Entscheidung bringen. In dieser wurde gegen Jonas von Wyl nach einem Zweikampf an der Bande eine 2-Minuten Strafe ausgesprochen. Fribourg schickte eine neue Überzahlformation aufs Feld, welche kollektiven Jubel auf der Tribüne auslöste: Britschgi konnte einen Schuss aus der zweiten Reihe von Weibel erst knapp hinter der Linie behändigen. «Schade, dass eine hart gepfiffene Strafe in der Verlängerung das Spiel entschied. Aber wir müssen uns an der eigenen Nase nehmen. Wir haben heute nicht das gezeigt, was wir können und uns vorgenommen haben», bilanzierte Cornel von Wyl. Wie im Hinspiel zwischen Fribourg und Sarnen hatten die Romands somit am Ende in der Verlängerung das glücklichere Ende auf ihrer Seite.

 

Floorball Fribourg – Ad Astra Sarnen 6:5 n.V. (2:2, 2:2, 1:1, 1:0)

Ste. Croix, Fribourg. 337 Zuschauer. SR Geissbühler/Schmocker.

Tore: 3. Köstinger (Müller) 1:0. 13. C. von Wyl 1:1. 14. Stirnimann (Kaeser) 2:1. 18. Markström (Amstutz) 2:2. 23. C. von Wyl (Höltschi) 2:3. 30. Kaeser (B. Aerschmann) 3:3. 35. B. Aerschmann (Kaeser) 4:3. 39. Höltschi (Ming) 4:4. 40:43 Eronen (Abegg) 4:5. 56. Stirnimann (Kaeser) 5:5. 64. Weibel (Staub/Ausschluss J. von Wyl) 6:5.

Strafen:  1mal 2 Minuten gegen Fribourg. 3mal 2 Minuten gegen Sarnen.

Fribourg: Stern; Weibel, Kunz, B. Aerschmann, Meyer, Jungo, Köstinger, Staub, Barbey; Roulin, Travanti, Müller, Zufferey, Stirnimann, Hayoz, Vonlanthen, E. Aerschmann, Zürcher, Kaeser, Brodard, Streit.

Sarnen: Britschgi; Höltschi, J. von Wyl; B. von Wyl, Markström; Läubli, Berchtold; Pass; Ming, M. Schöni, C. von Wyl; Abegg, Amstutz, Eronen; Haas, Zurmühle, Liikanen; R. Schöni.

Bemerkungen: Sarnen ohne Amrein, Dubacher und Boschung (alle Ersatz). 42. Liikanen verschiesst Penalty. 49. Timeout Sarnen. Kaeser (Fribourg) und C. von Wyl (Sarnen) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

 

Torfestival mit besserem Ende für Ad Astra

Auch die Partie vom Sonntag gegen Ticino Unihockey wurde erst in der Verlängerung entschieden. Diesmal hatte Ad Astra das bessere Ende auf seiner Seite. Eronen sorgte in der 66. Minute nach einem Freischlag mit einem platzierten Drehschuss für die Entscheidung. Dass es überhaupt erst zur Verlängerung kam, hatten die Obwaldner Liikanen zu verdanken. In der 58. Minute erzielte der Finne mit seinem fünften persönlichen Treffer an diesem Abend den 9:9 Ausgleich. Allgemein wurde diese torreiche Partie von den Ausländern dominiert: Von den insgesamt 19 Toren erzielten die Skandinavier der beiden Teams insgesamt 15 Treffer.

«Für unser Selbstvertrauen ist es wichtig, dass wir heute gewonnen haben. Nichts desto trotz ärgert der Punktverlust. Neun Gegentreffer sind definitiv zu viele, diesbezüglich müssen wir über die Bücher», meinte Marco Schöni nach Spielschluss.

 

Ad Astra Sarnen – Ticino Unihockey 10:9 n.V. (3:4, 5:4, 1:1, 1:0)

Dreifachhalle, Sarnen. 293 Zuschauer. SR Brunner/Büschlen.

Tore: 8. Thurén (Karlsson) 0:1. 8. Isabella (Schneeberger) 0:2. 11. Liikanen 1:2. 14. Markström (Liikanen/Ausschluss Canevascini) 2:2. 15. Karlsson 2:3. 15. Markström (Eronen) 3:3. 19:20 Karlsson (Thurén) 3:4. 24:42 Liikanen (Zurmühle) 4:4. 24:56 C. von Wyl (M. Schöni) 5:4. 25:37 Liikanen (Zurmühle) 6:4. 26:14 Eronen (B. von Wyl) 7:4. 28:58 Karlsson (Thurén) 7:5. 29:26 Canevascini (Gazzaniga) 7:6. 34. Liikanen (Zurmühle) 8:6. 37. Thurén (Valsesia/Ausschlüsse Liikanen und Läubli) 8:7. 39. Canevascini (Schneeberger) 8:8. 56. Thurén (Vapaniemi/Ausschluss Eronen) 8:9. 59. Liikanen (Läubli) 9:9. 66. Eronen (Markström/Ausschluss Valsesia) 10:9.

Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Sarnen. 3mal 2 Minuten gegen Ticino.

Sarnen: Amrein (ab 40. Britschgi); Höltschi, J. von Wyl; B. von Wyl, Pass; Läubli, Berchtold; Ming, M. Schöni, C. von Wyl; Amstutz, Markström, Eronen; Boschung, Zurmühle, Liikanen; R. Schöni, Abegg.

Ticino: Pitozzi (ab 27. Balemi); Boggia, Valsesia, Gazzaniga, Vapaniemi, Fiorina; Villat, Canevascini, Schwender, Tomatis, Karlsson, Isabella, N. Monighetti, D. Monighetti, Thurén.

Bemerkungen: Sarnen ohne Dubacher und Haas (beide Ersatz). 59. Timeout Sarnen. Liikanen (Sarnen) und Karlsson (Ticino) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.