HII – Rock ’n‘ Roll gegen Esche ’n‘ Bach, gut verpackt in der Floskelwolke

Kennt ihr Fraxinus excelsior? Die Hobby-Dendrologen unter euch vielleicht schon. Bei dem eben angesprochenen Begriff handelt es sich um die Gemeine Esche. Es ist eine in Europa heimische Baumart mit einer Wuchshöhe von bis zu 40 Metern (sie ist somit einer der höchsten Laubbäume Europas). Dass die Bäume aber auch dann nicht in den Himmel wachsen, wenn man die Esche im Namen trägt, wollten wir am vergangenen Samstag in der Sporthalle Alpnach-Dorf unserem Gegner vom ESV Eschenbach aufzeigen.

Doch der Reihe nach: Nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie, wollten wir an diesem Abend unbedingt wieder auf die Siegerstrasse zurückkehren. Ein Zuckerschlecken wird dies nicht, das war uns bereits vor dem Spiel klar, denn leichte Gegner gibt es in der zweiten Liga nicht mehr und wir müssen entsprechend Spiel für Spiel nehmen. Die Zuversicht war aber gross, denn wir hatten unter der Woche hart gearbeitet und dann, so sagt man, soll ja auch der Erfolg früher oder später automatisch wieder eintreten. Vor allem konnte man der Mannschaft bisher, bezüglich des Einsatzes in den einzelnen Spielen, selten bis nie einen Vorwurf machen. Schlussendlich muss man das Trainierte aber immer noch auf den Platz bringen, denn die Wahrheit liegt bekanntlich auf dem Linoleum-Boden.

Zukünftig werden wir Siegerfotos immer bereits vor dem Spiel knipsen!

Zukünftig werden wir Siegerfotos immer bereits vor dem Spiel knipsen!

Punk 19:00 Uhr pfiffen die Schiedsrichter Segmüller/Schmidli also die Partie an. Wir nahmen uns zwar nicht vor, über den Kampf ins Spiel zu kommen, wenn’s aber nötig sein sollte, wollten wir nicht nein sagen. Glücklicherweise konnten wir zu Beginn aber auch ohne Kampf bereits einige Akzente setzen. Und dann, just in dem Moment, in welchem die einen Zuschauer bereits dachten, dass ein Tor dem Spiel guttun würde, also nach vier Minuten um genau zu sein, konnten wir mit 1:0 in Front gehen. Anschliessend plätscherte das Spiel ein wenig vor sich hin. Wir hielten den Gegner mehrheitlich in Schach und verpassten es, wie es sich für uns gehört, die sich uns bietenden Chancen zu verwerten. So gingen wir mit dieser Führung in die erste Pause. Die obligaten Ansprachen wurden relativ kurz gehalten, die zentrale Message aber war klar: Wir wollen weiterhin dem Spiel unseren Stempel aufdrücken und auch im Mitteldrittel einen Start nach Mass hinlegen. Ganz nach dem Motto „Das Runde muss ins Eckige!“.

Was dann aber geschah, war genau das Gegenteil von dessen, was wir uns noch in der Kabine vorgenommen hatten. Wir schalteten sonderbarerweise einen Gang zurück, liefen daraufhin ins offene Messer und wurden dafür kalt geduscht. Innert drei Minuten drehte Eschenbach das Spiel und zog mit 2:1 davon. Den Kopf steckten wir deswegen aber nicht in den Sand, auch wenn wir rund 15 Minuten brauchten, bis wir mental wieder auf der Höhe waren. Als diese 15 Minuten rum waren, ging ein Ruck durch die Mannschaft und innerhalb von nur 27 Sekunden verwandelten wir den Rückstand in einen 3:2 Vorsprung. Aber anstatt diese Führung cool zu verwalten, ruhten wir uns ein wenig zu fest auf den Lorbeeren aus und kassierten prompt die Quittung dafür. Dies in Form des Ausgleichtreffers nur 10 Sekunden vor Drittelsende.

Ein Blick in die heiligen Katakomben.

Ein Blick in die heiligen Katakomben mit dem Spiel „Wenn ich dich nicht sehe, siehst du mich auch nicht“.

Den Unmut in der Kabine kann man sich nun vorstellen. Wer den Gegner so zum Tore schiessen einlädt, muss sich nicht wundern, wenn er am Schluss als Verlierer vom Feld geht. Vor allem würden Psychologen wohl sagen, dass das Tor, so kurz vor der Sirene, zu einem psychologisch ungünstigen Zeitpunkt fiel. In diesen schwierigen Momenten zeigt sich aber die wahre Grösse von Mannschaften. Wir wussten, ein Spiel dauert immer 60 Minuten und uns bleiben noch 20 Minuten, um den Sieg ins Trockene zu bringen. Mit dieser Gewissheit starteten wir ins letzte Drittel. Trotz all den positiven Gedanken gerieten wir wieder in Rückstand. Aber da Unihockey bekanntlich auch Kopfsache ist und wir in dieser delikaten Situation kühlen Kopf bewahrten, konnten wir wiederum eine Schippe drauflegen. So krönten wir unsere Leistung im letzten Drittel mit insgesamt sechs Toren. Hatte uns bis hierher das Quäntchen Glück gefehlt, so erkämpften wir uns dieses wieder zurück. Eschenbach schoss zwar auch noch zwei Tore, die waren aber nicht mehr als Resultatkosmetik. Endstand: 9 zu 5 zu unseren Gunsten.

Vielen Dank allen Zuschauerinnen und Zuschauer, ihr wart am Samstag der siebte Mann und die siebte Frau! Doch nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Am kommenden Sonntag steht das Duell gegen GC-Unihockey auf der Agenda. Aber auch die kochen nur mit Wasser und so schauen wir mit Zuversicht nach vorne, denn wir nehmen ja bekanntlich Spiel für Spiel!

 

P.S.: Hier gibt’s sonst noch ein passendes und lustiges Floskelvideo dazu:

 

Ad Astra Sarnen II – ESV Eschenbach 9:5 (1:0, 2:3, 6:2)

Sporthalle Alpnach, Alpnach Dorf. 60 Zuschauer + 2 Hooligans. SR Segmüller/Schmidli.

Tore: 04:05 Lengen (R. Isler) 1:0. 20:51 Eschenbach 1:1. 23:45 Eschenbach 1:2. 37:13 Huser 2:2. 37:40 Christen (Dubacher) 3:2. 39:50 Eschenbach 3:3. 40:53 Eschenbach 3:4. 41:34 Huser (von Rotz) 4:4. 46:09 Christen (Lengen) 5:4. 47:35 R. von Wyl 6:4. 47:57 Eschenbach 6:5. 49:23 Arregger (R. von Wyl) 7:5. 49:42 Lengen (von Rotz) 8:5. 55:27 Christen (R. von Wyl) 9:5.

Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Sarnen. 2mal 2 Minuten gegen Eschenbach.

Sarnen: Bucheli; L. Abächerli, Britschgi, Dubacher, Schäli, R. Isler, C. Isler; R. von Wyl, Lengen, Barmettler; Schürmann, von Rotz, Huser, Arregger, Odermatt, Gerig, Christen.

Eschenbach: Konzelmann, Aregger; Koller, Zemp, Schwegler, Kronenberg, Buholzer, Estermann, Rüttimann, Muff, Duss, Amrein, J. Camadini, Bühlmann, Mathis, Michelotti, Birrer, A. Camadini, Keller, Ziswiler.