HII – Seelisberg Corrida

Primer tercio oder Tercio de varasAlles war bereit, die Arena Feldli in Altdorf zeigte sich herausgeputzt, das Wetter war gut, die Ränge gut gefüllt, die Erwartungshaltung gross. In diesem Moment zogen die Beteiligten in die Arena ein und präsentierten sich dem Publikum. Frenetischer Applaus  füllte die Luft und zauberte dem einen oder anderen ein Lächeln auf die Lippen. Alle wussten, dass ein Spektakel vor ihnen liegt und man freute sich hüben wie drüben darauf. Die Seelisberger Corrida konnte beginnen!

Hier die Üri Stiere, gegenüber die Matadore aus Obwalden. War die Truppe mit dem Schlüssel im Wappen in den ersten fünf Duellen noch als Novilleros (deutsch: „Neuling/Novize“) unterwegs, wähnte man sich nun bereit für den ersten Ernstkampf als richtige Matadors. Wie in einer Corrida üblich, ging es zu Beginn darum, das Gegenüber kennenzulernen. Die Matadore versuchten den Ansturm der Stiere zu mässigen, deren Angriffe zu lesen, um sich anschliessend eine Taktik für den weiteren Verlauf des Kampfes zurechtlegen zu können. Dieser Teil ist von entscheidender Bedeutung, wird doch in dieser Phase bereits offengelegt, wie der eigentliche Kampf im letzten Drittel der Begegnung enden wird. Aus Sicht der Obwaldner Matadore verhiess dies nichts Gutes. Nach zwei Hornstössen der Stiere war man bereits früh schwer angeschlagen. Vor Ablauf des ersten Drittels der Seelisberger Corrida konnte man immerhin noch mit einem Treffer (puyazo) reagieren.

Secundo tercio oder tercio de banderillas – Der zweite Teil jeder Corrida ist geprägt von der mit Spannung geladenen Fokussierung der Stiere auf die Matadore und umgekehrt. Für die Matadore gilt es wachsam zu sein und die angreifenden Stiere so zu treffen, dass zu einem späteren Zeitpunkt zum finalen Stoss angesetzt werden kann. Die Obwaldner Matadore hielten sich diesbezüglich ziemlich gut an das Drehbuch. Den Stieren wurde mit einem präzis durchgeführten Angriff früh gezeigt, dass man nicht gewillt war, das Feld als Verlierer zu verlassen. Aber auch die Stiere zeigten sich aufmüpfig. Sie nutzten die gefühlsmässige Hochlage der Matadore aus, um ihrerseits wieder zwei von Erfolg gekrönte Angriffe zu lancieren. Gemäss Corrida Drehbuch wird aber jeder Kampf erst im letzten Drittel definitiv entschieden, was sich die Matadore zu Herzen nahmen und den Gleichstand bis zum Ende des tercio de banderillas wieder herstellen konnten.

Tercer tercio oder tercio de muerte – Der dritte Teil ist der wichtigste jeder Corrida. Hier wird das Duell entschieden. Der Matador soll das im ersten und zweiten Teil Gelernte verwenden, um den Stier in die Knie zu zwingen. Gerät der Matador trotzdem in Bedrängnis, eilen Helfer herbei um den Stier abzulenken. Genau in diesem Punkt unterschied sich die Seelisberger Corrida aber von einer ‚normalen‘ Corrida. Zusätzliche Helfer waren nicht zugelassen. Die Matadore aus Obwalden hätten diese aber bitter nötig gehabt. Man verliess sich wohl zu sehr darauf, dass es das tercio de muerte schon richten wird. Dieser Hochmut wurde bitter bestraft. Gleich vier Mal innert kürzester Zeit schlugen die Stiere zu. Davon erholten sich die in Blau-Weiss agierenden Obwaldner Matadore nicht mehr. Zwar kämpften sie weiter, die beiden Treffer zum Schluss der Seelisberger Corrida änderten aber nichts mehr am Sieg der Stiere über die Matadore. So blieb die Ehrenrunde (vuelta al ruedo) für einmal den Stieren und nicht den Matadoren vorbehalten.

Den Obwaldnern wurde aufgezeigt, dass sie vielleicht eben doch noch nicht Matadore sind, sondern immer noch zu den Novilleros gehören. Wollen sie dereinst wieder in den grossen Arenen antreten und sich in diesen Duellen Siegeschancen ausrechnen, ist Konstanz gefragt. Ansonsten wird man wieder zuschauen müssen, wenn die anderen, vom Jubel getragen, aus der Arena hinaustreten.

 

Was von der Corrida für die Matadore übrig blieb..

Was von der Corrida für die Matadore übrig blieb..

 

Floorball Uri – Ad Astra Sarnen II 8:6 (2:1, 2:3, 4:2)

Feldli, Altdorf. 150 Zuschauer + 2 Hooligans. SR Segmüller/Schmidli.

Tore: 03:44 Üri Stier 1:0. 05:16 Üri Stier 2:0. 07:08 Matador Schürmann (Matador Lengen) 2:1. 25:18 Matador Arregger (Matador Christen) 2:2. 34:23 Üri Stier 3:2. 35:38 Üri Stier 4:2. 36:29 Matador Lengen 4:3. 38:06 Matador Furrer 4:4. 43:40 Üri Stier 5:4. 46:28 Üri Stier 6:4. 48:34 Üri Stier 7:4. 51:21 Üri Stier 8:4. 55:30 Matador Schürmann (Matador Barmettler) 8:5. 59:27 Matador Christen (Matador Arregger) 8:6.

Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Sarnen.

Matadore Sarnen: S. von Wyl; L. Abächerli, Steil, Beroggi, Reber, Schäli, Durrer, C. Isler; R. von Wyl, Lengen, Barmettler; Schürmann, Britschgi, Huser, Arregger, Gerig, Küng, Furrer, Christen.

Üri Stiere: Viele Stiere.