Bitteres Saisonende für Ad Astra Sarnen

Ad Astra verliert beide Spiele des Wochenendes gegen den UHC Sarganserland ärgerlich und scheidet somit aus den Playoffs aus.

 

Wenige Sekunden vor der Schlusssirene spielte sich eine Szene ab, welche sinnbildlich für die gesamte Serie war: Sarnen drückte mit sechs Feldspielern und ohne Torhüter beim Stande von 3:4 auf den Ausgleich und kam zu einer letzten Chance. Läubli legte quer auf Kronenberg, dieser fackelte nicht lange und zog direkt ab. Statt im Tor landete der Ball jedoch an der Latte und anschliessend im Aus. Wenig später konnte der UHC Sarganserland den definitiven Einzug in die Playoff-Halbfinals bejubeln. «Unglaublich, dass wir in den 120 Minuten an diesem Wochenende nur mickrige fünf Törchen zu Stande brachten», ärgerte sich Läubli. «Unsere Stärke ist eigentlich die Offensive, aber in dieser Serie war vorne bei uns – abgesehen vom Startspiel – der Wurm drin.»

Andreas Kronenberg wuselt vor dem gegnerischen Tor (Foto: Simon Abächerli)

Andreas Kronenberg wuselt vor dem gegnerischen Tor (Foto: Simon Abächerli)

 

Sargans die abgeklärtere Mannschaft

Die Spiele am Samstag und am Sonntag ähnelten sich. Am Samstag konnte Sarnen auf den frühen Rückstand mit einem Doppelschlag reagieren. Kronenberg nach einem Abpraller und Berchtold mit einem Weitschuss schossen die Sarner zu ersten Pause mit 2:1 in Führung. Dass dieser zweite Treffer der letzte der Sarner an diesem Abend sein würde, war am Samstag mehrheitlich dem eigenen Unvermögen zuzuschreiben. «An den Chancen mangelte es nicht», bestätigte denn auch Berchtold. «Aber unsere Abschlüsse landeten viel zu oft neben dem Tor, auch aus besten Positionen. So muss man sich nicht wundern, wenn keine Tore fallen.» Von der effizienteren Seite zeigten sich die Sarganser. Im Mitteldrittel drückten sie dem Spiel vermehrt ihren Stempel auf, Sarnen konnte sich mehrmals bei Torhüter Britschgi bedanken, dass der Ausgleich nicht früher fiel. In Überzahl war es dann allerdings so weit: Skalik traf kurz vor Spielmitte aus dem Slot mit einem platzierten Hocheckschuss. In einer weiteren Unterzahlsituation kurz vor der zweiten Pause wehrten sich die Sarner gut. Mehr noch, sie kamen sogar ihrerseits zu zwei sehr guten Konterchancen, die sie aber ungenutzt verstreichen liessen. Stattdessen traf Stucki kurz vor Ablauf der Strafe gegen Cornel von Wyl doch noch zur erstmaligen Führung für die St. Galler. Somit mussten die Obwaldner im Schlussdrittel einem 2:3-Rückstand nachrennen. Es blieb schlussendlich beim Anrennen, ein weiteres Tor wollte Ad Astra an diesem Abend nicht gelingen. Singer gelang nach einem schön gespielten Konter kurz vor Schluss mit dem 4:2 die definitive Siegsicherung für die Sarganser. Somit kam es am Sonntag zur Belle in Sarnen.

Björn von Rotz zieht vor dem Sarganser Bruno Singer davon (Foto: Simon Abächerli)

Björn von Rotz zieht vor dem Sarganser Bruno Singer davon (Foto: Simon Abächerli)

 

Shorthander statt Powerplay-Tor

Auch am Sonntag gelang dem UHC Sarganserland das erste Tor der Partie. Die Antwort der Sarner folgte jedoch prompt. Marco Schöni traf nach einem schnellen Konterangriff zum Ausgleich. Beim 1:1 blieb es jedoch nicht lange: Bereits im nächsten Einsatz traf Skalik zur erneuten Führung für die Gäste. Das Mitteldrittel lief dann gar nicht nach dem Gusto der Obwaldner. Sargans nutzte durch Skalik die erste Überzahlgelegenheit zum 1:3 aus. Anschliessend rannte Ad Astra an, scheiterte jedoch immer wieder am stark aufspielenden Sarganser Schlussmann Hartmann. Auch per Penalty liess er sich nicht bezwingen, Markström scheiterte mit seinem Abschluss (38.). «Diese Phase kurz vor der Pause war entscheidend. Wir schafften es einmal mehr nicht, eine Überzahlsituation auszunutzen. Stattdessen erhalten wir sogar einen Shorthander», ärgerte Berchtold. Beim angesprochenen 1:4 liess der Sarganser Fehr seine Klasse aufblitzen. Eine umstrittene Freistosssituation nahe vor dem Tor von Britschgi führte er schnell aus und bezwang den Sarner Schlussmann direkt. Somit musste Ad Astra im Schlussdrittel drei Tore aufholen. Die Obwaldner drückten entsprechend und kamen durch Tore von Cornel von Wyl (49.) und Markström (50.) noch einmal auf 3:4 heran. Der Ausgleich fiel aber nicht mehr, womit die Saison für Ad Astra abrupt endete. «Unter dem Strich müssen wir festhalten, dass dies eine enttäuschende Saison war. Wir haben uns definitiv mehr vorgenommen, als in den Viertelfinals auszuscheiden», meinte Berchtold.

Nicht nur dieser Zweikampf zwischen Zurmühle und Dietrich, sondern die ganze Serie war ein Kampf auf biegen und brechen (Foto: Simon Abächerli)

Nicht nur dieser Zweikampf zwischen Zurmühle und Dietrich, sondern die ganze Serie war ein Kampf auf biegen und brechen (Foto: Simon Abächerli)

 

UHC Sarganserland – Ad Astra Sarnen 4:2 (1:2, 2:0, 1:0)

Sporthalle Riet, Sargans. SR Preisig/Schaffter.

Tore: 5. Loop (Dietrich) 1:0. 10. Kronenberg (Berchtold) 1:1. 11. Berchtold (C. von Wyl) 1:2. 28. Skalik (F. Good/Ausschluss J. von Wyl) 2:2. 37. Stucki (Grass/Ausschluss C. von Wyl) 3:2. 57. Singer (Fehr) 4:2.

Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Sargans. 4mal 2 Minuten gegen Sarnen.

Sargans: Hartmann; Stucki, Dietrich; Hardegger, Singer; Tschirky, Bischofberger; Loop, Fehr, Skalik; Grass, F. Good, Pfiffner; Ludwig, Kocherhans, Loop.

Sarnen: Britschgi; J. von Wyl, Berchtold; Läubli, Markström, Höltschi, Kramelhofer, Vaicis; C. von Wyl, Zurmühle, R. Schöni; Kronenberg, Amstutz, Eronen; Ming, M. Schöni, von Rotz.

Bemerkungen: Sarnen ohne Peter Amrein, Abegg und Reber (alle Ersatz) und Haas (Sohn). Sargans ohne M. Good (verletzt). 57:25 Timeout Sarnen, danach mehrheitlich ohne Torhüter. Singer (Sargans) und Berchtold (Sarnen) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.                  

 

Ad Astra Sarnen – UHC Sarganserland 3:4 (1:2, 0:2, 2:0)

Dreifachhalle, Sarnen. 340 Zuschauer. SR Bebie/Stäheli.

Tore: 13. Fehr (Ludwig) 0:1. 14. (13:05) Von Rotz 1:1. 14. (13:31) Skalik (Fehr) 1:2. 32. Skalik (Fehr/Ausschluss Kramelhofer) 1:3. 39. Fehr 1:4 (Ausschluss Good!). 49. C. von Wyl (Eronen) 2:4. 50. Markström (Eronen) 3:4.

Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Sarnen. 2mal 2 Minuten gegen Sargans.

Sarnen: Britschgi; J. von Wyl, Berchtold; Läubli, Markström; Höltschi, Kramelhofer; C. von Wyl, Zurmühle, R. Schöni; Kronenberg, Amstutz, Eronen; Ming, M. Schöni, von Rotz; Abegg.

Sargans: Hartmann; Stucki, Dietrich; Hardegger, Bischofberger; Tschirky, Singer; Loop, Fehr, Skalik; Grass, F. Good, Pfiffner; Ludwig, Kocherhans, Loop.

Bemerkungen: Sarnen ohne Pirmin Amrein, Reber und Dubacher (alle Ersatz) sowie Haas (Sohn). Sargans ohne M. Good (verletzt). 58. Timeout Sarnen, danach mehrheitlich ohne Torhüter. 38. Markström verschiesst Penalty. 52. Lattenschuss R. Schöni. 59. Lattenschuss Kronenberg. Eronen (Sarnen) und Hartmann (Sargans) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

 

 

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