Bittere Derbyniederlage gegen Zug United

Zug United untermauert mit einem 9:2-Derbysieg über Ad Astra seine Vormachtstellung in der NLB. Die Sarner können dem Leader nur ein Drittel lang Paroli bieten.

(Melk von Flüe | regionalsport@luzernerzeitung.ch) Selbst ein paar Sarner Zuschauer applaudierten anerkennend, als Zug United das siebte Tor erzielte. Das Powerplay der Gäste dauerte nur 11 Sekunden: Der finnische Youngster Joona Rantala schloss eine sehenswerte Kombination eiskalt ab. Allein diese Szene offenbarte zwei grosse Unterschiede zwischen Ad Astra und Zug United. Der Leader aus Zug war um einiges effizienter als das Heimteam, und er münzte zwei der drei Strafen gegen Sarnen in Tore um. Ad Astra hingegen blieb im Powerplay ein Tor verwehrt, was mitunter die hohe 2:9-Niederlage einleitete.
Im Startdrittel bekam Sarnen zweimal die Gelegenheit, mit einem Mann mehr das Skore zu eröffnen – ohne Erfolg. Zug hingegen nützte sein erstes Powerplay zum 1:0. Bis dahin hatte das Heimteam die Zuger Angriffsmaschinerie gut im Griff, doch dies änderte sich im zweiten Drittel. «Wir waren gefasst auf ihre Offensive. Aber wenn man im Rückstand ist, muss man hinten mehr öffnen und wird nachlässiger», sagte Björn von Rotz. «Gegen Zug mit seinen Ausnahmekönnern hat man nichts zu verlieren», so der Sarner Stürmer weiter. Dennoch habe man punkten wollen. Die Enttäuschung über das klare Verdikt war den Obwaldnern nach dem Spiel anzusehen. Auf die verpassten Powerplays angesprochen, meinte von Rotz: «Im Powerplay sind wir noch am Tüfteln. Manchmal klappt es gut, doch heute waren wir zu wenig effizient.»

Zuger Defensive überzeugt
Bei Zug United braucht man sich um die Offensive keine Sorgen zu machen. Nach acht Spielen hat man bereits 90 Tore erzielt, in Sarnen reichte es knapp nicht zum fünften Stängeli der Saison. Ob der herausragenden Offensive darf man aber auch die Zuger Defensivleistung nicht ausser Acht lassen. Denn auch defensiv weist Zug die besten Werte der NLB auf. In Sarnen kassierte Zug erstmals in dieser Saison weniger als drei Gegentore. Goalie Florian Bär hatte phasenweise sehr wenig zu tun. «Meine Vorderleute haben mich aufopfernd unterstützt. Zeitweise haben sie etwa 90 Prozent der Sarner Schüsse abgeblockt. Für einen Goalie ist das sensationell, wenn man solche Leute vor sich hat», lobte Bär seine Mitspieler. Aber auch den Coaches wand er ein Kränzchen. Dank dem Videostudium habe man gewusst, aus welchen Positionen Ad Astra jeweils den Abschluss sucht. So schafften es viele Sarner Schüsse gar nicht erst zu Florian Bär, sondern blieben an den Beinen und Stöcken seiner Vorderleute hängen.

 

Zug United – ein unaufhaltsamer Leader
Ad Astra Sarnen ist es auch nicht gelungen, die beeindruckende Siegesserie von Zug United zu beenden. Der Leader steht weiterhin ohne Punktverlust da und scheint unaufhaltsam dem Sieg in der Qualifikation zuzusteuern. «Unser Saisonstart zeigt, dass wir mental bereit sind. Denn jedes Spiel ist ein neuer Fight», sagt Florian Bär. Bei Ad Astra hat man nach dem knapp verpassten Aufstieg im Frühling bestimmt mehr erwartet als zwölf Punkte aus acht Spielen. Immerhin: Der Tabellenzweite Basel ist noch in Reichweite. Zudem haben die Obwaldner nun bis am 11. November Zeit, sich von der deutlichen Derbyniederlage zu erholen. Die Natipause kommt für Ad Astra sicher nicht zum falschen Zeitpunkt.

 

Ad Astra Sarnen – Zug United 2:9 (0:1, 1:3, 1:5)
Dreifachhalle, Sarnen. 576 Zuschauer. SR Preisig/Schaffter. 

Tore: 18. Rantala (Hietanen) 0:1. 24. Rantala (Poletti/Ausschluss Berchtold) 0:2. 26. R. Schöni (von Rotz) 1:2. 28. Poletti (Nilsson) 1:3. 29. Menon (Hietanen) 1:4. 42. Hietanen (Suter) 1:5. 49. von Rotz (Läubli) 2:5. 49. Meier (Hietanen) 2:6. 50. Rantala (Nilsson/Ausschluss Eronen) 2:7. 51. Suter (Meier) 2:8. 57. Meier (Hietanen) 2:9.

Strafen: Je 3mal 2 Minuten.

Sarnen: Amrein; Berchtold, Läubli; Höltschi, Markström; Kramelhofer, C. von Wyl; M. Schöni, R. Schöni, von Rotz; Amstutz, Kronenberg, Ming; Eronen, Suter Jürg, J. von Wyl.

Zug: Bär; Schelbert, Uhr; Hietanen, Menon; Stutzer, Furger; Grüter, Nilsson, Poletti; Rantala, Suter, Meier; Laely, Blöchliger, Fiechter.

Bemerkungen: 20. Pfostenschuss Nilsson. 45. Markström verletzt ausgeschieden. 59. Nilsson verletzt ausgeschieden. 50. Timeout Sarnen. Sarnen ohne Bucheli, Reber, Vaicis und Haas (alle Ersatz). Höltschi (Sarnen) und Hietanen (Zug) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

 

Männer, NLB
8. Runde: Ad Astra Sarnen – Zug United 2:9. Ticino – March-Höfe Altendorf 6:5 n. V. Schüpbach – Davos-Klosters 8:6. Langenthal Aarwangen – Basel Regio 6:7. Sarganserland – Thurgau 5:6. Gordola – Olten Zofingen 7:8 n. V.
Rangliste (alle 8 Spiele): 1. Zug United 24 Punkte (90:32 Tore). 2. Basel Regio 18 (65:39). 3. Thurgau 18 (52:44). 4. Ticino 15. 5. Ad Astra Sarnen 12 (51:52). 6. Gordola 12 (54:67). 7. Langenthal Aarwangen 11. 8. Schüpbach 10. 9. March-Höfe Altendorf 7. 10. Sarganserland 6 (42:53). 11. Davos-Klosters 6 (41:68). 12. Olten Zofingen 5.

 

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