Roman Schöni: «Die Atmosphäre? Sensationell!»

Ad Astra Sarnen reichte es am Ende nicht ganz zum Aufstieg in die NLA. Captain Roman Schöni (25) erklärt, was fehlte. Und stellt den nächsten Anlauf in Aussicht.

 

(Interview von Stephan Santschi, Luzerner Zeitung

Roman Schöni, mit 2:4-Siegen verliert Ad Astra Sarnen die Auf-/Abstiegsplayoffs zur NLA gegen Thun. Was überwiegt: Die Enttäuschung oder der Stolz nach einer sehr starken Saison?

Roman Schöni: Im ersten Moment schon die Enttäuschung. Mit einer gewissen Distanz wird aber sicher die Freude über diese hervorragende Saison in den Vordergrund treten.

Roman Schöni (links) im Zweikampf mit dem Thuner Samuel Graf (Foto: Simon Abächerli)

Roman Schöni (links) im Zweikampf mit dem Thuner Samuel Graf (Foto: Simon Abächerli)

 

 

Was fehlte letztlich zum Exploit gegen den NLA-Vertreter aus dem Berner Oberland?

Schöni: Die Cleverness in den entscheidenden Momenten, wir waren zu wenig effizient. In der NLB hatten wir viele Chancen und waren es uns gewohnt, dass wir nicht alle nutzen mussten, um zu siegen. A-Ligist Thun hatte in dieser Hinsicht sicher eine andere Ausgangslage. Im Weiteren hätten wir im eigenen Slot härter aufräumen müssen, wir kassierten zu viele Gegentore nach Abprallern und waren auch im gegnerischen Slot zu wenig konsequent. In Sachen Kraft und Tempo haben wir mit Thun allerdings mithalten können.

 

Stichwort Fans. Wie erlebten Sie die Atmosphäre an den Heimspielen?

Schöni: Sensationell! So Unihockey spielen zu können, ist natürlich genial. Wir hatten an allen drei Heimspielen rund 1’000 Zuschauer, das gab es in dieser Häufung noch nie in unserer Vereinsgeschichte. Auch zu den Auswärtsspielen begleiteten uns viele Fans. Da waren Leute in der Halle, von denen ich gar nicht wusste, dass sie sich für uns interessieren. Der Captain von Thun sagte mir nach dem letzten Spiel, dass sie froh seien, nicht nochmals nach Sarnen kommen zu müssen.

 

Die Konstanz war beeindruckend. Zwischen Weihnachten und der Finalserie gewann Ad Astra Sarnen alle Spiele.

Schöni: Wir spielten während der ganzen Saison ziemlich gut. Wir profitierten von einer sehr guten Vorbereitung. Dann haben wir mit Michal Rybka einen sehr ehrgeizigen und taktisch starken Cheftrainer, der mit seiner tschechischen Mentalität dem Sport vieles unterordnet und vieles davon auf uns überträgt. Auch Assistent Philippe Giesser trägt seinen Teil dazu bei. Da dies schon ihre zweite Saison war, griffen die Automatismen besser. Zudem hatten wir erstmals die nötige Breite im Team, sodass wir konstant mit drei starken Linien spielen konnten.

 

Sie selber sind der Captain, und wenn man sich so umhört, auch der absolute Leistungsträger und Leader im Team. Wie schätzen Sie Ihre Rolle ein?

Schöni: (lacht) So etwas würde ich natürlich von mir selber nie behaupten. Ich bin relativ jung zu diesem Amt gekommen und habe es zuletzt auch besser umsetzen können. Ich weiss, wann ich wem was zu sagen habe, damit es etwas bringt. Auch die älteren Spieler respektieren mich. Meine Tore und Vorlagen haben sicherlich ihren Teil dazu beigetragen (Schöni ist mit 44 Toren und 30 Assists der Topscorer seines Teams, Anm. d. Red.).

Roman Schöni versenkt einen Penalty gegen den Thuner Schlussmann Thomas Fankhauser (Foto: Simon Abächerli)

Roman Schöni versenkt einen Penalty gegen den Thuner Schlussmann Thomas Fankhauser (Foto: Simon Abächerli)

 

 

Wie lautet die Zielsetzung für nächste Saison?

Schöni: Nun müssen wir zunächst mal für ein bis eineinhalb Monate abschalten. Dann starten wir in die Vorbereitung mit einem nahezu unveränderten Team. Stand jetzt verlassen uns nur Janne Kainulainen, Roman Zurmühle und Luca Beroggi. Mit dem Schweden Robin Markström erhalten wir einen neuen Ausländer. Wir möchten nächste Saison unsere Leistungen bestätigen und am liebsten noch einen obendrauf setzen.

 

Das heisst: in die NLA aufsteigen.

Schöni: Das wäre die logische Konsequenz. So hätten wir uns vor der letzten Saison noch nicht geäussert. Jetzt aber, wo wir diese tolle Atmosphäre der Aufstiegsspiele kennen, wollen wir das wieder erleben. Die Erwartungen an uns selber steigen, doch bis wir wieder so weit sind, haben wir noch einen langen Weg vor uns.

Der Captain bedankt sich mit seinen Teamkollegen bei den mitgereisten Fans für die Unterstützung (Foto: Simon Abächerli)

Der Captain bedankt sich mit seinen Teamkollegen bei den mitgereisten Fans für die Unterstützung (Foto: Simon Abächerli)