Herren: Start nach Mass in die Halbfinals

Ad Astra Sarnen erringt sich eine 2:0-Führung in der Halbfinalserie gegen die Iron Marmots Davos-Klosters. Zuhause gewinnen die Obwaldner mit 4:3 nach Verlängerung, auswärts behalten sie mit 5:8 die Oberhand.

 

Wenige Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit war beim Stande von 2:3 für die Gäste aus Davos die Spannung in der sehr gut gefüllten Sarner Dreifachhalle regelrecht greifbar. Ad Astra drückte mit zwei Sturmlinien auf den Ausgleich, scheiterte mit seinen Abschlüssen aber immer wieder an den gut blockenden Davosern Verteidigern oder – wenn doch einmal ein Schuss den Weg aufs Tor fand – am starken Schlussmann Hartmann. In der 54. Minute hatten die erfolglosen Versuche ein Ende: Eronen erzielte mit einem platzierten Schuss ins weite Eck den langersehnten Treffer zum 3:3 für das Heimteam. Keine Minute später konnten sich die Sarner zuerst bei der Torlatte, dann bei Torwart Britschgi bedanken, dass Davos nicht erneut in Führung ging. Das Momentum schien dann definitiv auf die Seite des Heimteams zu kippen, als mit Hänggi in der 55. Minute zum fünften Mal in dieser Partie ein Davoser auf der Strafbank Platz nehmen musste. In Überzahl verpasste es Ad Astra aber, den Schwung in ein weiteres Tor umzumünzen. Zu wenig zwingend war das Powerplay, ein weiteres Mal an diesem Abend. Eronen musste sich kurz vor Ablauf der Strafe gegen Hänggi gar mit einem Foul wehren, um einen möglichen Unterzahltreffer der Gäste zu verhindern. Auch er wanderte auf die Strafbank, aber auch die Bündner konnten den numerischen Vorteil nicht nutzen – es ging in die Verlängerung.

Sarnen stellt die Mauer beim Freistoss von Davos (Foto: Simon Abächerli)

Sarnen stellt die Mauer beim Freistoss von Davos (Foto: Simon Abächerli)

 

Sarnen dreht die Partie

Dort waren es die Sarner, welche das Spieltempo bestimmten. Teamsenior Abegg war es vorenthalten, in der 65. Minute einen Abpraller zum vielumjubelten 4:3-Siegestor zu versenken. „Einen Rückstand im letzten Drittel noch aufzuholen und so zu gewinnen, ist sehr gut für unsere Moral. Zudem stehen wir so morgen in Davos nicht schon unter Druck“, analysierte der 32-jährige Flügelstürmer das Spiel. Die Bündner machten es den Obwaldnern definitiv nicht einfach. „Wir mussten uns den Sieg heute erarbeiten“, hielt Abegg fest.

Abegg und seine Teamkollegen bejubeln den Siegtreffer in der Verlängerung (Foto: Simon Abächerli)

Abegg und seine Teamkollegen bejubeln den Siegtreffer in der Verlängerung (Foto: Simon Abächerli)

 

Gegenseitiges Abtasten in der Startphase

Der Auftakt in die Partie war auf beiden Seiten von Vorsicht geprägt. Klare Torchancen waren in der Startphase darum Mangelware. Es bedurfte einer Überzahlsituation, damit das Skore an diesem Abend eröffnet wurde. Eine finnische Co-Produktion war dafür verantwortlich: Eronen traf auf Pass von Kainulainen zum 1:0-Führungstreffer für das Heimteam. Bis zum ersten Seitenwechsel konnten die Davoser mit zwei Treffern das Blatt jedoch wenden. Im Mitteldrittel mussten die Obwaldner den Tritt erst wieder finden und hatten Mühe, sich gute Torchancen zu erarbeiten. Selbst rund 50 Sekunden in doppelter Überzahl konnten die Sarner nicht nutzen, um den Ausgleich zu erzielen. „Unser Powerplay war heute viel zu wenig gefährlich. Hier haben wir noch grosses Steigerungspotential“, meinte Abegg. Weil auch Davos wenig zwingende Aktionen hatte, stand es zur zweiten Pause immer noch 1:2 für die Gäste.

Im Schlussdrittel gelang von Rotz mit einem perfiden Ablenker der schnelle Ausgleich. Davos hatte jedoch ebenso schnell eine Antwort bereit und die Aufholjagd konnte von vorne beginnen. „Wir haben heute nie aufgesteckt und wurden am Ende dafür belohnt“, freute sich Abegg. „Den Sieg haben wir sicher nicht gestohlen.“ Dies belegt auch das Schussverhältnis an diesem Abend: 30 zu 9 lautete dieses zu Gunsten von Ad Astra.

Björn von Rotz scheitert am Davoser Torwart Hartmann (Foto: Simon Abächerli)

Björn von Rotz scheitert am Davoser Torwart Hartmann (Foto: Simon Abächerli)

 

Auswärtssieg am Sonntag

Auch das zweite Spiel der Serie am Sonntag in Davos konnten die Sarner für sich entscheiden. 5:8 lautete das Resultat nach 60 Minuten, nachdem es nach zwei Dritteln noch 4:4 stand. Dank zwei Toren in der 42. Minute durch Jonas von Wyl in Überzahl und in der 44. Minute durch Berchtold konnte Ad Astra früh im Schlussdrittel auf 6:4 davonziehen. Diesen Vorsprung gaben sie bis zum Ende nicht mehr Preis, obwohl sie die letzten zweieinhalb Minuten in Unterzahl absolvieren mussten, da von Rotz wegen einer hart gepfiffenen 5-Minuten Strafe zum Zuschauen verdammt war. „Ähnlich wie gestern war heute unsere Leistung im Mitteldrittel mehr schlecht als recht“, meinte von Rotz selbstkritisch. „Das Start- und das Schlussdrittel waren jedoch sehr gut. Und unsere Special-Teams waren heute mitentscheidend für den Sieg.“ Damit lag er sicher nicht falsch. Drei von sechs Überzahlsituationen konnten die Sarner zu einem Torerfolg ausnutzen, die Davoser lediglich eine von vier.

Dank dem Break in Davos bietet sich Ad Astra die Chance, bereits am Donnerstag im Heimspiel in Sarnen (20:00 Uhr, Dreifachhalle) den Sack zu schliessen und erstmals in der Vereingseschichte in die Aufstiegsspiele zur NLA einzuziehen.

 

Ad Astra Sarnen – I. M. Davos-Klosters 4:3 n.V. (1:2, 0:0, 2:1, 1:0)

Dreifachhalle, Sarnen. 540 Zuschauer. SR Bebie/Stäheli.

Tore: 10. Eronen (Kainulainen/Ausschluss Laely) 1:0. 13. Laely (Eigentor Sarnen) 1:1. 19. Waser (Wiedmer) 1:2. 41. von Rotz (Zurmühle) 2:2. 42. Marugg (Wiedmer) 2:3. 54. Eronen (Abegg) 3:3. 65. Abegg (Pulfer) 4:3.

Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Sarnen. 5mal 2 Minuten gegen Davos.

Sarnen: Britschgi; Kainulainen, Pulfer, Läubli, J. von Wyl, Höltschi, Berchtold; Ming, M. Schöni, Eronen, Kronenberg, Zurmühle, von Rotz, Abegg, Amstutz, R. Schöni.

Davos: Hartmann; Nevrkla, Hartmann, Hänggi, Waser, Joos, Guidon; Vladar, Fischer, Laely, Rizzi, Baumgartner, Buchli, Thöny, Wiedmer, Marugg, Dürr, Tüsel.

Bemerkungen: Sarnen ohne Amrein, Kramelhofer, Wagner und Reber (alle Ersatz), Haas (verletzt) sowie Beroggi und B. von Wyl (beide überzählig). 55. Lattenschuss Baumgartner. 62. Pfostenschuss von Rotz. Abegg (Sarnen) und Hartmann (Davos) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

Link: weitere Fotos vom Spiel von Simon Abächerli

 

I. M. Davos-Klosters – Ad Astra Sarnen 5:8 (1:3, 3:1, 1:4)

Sportzentrum Arkaden, Davos Platz. 222 Zuschauer. SR Scherrer/Zähnler.

Tore: 4. Eronen (Kainulainen/Ausschluss Wiedmer) 0:1. 5. Baumgartner 1:1. 8. Ming (Eronen/Ausschluss Vladar) 1:2. 19. R. Schöni (Abegg) 1:3. 23. R. Schöni (Amstutz) 1:4. 25. Laely (Baumgartner/Ausschluss R. Schöni) 2:4. 28. Baumgartner 3:4. 34. Baumgartner (Laely) 4:4. 42. J. von Wyl (Läubli/Ausschluss Laely) 4:5. 44. Berchtold (R. Schöni) 4:6. 45. Laely (Rizzi) 5:6. 55. Abegg (Amstutz) 5:7. 59:07 Kronenberg 5:8 (Ausschluss von Rotz, Davos ohne Torhüter).

Strafen: 6mal 2 Minuten gegen I. M. Davos-Klosters. 4mal 2 Minuten, 1mal 5 Minuten (von Rotz) gegen Ad Astra Sarnen.

Davos: Hartmann; Nevrkla, Hartmann, Benz, Hänggi, Waser, Guler, Joos; Vladar, Fischer, Laely, Baumgartner, Buchli, Thöny, Wiedmer, Frischknecht, Dürr, Tüsel, Strässle, Soukup.

Sarnen: Amrein; Kainulainen, Pulfer, Läubli, J. von Wyl, Höltschi, Berchtold; Ming, M. Schöni, Eronen, Kronenberg, Zurmühle, von Rotz, Abegg, Amstutz, R. Schöni.

Bemerkungen: Sarnen ohne Britschgi, Kramelhofer, Wagner und Beroggi (alle Ersatz), Haas (verletzt) sowie Reber und B. von Wyl (beide U21). 55. Timeout Davos. Amstutz (Sarnen) und Baumgartner (Davos) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

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