Karlen folgt auf Sjöstedt

Das 1. Liga-Spitzenteam Ad Astra Sarnen wird nächste Saison von einem neuen Trainer trainiert. Für Ad Astra Cheftrainer Jörgen Sjöstedt ist nach drei Jahren in Sarnen per Ende Saison Schluss. Dem Vorstand ist es gelungen, mit Björn Karlen einen kompetenten Nachfolger zu verpflichten.

Vor drei Jahren nahm Jörgen Sjöstedt seine Arbeit in Sarnen auf. Im Rahmen einer langfristig angelegten Zusammenarbeit erhoffte man sich vom Schweden eine nachhaltige Entwicklung sowohl bei der ersten Herrenmannschaft wie auch beim Nachwuchs. Drei Jahre später lässt sich der Leistungsausweis von Sjöstedt sehen, er führte das Fanionteam vom Abstiegskampf an die Ligaspitze. Dieses Jahr locken erstmals seit 2005/06 und zum fünften Mal überhaupt in der Vereinsgeschichte die Aufstiegsspiele zur NLB. «Die Entwicklung unter Sjöstedt ist beachtlich, insbesondere wenn man bedenkt, dass in erster Linie mit dem bestehenden Kader gearbeitet wurde und die 1. Liga aufgrund einer Reduktion markant an Qualität gewonnen hat», würdigt Ad Astra Präsident Emmanuel Hofer die Arbeit des Schweden. Gemäss Hofer seien die Fortschritte in sämtlichen Bereichen – spielerisch-taktisch, physisch, technisch und auch mental – augenscheinlich.

Grosse Fortschritte unter Sjöstedt

Neben dem Engagement für die erste Herrenmannschaft war Sjöstedt auch für den Nachwuchs tätig. Im Juniorenbereich konnte Sjöstedt gemeinsam mit weiteren Ad Astra Ausbildnern und Funktionären viel aufarbeiten und grundlegende Strukturen für eine erfolgreiche Zukunft schaffen. Die positive Entwicklung wurde zuletzt mit der Gründung einer Juniorenkommission konsolidiert. Im Sommer ist nun für den Schweden Schluss. «Ich habe die Arbeit und die Leute in Sarnen sehr geschätzt, brauche nun aber nach zwölf Jahren in der Schweiz und genauso lange als Unihockeytrainer eine Auszeit und kehre nach Schweden zurück», erklärt Sjöstedt. Präsident Hofer bedauert zwar den Abgang des erfahrenen Schweden, ist jedoch überzeugt, in der Person von Björn Karlen einen idealen Nachfolger gefunden zu haben: «Mit Karlen kommt ein Wunschkandidat nach Sarnen.»

Karlen als Wunschkandidat

Björn Karlen, der als Trainer bereits in der höchsten Schweizer Liga Erfahrung sammelte, unterzeichnete bei Ad Astra einen Zweijahresvertrag. Der 31-jährige Berner startete seine Trainerlaufbahn beim UHC Höfen und wechselte 2009 zum damaligen NLB-Ligisten Bern Capitals. Im Sommer 2010 folgte Karlen dem Ruf nach Langnau und führte die Tigers eineinhalb Saisons lang in der höchsten Schweizer Liga. Sein Vertrag wurde jedoch trotz Tabellenführung nach neun Spielen der laufenden Saison aufgrund von Meinungsverschiedenheiten vorzeitig aufgelöst. Seither amtete Karlen als Cheftrainer bei den Damen der Bern Capitals, wo er bis Ende Saison bleiben wird. Zudem wurde der Berner nach der Auflösung des Engagements in Langnau vom Verband als Teamleiter in den Staff der Herrennationalmannschaft berufen – ein Amt das Karlen neben seiner Arbeit bei Ad Astra auch künftig ausüben wird. Karlen wird seinen Posten in Sarnen im Mai unabhängig davon antreten, ob Ad Astra die NLB-Promotion schafft oder nicht.

 

Karlen: «Bin Anhänger einer attraktiven, offensiven Spielweise» 

Björn KarlenWas hat Sie dazu bewogen, nach Ihrem Engagement in der höchsten Liga und dem aktuellen Amt als Teamleiter bei der Schweizer Herrennationalmannschaft bei Ad Astra als Cheftrainer zu unterschreiben?
Björn Karlen: Als Teamchef der Schweizer Herrennationalmannschaft strebte ich kein Engagement in der SML an. Trotzdem wollte ich wieder eine Herrenmannschaft als Cheftrainer übernehmen. Ad Astra ist gut organisiert, auf allen Positionen gut besetzt. Zudem löst der Club in der Region Begeisterung aus und hat viel Potential für die Zukunft. Dies, die Bemühungen der Verantwortlichen und die Erfahrung, einmal ausserhalb Bern zu arbeiten, waren für mich die Hauptpunkte für meinen Entscheid zu Gunsten von Ad Astra.

Wie stufen Sie das Potential der Mannschaft ein?
Karlen: Ich habe die Mannschaft diese Saison zweimal gesehen. Es scheint mir eine homogene Mannschaft, die bereits gute Strukturen im Spiel hat und über weite Strecken sehr abgeklärt spielt und Defensiv sehr stabil wirkt. Im Spiel mit Ball kann man auf dieser Basis nächste Saison sicher noch einen Schritt weiter gehen.

Welches sind Ihre Ziele für die kommenden zwei Jahre?
Karlen: Etwas zur Entwicklung der ersten Mannschaft und des Vereins beizutragen.

Gibt es eine bestimmte Philosophie, der Sie als Trainer folgen?
Karlen: Ich möchte eine Mannschaft bilden, die auf dem Feld selbständig die richtigen Entscheide treffen kann. Ich möchte keine Roboter, die nach Schema X funktionieren. Grundsätzlich bin ich Anhänger einer attraktiven, offensiven Spielweise. Diesbezüglich gilt es aber noch abzuwarten, in welcher Liga Ad Astra nächste Saison spielen wird.