Innerschweizer Derby um den Einzug in die 1/16-Finals

Wenn am Samstag Sarnen gegen Luzern spielt (18.30 Uhr, Utenberg, Luzern), treffen alte Bekannte aufeinander. So zum Beispiel die beiden Cousins Reto Berwert (29) und Markus Abegg (26). Sie spielten jahrelang Seite an Seite für Ad Astra um den Aufstieg in die NLB, bis sich vor fünf Jahren ihre Wege trennten.

Unihockey Luzern ist kein unbekannter Gegner für Ad Astra Sarnen. Aufgrund der geographischen Nähe trug man schon diverse Testspiele gegeneinander aus. Noch nie ist es jedoch bisher zu einem Ernstkampf gekommen. Am Samstag wird sich dies ändern – und die Affiche ist spannender denn je.

Die Lager gewechselt

Unihockey Luzern hat ein äusserst klares Ziel für die kommende Saison: Aufstieg in die 1. Liga um jeden Preis. Die Verpflichtung von drei ehemaligen Swiss Mobiliar League Spielern unterstreicht diese Ambitionen. Dass es sich bei den Neo-Luzernern um drei ehemalige Ad Astra Akteure handelt, verspricht für das Derby vom Samstag zusätzliche Brisanz. Markus Abegg, Lukas Allamand (beide von GC Unihockey) und Thomas Müller (von Lok Reinach) sollen bei den Leuchtenstädter künftig wesentlich zum erhofften Erfolg beitragen. Mit Magnus Ericsson, Lukas Heri und Betreuer Michael Werder verfügen drei weitere Luzerner über eine Sarner Vergangenhei

Interessantes Familienduell

Ein Duell hat es ganz besonders in sich, das Familienduell zwischen Reto Berwert und seinem jüngeren Cousin Markus Abegg. Vor einigen Jahren spielten sie noch gemeinsam für Ad Astra um den Aufstieg in die NLB, nun stehen sie sich am Samstag als Gegner gegenüber. „Ich freue mich, gegen einige bekannte Gesichter anzutreten und natürlich auch gegen meinen Cousin Markus“, so Berwert. Der Sarner weiter: „Man wird vorher und nachher miteinander sprechen, während dem Spiel liegt der Fokus jedoch nicht auf Einzelspieler. Eine Unihockeypartie wird zwischen zwei Mannschaften ausgetragen, das Kollektiv steht über allem – Freundschaften hin oder her.“ Auch Abegg ordnet am Samstag alles dem Erfolg unter: „Die Freundschaft wird für zwei Stunden aufs Eis gelegt, ich will mit Luzern unbedingt eine Runde weiterkommen.“

Ein klassisches Derby

Obwohl Abeggs Zeit in Sarnen schon einige Jahre zurückliegt und sich in der Zwischenzeit vieles verändert hat, kennt man sich: „Ich habe noch zu ungefähr einem Drittel der Mannschaft Kontakt.“ Über den speziellen Charakter des Derbys sind sich beide einig. „Ein Derby hat schon immer etwas Besonderes an sich, nicht zuletzt wegen der Nähe zum Gegner und dem noch unbedingteren Siegeswillen beider Teams“, so Berwert. „Das Spiel dauert zwar 60, allenfalls 65 Minuten wie jedes andere und beide Mannschaften werden alles geben, um zu gewinnen – trotzdem ist es etwas Spezielles, in einem Derby gegen seinen Stammverein aufzulaufen,“ erklärt Abegg.

Sarnen in der Favoritenrolle

Auf den ersten Blick und auf dem Papier sind die Rollen klar verteilt: Der Erstligist Ad Astra steigt als Favorit ins Spiel, der Zweitligist Luzern ist Herausforderer. Schaut man jedoch genauer hin und beobachtet die jüngsten Entwicklungen, scheint die Ausgangslage offener. Zudem kennt der Cup eigene Gesetze. Berwert erwartet zwar eine schwierige Partie, gibt sich aber selbstbewusst: „Wir arbeiten nun berei ts seit einem Jahr mit dem erfahrenen Trainer Jörgen Sjöstedt zusammen und verfügen über ein kompaktes Team. Ich sehe im taktischen Bereich Vorteile für uns.“ Zudem verweist Berwert auf das in den letzten Jahren markant gestiegene Niveau in der 1. Liga: „Wir können sowohl als Mannschaft wie auch als Einzelspieler von jedem Spiel mehr profitieren als früher.“ Berwerts Erwartungen an das Derby vom Samstag könnten klarer nicht sein: „Wir sind die Nummer eins der Urschweiz und wollen diese Stellung mit einem Sieg gegen Luzern zementieren.“

Attraktives Los winkt

Ob sich die Partie zum Unihockeyleckerbissen entwickelt, bleibt abzuwarten. Beide Teams gewannen die Spiele der letzten Runde gegen unterklassige Gegner nur ganz knapp. Ad Astra behielt gegen den ESV Eschenbach im Penaltyschiessen das bessere Ende für sich und Luzern bezwang Rotkreuz nach Rückstand erst in der Verlängerung. In den letzten Tagen absolvierten denn auch beide Mannschaften diverse Testspiele, um den Spielrhythmus nach erst wenigen absolvierten Halleneinheiten zu finden. Im Derby vom Samstag wird es wichtig sein, möglichst schnell ins Spiel zu finden, denn es geht um viel. Nicht nur um die Nummer eins in der Region, in den 1/16-Finals wartet mit dem HC Rychenbe rg aus der Swiss Mobiliar League zudem ein attraktiver Gegner auf den Sieger.